Verwandtschaft im natürlichen Pflanzensystem Brauns unter den Dikotyledonen, chlorophyllhaltige, mit Laubblättern versehene
Schmarotzerpflanzen, welche auf Wurzeln oder Baumästen wachsen;
die Blüten haben ein Perigon, dessen Teilen die Staubgefäße
gegenüberstehen und angewachsen sind, und einen unterständigen Fruchtknoten, der eine zentrale, mehrsamige Placenta enthält
oder mit der einzigen Samenknospe verschmolzen ist, welche stets ohne Integument ist. Es gehören hierzu
die Familien der Santalaceen und Loranthaceen.
Lucia (Sainte-Alousie), britisch-westind. Insel, zum Gouvernement der Windwardinseln gehörig, 614 qkm (11,1 QM.)
groß mit (1887) 42,301 Einw., ist gebirgig, gipfelt in den beiden
Pitons (817 und 826 m) und ist gut bewaldet. Der Boden ist fast durchgehends vulkanisch; östlich von den
Pitons, beim Dorf Soufrière, kommt eine Solfatara (La Souvre) vor. Angebaut werden namentlich Zucker und Kakao. Die Ausfuhr
belief sich 1887 auf 117,743 Pfd. Sterl., die Einfuhr auf 115,627 Pfd. Sterl.
Die Kolonie hat eine Einnahme von (1887) 39,967 Pfd. Sterl. und eine Kolonialschuld
von 113,700 Pfd. Sterl. Der Administrator hat seinen Sitz in dem stark befestigten Castries, an der Westküste. S. wurde von
Kolumbus entdeckt, war häufig ein Zankapfel zwischen Franzosen und Engländern, bis letztere die ihrer Bevölkerung nach ganz
französische Insel 1803 endgültig in Besitz nahmen.
Lucia (eigentlich San Juan Bautista), Stadt im südamerikan. Staat Uruguay, Departement Canelones, 55 km
nördlich von Montevideo, reizend am gleichnamigen Fluß gelegen, mit Gärten, Wasserwerken und (1884) 5000 Einw.
Lucia-Bai, Küsteneinschnitt des Sululandes an der Südostküste von Afrika, in welchen von O. her der Umwalosifluß
mündet, und der sich nach N. als großer, 70 km langer und 40 km breiter Strandsee tief in das Land der
Amatonga hineinerstreckt. Südlich von der Mündung das Kap S. Die Bai ist in neuester Zeit bekannt geworden durch den Vertrag,
welchen der Reisende Einwald im Namen des Bremer Kaufmanns Lüderitz mit dem Häuptling Dinizulu
abschloß, wonach letzterer die Bai mit einem 405 qkm großen anstoßenden Gebiet an Einwald abtrat.
Indessen konnte dem Ansuchen, das Gebiet unter deutschen Reichsschutz zu stellen, nicht Folge gegeben werden, da noch im November 1884 die
englische Regierung an der Bai die britische Flagge heißen ließ, indem sie sich auf einen mit
dem Zuluhäuptling Panda abgeschlossenen Vertrag stützte. Durch diesen Vertrag waren Bai und Fluß an England abgetreten worden,
und obwohl letzteres seitdem nie Besitz ergriffen hatte, zog das Deutsche Reich doch seine Ansprüche zurück und verpflichtete
sich außerdem an der Küste zwischen Natal und der Delagoabai keine Gebietserwerbungen zu machen.
L. (Sandelholzbaum), Gattung aus der Familie der Santalaceen, immergrüne, parasitische Bäume und Sträucher
mit lederartigen, gegenständigen, kahlen Blättern und kleinen Blüten, meist in achsel- oder endständigen, lockern, kurzen,
bisweilen fast traubigen Rispen und beerenartigen, einsamigen Steinfrüchten. Acht Arten in Ostindien, auf
den Malaiischen und Polynesischen Inseln und in Neuholland. S. album L., ein 6-9 m hoher Baum in den gebirgigen Gegenden Ostindiens
(Maissur, Madras), auf Timor und den Kleinen Sundainseln, mit kurzgestielten, eiförmig-elliptischen, ganzrandigen,
unterseits
bleichen Blättern, kleinen, anfangs gelben, dann purpurroten Blüten in Rispen und fast kugeligen, schwarzen Steinfrüchten,
liefert das weiße oder gelbe Sandelholz und wird zur Gewinnung desselben kultiviert.
Auch S. Freycinetianum
Gaud., auf den Sandwichinseln, S. Yasi Seem., auf den Fidschiinseln, S. austro-caledonicum Vieill., in Neukaledonien, und S. spicatum
Dec., in Westaustralien, liefern Sandelholz (s. d.).
MargheritaLigure, Flecken in der ital. Provinz Genua, Kreis Chiavari, am Golf von Genua und an der
Eisenbahn Genua-Pisa, mit Kastell, schöner Kollegiatkirche, einem Mädchenkonservatorium, Spitzen- und Seilerwarenfabrikation,
Korallenfischerei, einem Hafen und (1881) 3632 Einw.
Maria, Domingo, Präsident von Chile, geb. ward 1847 Unterstaatssekretär im Departement der Justiz, dann
Präfekt, hielt sich 1848 bis 1852 in Lima auf, ward dann Professor der Rechte in Santiago, bereiste 1858-61
Europa, übernahm 1863 das Finanzministerium, brachte 1865 das Bündnis mit Peru, Bolivia und Ecuador gegen Spanien zu stande, ward 1879 Minister
des Auswärtigen und 1881 Präsident, was er bis 1886 blieb.
