4) S.de losLagos, Stadt im mexikan.
StaatJalisco, 1890 m ü. M., mit (1880) 18,644 Einw.
(im Munizipium) und jährlicher großer
Messe (6.-13.
Dez.). -
5) S. del
Norte (S. deNicaragua,
[* 3] von den Engländern
Greytown genannt),
Freihafen in der zentralamerikan.
RepublikNicaragua, an der Mündung des nördlichen
Arms des
Rio
[* 4] S., verspricht allerdings als Ausgangspunkt eines Nicaraguakanals
oder einer
Eisenbahn von Bedeutung zu werden, ist aber vorderhand noch ein unansehnlicher
Ort von 1500 Einw. S. bildete einige
Jahre lang einen Zankapfel zwischen
England und den
Vereinigten Staaten,
[* 5] wurde im
Clayton-Bulwer-Vertrag
(1849) neutralisiert, 1855 von einem amerikanischen
Kriegsschiff niedergebrannt und befindet sich seit 1860 im
Besitz von
Nicaragua.
S. ist Sitz eines deutschen
Konsuls. -
7) S. del
Rio, Stadt im mexikan.
StaatDurango, 75 km nördlich von der Hauptstadt des
Staats, mit großen Mescalbrennereien,
Silbergruben und (1877) mit Gebiet 7800 Einw. -
8) S. del
Rio, Stadt im mexikan.
StaatQueretaro, am
Paté und an der Zentralbahn, mit
Obst- und Gemüsegärten
und (1882) etwa 10,000 Einw. (im Munizipium 21,315).
Juan-Archipel (Haro-Archipel), nordamerikan. Inselgruppe im
Hintergrund der
Juan de Fuca-Straße, von der Vancouverinsel
durch die Harostraße, vom
Festland durch den Rosariokanal getrennt, auf derGrenze zwischen dem nordamerikanischen
und englischen Gebiet gelegen, 440 qkm (8 QM.) groß (wovon die Hauptinsel S. 138 qkm einnimmt),
war als ein die
Schiffahrt in der Fucastraße beherrschender
Punkt seit 1859 Gegenstand diplomatischer
Verhandlungen zwischen
den
Vereinigten Staaten und
Großbritannien,
[* 6] da der
Vertrag vom welcher
England im
Besitz der
ganzen Vancouverinseln ließ, nicht bestimmt hatte, ob die Harostraße oder die Rosariostraße die Grenzlinie bilden sollte.
Der deutsche
KaiserWilhelm I., zum
Schiedsrichter aufgerufen, entschied zu gunsten
Nordamerikas.
Andreasberg, Stadt und klimatischer
Kurort im preuß. Regierungsbezirk
Hildesheim,
[* 9]
KreisZellerfeld, eine der ältesten
und bedeutendsten Bergstädte des Oberharzes, an der
Linie Scharzfeld-S. der Preußischen Staatsbahn, 600 m ü. M., hat oft
steil aufsteigende
Straßen, eine evang.
Kirche, eine Berginspektion, ein Hüttenamt, eine Oberförsterei,
ein Badehaus (für Fichtennadel-,
Sol-,
Wasserbäder etc.) Fabrikation von
Möbeln und
Kisten,
Zigarren und
Ultramarin, Holzschleiferei,
mechanische
Weberei,
[* 10] große
Sägemühlen, Spitzenklöppelei, Rindviehzucht, berühmte Kanarienvögelzucht und (1885) 3241 meist
evang. Einwohner.
[* 7]Bernhard,Name zweier
Pässe der
Alpen.
[* 18] Der
Große S. liegt im schweizer. Kanton Wallis
[* 19] auf der
Grenze des piemontesischen Aostathals,
und über ihn führt ein seit langer Zeit begangener Weg (2472 m). Derselbe wendet sich
bei
Martigny aus dem Rhônethal in das der
Dranse
(Val d'Entremont) und führt über Orsières (882 m), Liddes (1338
m) und
BourgSt.-Pierre (1633 m). So weit ist die
Straße gut fahrbar, weniger gut bis zu der einsamen Cantine de Proz, wo aller Fahrweg
aufhört.
