Nees ab Es., auf faulenden
Pflanzen- oder Tierkörpern im
Wasser wachsende Pilzgattung aus der
Familie der
Saprolegniaceen (s.
Pilze,
[* 2] S. 70), von den verwandten
Gattungen durch die
Bildung ihrer
Schwärmsporenverschieden, die einzeln
aus den Zoosporangien austreten oder in diesen ein Scheinparenchym leerer
Häute (Zellnetzsporangien) zurücklassen.
(griech.),
Pflanzen, welche an
Orten wachsen, wo in
Zersetzung begriffene organische
Substanzen vorkommen,
indem sie Fäulnisprodukte als
Nahrung aufnehmen, vorzugsweise chlorophylllose
Pflanzen, soweit sie nicht
Parasiten sind, vornehmlich
unter den
Pilzen (s. d., S. 67).
(»Fürstin«, wodurch ihr
Beruf, dem des
Abraham, des »Völkervaters«, entsprechend, bezeichnet
werden sollte), Tochter Therachs, Halbschwester und
GattinAbrahams, dem sie noch im 90. Jahr nach göttlicher Verheißung
den
Isaak gebar.
alter span.
Tanz orientalischen Ursprungs, der um 1588 in
Frankreich als Gesellschaftstanz eingeführt,
im
Ballett wegen seiner Lascivität aber vielfach bekämpft wurde. Die
Musik der S. ist in dreiteiligem
Takt und von ernsthaftem
Charakter, die bei aller Auszierung doch eine gewisse Grandezza im
Vortrag verlangt, und besteht meist
aus zwei Teilen von 8 oder 12
Takten. Sie beginnt auf dem vollen
Takt und liebt dieVerlängerung
[* 3] des zweiten
Taktteils durch Punktierung oder Verschmelzung mit dem dritten: ^[img] oder ^[img]. In der
Suite hat die S. ihren regelmäßigen
Platz nach der
Courante und
vor der abschließenden Gique. In der
Reitschule bezeichnet man mit
S. ein gewisses taktmäßiges
Ausschreiten des
Pferdes.
(Serachs), befestigter Platz an der äußersten Nordostgrenze der pers.
ProvinzMesched, am rechten
Ufer des
Heri Rud, besteht zum größten Teil aus Holzhütten und Filzzelten;
Die
Lage von S. ist von bedeutender strategischer
Wichtigkeit, daher planen die
Russen den
Bau einer
Bahn von Duschak über S. nach Sulfikar an der
Grenze
von
Afghanistan.
[* 6]
Die gleichnamige Hauptstadt, rechts am
Ebro, in welchen hier der
Gallego und Huerva münden, sowie am
Kaiserkanal gelegen, 184 m ü. M.,
mit
Barcelona,
[* 16]
Hijar,
Madrid
[* 17] und
Pamplona durch
Eisenbahnen verbunden, teilt sich in die eigentliche Stadt am rechten und eine
Vorstadt am linken
Ufer des
Ebro (beide durch eine
Steinbrücke mit sieben
Bogen
[* 18] verbunden) und besteht, mit Ausnahme der durch
die
Franzosen zerstörten und neu aufgebauten
Straßen, aus einem Gewirr von
Gassen von altertümlichem, ziemlich finsterm Ansehen.
Die Stadt ist von einer alten, mit
Türmen und acht
ThorenversehenenMauer umgeben und wird durch das an der
Westseite gelegene
Castillo de Aljaferia verteidigt, welches ehemals die
Residenz der maurischen und christlichen
Könige von
Aragonien, später Sitz und Gefängnis der
Inquisition war und seit
Philipp V., welcher es mit
Bastionen umgeben ließ, als
Citadelle
dient. Außerdem wird S. durch dieBatterien des ehemaligen
KlostersSanta Engracia beherrscht; auch die
Vorstadt ist durch
Redouten und
Fleschen befestigt.
Die hervorragendsten Gebäude der Stadt sind: die erzbischöfliche Metropolitankirche oder Catedral de la
Seo, ein majestätisches
gotisches Bauwerk (begonnen 1316, seit 1547 fünfschiffig);
die
Kirche Nuestra Señora del
Pilar oder Catedral de la Virgen,
ein prachtvoll ausgeschmücktes, aber in schwerfälligem
Stil (mit
Türmen und 5
Kuppeln) ausgeführtes
Gebäude aus dem 17. Jahrh., mit reichen Schnitzarbeiten und einem berühmten Gnadenbild,
einer Marienstatue, auf einer Jaspissäule stehend;
die Lonja oder der alte Börsenpalast, mit einer von 50 dorischen
Säulen
[* 19] getragenen
Halle;
[* 20]
die
Torre nueva, der höchsteTurm
[* 21] (vom Jahr 1504), in schiefer
Stellung. S. hat 21
Kirchen
und 12 Nonnenklöster (früher besaß es auch 38 Mönchsklöster).
S. hieß im Altertum Salduba und war eine Stadt des Stammes der Ilergeten. Augustus legte hier 27 v. Chr. eine Militärkolonie
an, welche er Caesarea Augusta (gewöhnlicher Caesaraugusta, woraus der heutige Name entstand) nannte und zur Bezirkshauptstadt
machte. 255 kommt der erste christliche Bischof von S. vor. 712 wurde die Stadt von den Mauren erobert; 1118 kam
sie durch Alfons I. wieder unter christliche Herrschaft. 1317 wurde das Bistum zum Erzbistum erhoben. Wie ganz Aragonien, nahm
auch S. im spanischen ErbfolgekriegPartei wider Philipp V. für König Karl III. von Österreich,
[* 24] mußte
sich aber 1707 jenem unterwerfen.
Das ebenso starke Belagerungsheer, von Moncey und Mortier geführt, erschien 19. Dez. vor derselben. Am begann
die Beschießung, und 26. Jan. drang der Feind durch drei Breschen ein: doch konnte er sich nur in den Wallöffnungen und einigen
eingeschlossenen Häusern behaupten. So hoch auch die Not in der Stadt stieg, verwarf Palafox dennoch jede Aufforderung
zur Kapitulation. Unterdessen dauerte der Häuserkrieg Tag undNacht fort, und erst 7. Febr. konnte der Feind seinen Angriff gegen
den Mittelpunkt der Stadt richten.
Der Kampf entbrannte hier unter und über der Erde. Zugleich raffte die Pest einen großen Teil der Verteidiger hinweg. Endlich
gelang es den Franzosen unter Lannes18. Febr., sich der eingeschlossenen Vorstadt auf dem linken Ufer des Ebro
zu bemächtigen, was den Fall der Stadt entschied. Die Unterhandlungen führten 20. Febr. zu einem für die Stadt ehrenvollen
Vertrag. Ramon Valdidares hat diese Verteidigung in einer Epopöe: »Iberiade« (2. Aufl. 1826), besungen.
Im Karlistenkrieg stand die Stadt auf seiten der Christinos, und alle Versuche, sie durch Handstreich zu
nehmen, wurden vereitelt.