MariaCapuavetere, Stadt in der ital. Provinz Caserta, an der Eisenbahn von Rom nach Neapel, auf
den Trümmern des alten Capua erbaut, hat großartige Reste eines römischen Amphitheaters (für 60,000 Zuschauer), eines Theaters
etc. (s. Capua), einen Dom (1766 modernisiert), eine schöne Marmorfontäne, ein Tribunal, ein Lycealgymnasium, eine technische
Schule, bedeutenden Marktverkehr und (1881) 18,470 Einw. Unweit
die altchristliche Basilika Sant' Angelo in Formis am Fuß des Monte Tisata, mit zwölf antiken Säulen und Fresken aus dem 11. Jahrh.
Marta, Hauptstadt des Departements Magdalena in der südamerikan. Republik Kolumbien, am Karibischen Meer, 1525 gegründet,
hat einen gut geschützten Hafen, eine Kathedrale, ein Seminar, eine höhere Schule, eine öffentliche Bibliothek
und (1886) 6000 Einw. Die ehedem schöne Stadt wurde 1834 durch ein
Erdbeben verwüstet.
1) span. Provinz in Altkastilien, grenzt im N. an den Viscayischen Meerbusen, im O. an Viscaya, im Süden
an die Provinzen Burgos und Palencia, im W. an Leon und Oviedo und hat einen Flächenraum von 5460 qkm (99
QM.). Die Provinz ist ein malerisches Gebirgsland und wird vom Kantabrischen Gebirge durchzogen, welches nach N. zur Meeresküste
und nach Süden zum Ebro terrassenförmig abfällt und namentlich gegen N. von zahlreichen Querthälern durchbrochen
wird.
Der südliche Teil gehört dem Flußgebiet des hier entspringenden Ebro, der nördliche mehreren Küstenflüssen, darunter
Besaya, an. Die Bevölkerung, 1878: 235,299 (1886 auf 249,000 geschätzt), treibt neben ungenügendem Getreide-, Obst- und Weinbau
ansehnliche Viehzucht (Rinder, Schafe und Schweine) und Produktion von Wolle, Butter und Käse, Bergbau auf Eisen, Zink,
Kupfer und Blei, Braunkohlen und Salz, in neuerer Zeit auch lebhafte Industrie, namentlich Baumwollspinnerei und -Weberei, Papierfabrikation
und Mühlenbetrieb, ferner Handel. Die Provinz ist auch reich an Waldungen und besitzt zahlreiche Mineralquellen. Von Palencia
führt eine Linie der Nordbahn durch die Provinz. Dieselbe umfaßt elf Gerichtsbezirke (darunter Castro-Urdiales, Laredo, Reinosa).
- ^[GEDANKENSTRICH!]
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Die gleichnamige Hauptstadt, malerisch an einer prächtigen Meeresbucht zwischen Rebenhügeln gelegen, an der Eisenbahn Venta
de Baños-S., ist der wichtigste Hafen- und Handelsplatz der Nordküste Spaniens, besitzt mehrere Kirchen, ein Priesterseminar,
ein vortrefflich eingerichtetes Institut, eine Zeichen-, Handels- und Schiffahrtsschule, ein Theater; ferner zahlreiche Fabriken,
namentlich große Bierbrauereien, eine Tabaks- und Zigarrenmanufaktur, Papierfabriken, Dampfmühlen, Baumwollspinnereien,
in der Nähe Eisengießereien und Schiffswerften und zählt (1886) 41,702 Einw.
Der geräumige, den größten Schiffen zugängliche Hafen ist sehr sicher und mit zwei Molen versehen. 1886 sind in demselben 1420 beladene
Schiffe mit 771,618 Ton. ein- und 964 beladene Schiffe mit 477,779 T. ausgelaufen.
Der Warenverkehr hatte einen Wert in der Einfuhr (meist vom Ausland) von 74,8, in der Ausfuhr (hauptsächlich nach spanischen
Häfen) von 66 Mill. Pesetas. Die wichtigsten Artikel sind in der Einfuhr: Fische, Zucker, Spiritus, Maschinen, Metalle, Tabak, Konserven,
Holz und Kohle, Garne und Gewebe, Chemikalien, Wein;
in der Ausfuhr: Tabak, Weizenmehl, Kakao, Zucker und andre
Kolonialwaren, Petroleum, Konserven.
Sehenswert sind das Kastell San Felice und der am Cabo mayor befindliche Leuchtturm. S. ist
im Sommer zugleich ein sehr besuchtes Seebad. Die herrlichen Umgebungen enthalten sieben warme Mineralquellen in malerischen
Waldthälern. S. ist Sitz eines Gouverneurs, eines Bischofs und mehrerer auswärtiger Konsuln (darunter
auch eines deutschen). - 2) Departement der südamerikan. Republik Kolumbien, zwischen dem Magdalenenstrom und der östlichen
Andeskette, ein Land, in welchem Hochgebirge mit üppigen Thallandschaften wechseln, umfaßt 42,200 qkm (766,4
QM.) mit (1887) 423,427 Einw. Der
Boden liefert Zucker, Kaffee, Kakao, Baumwolle und Tabak in Menge und von vorzüglicher Güte; die Mineralschätze
(Gold, Kupfer, Blei, Eisen, Steinsalz, Steinkohle, Petroleum) werden kaum noch ausgebeutet. Außer dem Landbau treiben die Bewohner
auch Industrie und weben namentlich Baumwollzeuge. Hauptstadt des Staats ist Socorro. S. Karte »Peru etc.«