Landzunge Ponta de Sagres in das Meer vor, die durch einen schmalen Isthmus mit der Küste verbunden ist, auf welcher das Städtchen
Sagres liegt. Am 16. Jan. 1780 siegte hier die englische Flotte unter Rodney über die spanische unter Langara, ebenso 14. Febr. 1794 erstere
unter Jervis (Graf von Saint Vincent) über letztere unter Cordova. Am 5. Juli 1833 schlug hier der in Diensten
Dona Marias stehende Admiral Napier die Flotte Dom Miguels.
Vith, Stadt im preuß. Regierungsbezirk Aachen, Kreis Malmedy.
Knotenpunkt der Linien Weismes-S. und S.-Bleialf der
Preußischen Staatsbahn, 386 m ü. M., hat ein Amtsgericht, Lohgerberei und (1885) 1354 meist kath.
Einwohner.
Wendel, Kreisstadt im preuß. Regierungsbezirk Trier, an der Blies und der Linie Bingerbrück-Neunkirchen der Preußischen
Staatsbahn, 274 m ü. M., hat eine evangelische und eine kath.
Kirche, ein Progymnasium, eine Eisenbahnwerkstätte, Tabaksfabrikation, Gerberei, Dampfziegeleien, Getreide- und Viehhandel und
(1885) 5068 Einw. Der Kreis S. bildete von 1816 bis 1834 das koburgische Fürstentum Lichtenberg (s. d.).
Wolfgang, 1) Marktflecken in der oberösterreich. Bezirkshauptmannschaft Gmunden, am gleichnamigen See am Fuß des
Schafbergs (s. d.) gelegen, beliebter Sommerfrischort, hat eine große gotische
Kirche mit schönem, in Holz geschnitztem Hochaltar und Reliquien des heil. Wolfgang, einen alten Metallbrunnen, Holzindustrie
und (1880) 526 Einw. Am nahen Falkenstein (mit berühmtem Echo) Einsiedelei und Kapelle des heil. Wolfgang,
wo er 972 bis 977 verweilte. An der Seewand des nahen Falkenstein wurde 1888 dem Dichter Scheffel ein Denkmal errichtet. -
2) Badeort im österreich. Herzogtum Salzburg, Bezirkshauptmannschaft Zell am See, in einem Seitenthal (Weichselbacher Thal)
der Fusch, 1141 m ü. M., mit fünf indifferenten Kalkquellen
von 5-7° C., ist schon seit dem 14. Jahrh. bekannt, hat hübsche Parkanlagen und wird jährlich
von ca. 800 Kurgästen besucht.
Wolfgang-See (Abersee), See im Herzogtum Salzburg, 13,5 km lang und 2,2 km breit, 113 m tief, eins der
schönsten Wasserbecken des Alpenlandes, im N. von den Abhängen des Schafbergs, welche mit dem Falkenstein
in den See vorspringen, begrenzt. Am Ostende liegt der Ort Strobl, in der Mitte des nördlichen Ufers der Flecken St. Wolfgang
(s. d.), am Westende St. Gilgen, durchweg beliebte Sommerfrischen. An der schmälsten Stelle des Sees erhebt sich ein 1844 erbauter
burgartiger Leuchtturm. Der See wird von einem Dampfboot befahren. Sein Abfluß ist die Ischl.
großer linksseitiger Zufluß des Congo, entsteht südlich vom 4.° südl. Br. durch den Zusammenfluß des
Lubilasch (Lubiransi) mit dem Lubi, nimmt bald darauf rechts den ihm ebenbürtigen, nahe den Quellen des Lubilasch entspringenden
Lomami mit Lokassi auf und schlägt darauf eine westliche Richtung ein, bis ihm, nahe dem 20.° östl.
L. v. Gr., von SO. her der mächtige, inselreiche Lulua zuströmt, der, nahe dem 12.° südl. Br. entsprungen, links den ihm
ebenbürtigen Kassai (Zaïre) empfängt.
Nach der Aufnahme des Lulua schlägt der S. eine nordwestliche Richtung ein, die er beibehält, bis ihm links
der große Kuango (mit Kuilu) zugeht, worauf er im Bogen nach N. sich krümmend und mit reicher Inselbildung unter dem Namen
Kwa dem Congo zuströmt, den er bei der Missionsstation Kwamündung erreicht. Auf dieser letzten Strecke geht ihm
von O. her der
Mfini (Wabuma) zu, der weiter aufwärts Lukenje (Lukatta) heißt und nach N. zu durch den Leopold II.-See
und den Matumbasee mit deren Abflüssen mit dem Congo in Verbindung steht. Die Kenntnis des S. verdanken wir Wißmann und François,
welche 1885 den untern Lauf befuhren, noch mehr aber Wolf, der 1886 den S. von seiner Vereinigung mit dem
Lulua aufwärts und dann den Lubilasch und den Lomami befuhr, bis Wasserfälle die Weiterfahrt unmöglich machten.
