Dieselben schließen sich in der
Anordnung dem
Geschmack des 15. Jahrh. an, der in ihnen seinen höchsten
künstlerischen
Ausdruck gefunden, bereiten aber durch ihre malerischen Einzelformen bereits auf den Manierismus der spätern
Zeit vor; es sind die herrlichsten Grabdenkmäler, welche
Rom besitzt. 1512 schuf S. die
Gruppe der heil.
Anna in
Sant'
Agostino zu
Rom. Von 1513 bis 1529 war er im Auftrag
Leos X. mit der
Verzierung des heiligen
Hauses zu
Loreto beschäftigt.
2) Jacopo, ital. Bildhauer und
Architekt, eigentlich
Tatti, genannt S. nach seinem
LehrerAndrea (s.
oben),
geb. 1477 zu
Florenz, war daselbst und in
Rom thätig und schuf in dieser ersten
Periode seiner Thätigkeit unter andern die
Statue des
Jacobus im
Dom zu
Florenz, einen marmornen
Bacchus (im
Bargello daselbst) und eine
Madonna mit dem
Kind in
Sant'
Agostino
zu
Rom, wo er von
ca. 1515 bis 1527 vorzugsweise als
Architekt an mehreren Kirchenbauten (z. B.
San Giovanni
dei Fiorentini) beteiligt war. 1527 ging er nach
Venedig,
[* 9] wo er sich bald ein so hohes Ansehen zu verschaffen wußte, daß
er zum
Baumeister der
Republik bestellt wurde und in einer sehr umfangreichen Thätigkeit bis zu seinem
Tode der
Bau- und
BildhauerkunstVenedigs den
Stempel seines
Geistes aufprägte. Er ist einer der glänzendsten Vertreter der italienischen
Hochrenaissance und verbindet in seinen Bauwerken fruchtbare
Phantasie und
Eleganz der
Formen mit monumentaler
Wirkung, während
seine plastischen
Arbeiten oft nur auf eine gefällige dekorative
Wirkung berechnet sind und deshalb eine
gründliche Durchbildung vermissen lassen, auch oft in Manieriertheit übergehen.
»ohne Redensart«, eine
Verkürzung von: »la mort sans
phrase«, mit welchen
WortenSieyès in der Konventsitzung vom für den
TodLudwigs XVI. gestimmt haben soll (was aber
von ihm selbst entschieden in Abrede gestellt worden ist).
Darauf folgen neue
Anlagen, der
Sizilianische und der
NordischeGarten und das 298 m lange Orangeriehaus,
ein neuer, 1856 vollendeter
Bau, dessen Mittelkörper ein reichgegliedertes
Atrium mit
Vestibulum bildet, auf dessen
Dach
[* 19] sich
zwei turmartig konstruierte Oberbauten erheben.
In dem sehr reich dekorierten
Saal dieses Hauptteils ist eine Raffaelgalerie
aufgestellt, d. h. eine Sammlung sorgfältiger
Kopien von 45 der berühmtesten
Bilder des
Meisters. Die
langen Seitenbauten, mit 16 Marmorstatuen in
Nischen geziert, sind bestimmt, die große
Kollektion von
Orangenbäumen zu überwintern,
welche während des
Sommers die
Terrassen vor dem
Schlosse schmücken. Vor dem Säulenhof der
Orangerie steht die Marmorstatue
FriedrichWilhelms IV. (von
Bläser, 1873). An dem westlichen Ende des
Gartens liegt das prachtvolle
NeuePalais, 1763-70 erbaut, von
KaiserFriedrich nach seiner Thronbesteigung
Schloß Friedrichskron genannt.
Neue Parkanlagen nach
W. zu sind im Entstehen begriffen. Vgl. das Kärtchen bei
Potsdam.
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