Durch einen wilden Engpaß
(Défilé de
Marengo),
[* 20] wo dem
Wanderer durch Schneestürme und
LawinenGefahren
drohen, gelangt man zu zwei steinernen Refuges und erreicht das berühmte
Hospiz, nächst dem Zufluchtshaus auf dem
Stilfser Joch
die höchste Winterwohnung in den
Alpen (mittlere
Temperatur -1,33° C.). Ein Fußgänger legt den Weg von
Martigny bis zum
Hospiz in 11, den vom
Hospiz bis
Aosta in 6
Stunden zurück. Im
Altertum stand auf dieser unwirtlichen
Höhe,
westlich vom
Hospiz (auf dem Jupitersplan), ein
Tempel,
[* 21] in welchem die Veragri, die damaligen Bewohner von Wallis,
den Gott
Penninus
verehrten; später errichteten die
Römer
[* 22] daselbst einen Jupitertempel. Der
KaiserKonstantin ließ letztern
abbrechen und an seiner
Stelle eine christliche
Kapelle errichten, die aber bei den
Einbrüchen der
Barbaren¶
mehr
in Trümmer sank. Seinen jetzigen Namen hat der Berg von dem heil. Bernhard von Menthon, einem savoyischen Edlen, der um 962 auf
den Trümmern der ehemaligen Kapelle ein Kloster errichtet haben soll. Dasselbe erlangte bald bedeutende Güter in verschiedenen
Ländern, in deren ruhigem Besitz es bis 1587 blieb, wo KarlEmanuel I. von Savoyen die Besitzungen des Klosters
in seinen Staaten einzog, so daß demselben nur die in Wallis
und Bern
[* 24] gelegenen verblieben. Die jetzigen Klostergebäude stammen aus
der Mitte des 16. Jahrh., sind massiv, dreistöckig und so geräumig, daß 80 Reisenden ein
bequemes, der vierfachen Anzahl aber ein notdürftiges Unterkommen gewährt werden kann.
Die Anzahl der Mönche, welche zu den Chorherren der regulierten Augustiner gehören, wechselt zwischen 20 und 30, von denen
aber nur 10-12 mit 7 dienenden Brüdern (Marronniers) im Kloster wohnen. Zum Behuf des Aufsuchens und Rettens der Notleidenden
halten sie Hunde,
[* 25] welche die jüngern Mönche und die dienenden Brüder auf ihren menschenfreundlichen Gängen
begleiten. Die Rasse der BernhardinerHunde, deren berühmtester (Barry) über 70 Menschenleben gerettet hat, ist ausgestorben
und durch Neufundländer ersetzt.
Jeder Reisende findet im Kloster freundliche Aufnahme; der Berg wird jährlich von ca. 20,000 Menschen passiert. Bezahlung wird
nicht verlangt, ein großer Teil der Ausgaben wird aus dem Stiftsvermögen bestritten. Die Mönche sind
Deutsche,
[* 26] Italiener und Franzosen, meist wissenschaftlich gebildete Geistliche, welche eine Bibliothek sowie naturhistorische
und antiquarische Sammlungen unterhalten. Einzig in seiner Art ist das Totenhaus, eine abgesondert gelegene Halle,
[* 27] worin die
Leichname der in den Schneestürmen und Lawinen Umgekommenen und Aufgefundenen aufbewahrt werden, die in der
reinen, kalten Luft zu einer Art von Mumien zusammentrocknen.
In der neuern Kriegsgeschichte gehört Napoleons Übergang über den S. (15.-20. Mai 1800) zu den kühnsten Unternehmungen.
Auf dem bisher nur von Saumrossen betretenen Weg wurden 150 Geschütze
[* 28] und aller zu einer schlagfertigen Armee von 30,000
Mann gehörige Train fortgeschafft. In der Kapelle des Klosters wurde der GeneralDesaix, der bei Marengo fiel, beigesetzt und
ihm von Bonaparte daselbst ein Denkmal errichtet, das, sowie eine schwarze Marmortafel zum Andenken an den Übergang, noch
jetzt gezeigt wird.
Der Kleine S. (2206 m) liegt im Piemontesischen zwischen dem Aosta- und Tarantaisethal und gehört zu den
Grajischen Alpen. Über ihn führt ein sehr bequemer Alpenpaß, wahrscheinlich die Straße, welche Hannibal nach Italien
[* 29] einschlug;
auch befindet sich auf der Höhe, 2177 m ü. M., ein Hospiz, worin zwei Geistliche aus Tarantaise Gastfreundschaft üben.