Lazzaro, kleine Insel in den Lagunen von Venedig, mit einem armenischen Kloster der Mechitaristen (s. d.), in welchem
sich eine Bildungsanstalt für junge Armenier, eine Bibliothek mit wertvollen orientalischen Handschriften,
ein physikalisches Kabinett, eine Naturaliensammlung und eine Buchdruckerei (in der Bibeln, Gebetbücher etc. in 32 Sprachen,
hauptsächlich für den Orient, gedruckt werden) befinden.
Der Abt führt den Titel eines Erzbischofs.
Lucar de Barrameda, Bezirksstadt in der span. Provinz Cadiz, nahe dem linken Ufer des Guadalquivir, unweit dessen
Mündung, mit schönen Kirchen und Klöstern, Resten eines maurischen Kastells, hübschen Promenaden, Salzgewinnung, lebhaftem
Handel, insbesondere mit Wein, und (1878) 22,777 Einw. S. ist Sitz eines deutschen Konsuls.
Von hier fuhr 1519 Magelhaens zu
seiner ersten Weltumseglung aus.
Östlich von S. liegt am Guadalquivir der Hafenort Bonanza.
Luis, Binnenprovinz der Argentinischen Republik, 60,674 qkm (1102 QM.) groß, im N. von bewaldeten Gebirgen durchzogen,
die durch Salzsteppen voneinander getrennt werden, im Süden in die Pampas übergehend. Rio Quinto und Rio Salado sind die einzigen
größern Flüsse. Das Klima ist angenehm und gesund; Regen fällt selten (jährlich 560 mm). Die Provinz
hat (1887) 100,000 Einw., vorwiegend indianischer Abstammung. Angebaut
sind 24,700 Hektar, namentlich mit Luzerne, Mais und Weizen. Die Viehzucht ist von Bedeutung (1884: 248,000 Rinder, 68,000 Pferde,
114,000 Schafe). Etwas Gold und Kupfer werden gewonnen. Die Eisenbahn von Buenos Ayres durchschneidet die
Provinz. - Die 1597 gegründete Hauptstadt S. (S. de la Punta) liegt 762 m ü. M. am Chorrillosbach und angesichts der schneegekrönten
Andes, hat 7000 Einw. und treibt lebhaften Handel.
LuisPotosi, einer der Binnenstaaten von Mexiko, von den Staaten Nuevo Leon, Tamaulipas, Veracruz, Queretaro und Zacatecas
umschlossen, hat einen Flächenraum von 66,510 qkm (1207,9 QM.).
Der westliche Teil ist sehr gebirgig, während das Land gegen O. zu allmählich in eine niedere Hügelregion
und dann in eine sumpfige Küstenebene des Mexikanischen Meerbusens abfällt. Hauptflüsse sind im Süden der Panuco, der in
die Bai von Tampico mündet, und in der Mitte des Landes der Rio Santander. Unter mehreren Landseen sind die Laguna de Chairel
und de Chila die bedeutendsten. Das Klima ist in den höher gelegenen Gegenden gesund, in den wenigen
sumpfigen Niederungen dagegen ungesund. Die Bevölkerung, ein Gemisch von Kreolen, Negern, Nachkommen der Azteken, Huazteken und
Othom, beträgt (1882) 516,486 Seelen. Der teilweise sehr fruchtbare Boden liefert namentlich Mais, Weizen,
mehr
Bohnen, Spanischen Pfeffer, Gerste, Reis, treffliches Obst etc. Die Bergwerke beschäftigten 1878: 11,650 Menschen und ergaben einen
Ertrag von 3,404,745 Pesos an Gold und Silber. Auch Salz wird gewonnen. Einige der Haciendas sind von ungeheurer Ausdehnung, wie
z. B. die von Salado, am Fuß des metallreichen Catorce, welche Silber, Gold, Kupfer, Zinnober, Eisen, Bausteine
etc. birgt. - Die gleichnamige Hauptstadt, am Abhang eines Plateaus, unweit der Quellen des Panuco gelegen, 1880 m ü. M., hat
steile Straßen, eine schöne Kathedrale, ein Seminar, eine Eisenbahnwerkstätte, eine große Baumwollenfabrik und (1880) 34,300
Einw. In der Nähe sind Silbergruben. S. ist Sitz eines deutschen Konsuls. Die Stadt wurde 1586 gegründet
und hat in den zahlreichen Bürgerkriegen immer eine wichtige Rolle gespielt; so war sie 1863 Sitz der Nationalregierung unter
Juarez, später nahm sie Bazaine, im Dezember 1866 war sie Hauptquartier des Generals Mejia, bis Juarez Anfang 1867 sie wieder
nahm. S. Karte »Mexiko«.