Der
Bischof residierte in
Fischhausen und
Königsberg.
Georg v. Polentz, der schon 1523 evangelisch geworden
war, trat 1525 das bischöfliche Gebiet, das aus zwei getrennten Teilen (an der
Ostsee und im N. von
Insterburg)
[* 8] bestand, an den
HerzogAlbrecht I. von
Preußen
[* 9] ab. Doch bestand ein evangelisches
Bistum in S. noch längere Zeit.
Vgl.
Gebauer, Wegweiser durch
S. (7. Aufl., Königsb. 1886);
Reusch,
Sagen des preußischen Samlandes (2. Aufl., das. 1863).
nach dem orientalischen
Mythus der
Engel, welcher im
Planeten
[* 10]
Mars
[* 11] lebt und einer der sieben Weltregenten ist.
Neidisch auf die
Ehre, die Gott
Adam und
Eva erwies, indem er sie von
Engeln bedienen ließ, verbündete er sich
mit andern
Engeln zur Verführung der
Menschen, wurde aber hierfür mit seiner
Schar aus dem
Himmel
[* 12] gestürzt.
Aus S., womit
die
Juden später auch den obersten der
Teufel bezeichneten, entstand unser
Samiel, s. v. w. böser
Geist,
Satan.
im
Altertum mächtiges
Volk in Unteritalien, von welchem die spätere
LandschaftSamnium (s.
Karte bei
»Italia«)
[* 17] den
Namen hat. Diese lag zwischen
Lukanien,
Apulien,
Latium und dem Adriatischen
Meer und war, von
Zweigen
des
Apennin durchzogen, besonders im nördlichen Teil gebirgig und rauh, im südlichen milder, im ganzen aber mehr zur
Viehzucht
[* 18] als zum
Ackerbau geeignet. Die S. gehören zu den sabellischen Völkern, welche sich in früher Zeit über einen großen
Teil von
Mittel- und Unteritalien verbreiteten, und zerfielen in mehrere
Völkerschaften, von denen besonders die Kaudiner,
Hirpiner, Pentrer und
Frentaner genannt werden; ihre
Sprache
[* 19] war die oskische, welche sie, wie die übrigen sabellischen
Völker,
von den
durch sie unterworfenen
Oskern, obwohl teilweise mit anderweiten
Elementen vermischt, annahmen.
Sie erobertenLukanien und Bruttium und vertrieben im 5. Jahrh.
v. Chr. die
Etrusker aus
Kampanien. Als sie
Capua bedrängten, stellte sich dieses unter
RomsSchutz, welches den Samnitern den
Krieg erklärte, als diese trotzdem einen
Einfall in das Gebiet von
Capua machten. So entstand der erste Samniterkrieg (343-341
v. Chr.). Der
Konsul M.ValeriusCorvus gewann 343 zwei
Siege über die S. am
BergeGaurus in der
Nähe von
Cumä und bei Suessula, während der andre
Konsul, A.
CorneliusCossus, der in das Gebiet der S. eingedrungen war, zwar von den Feinden in einem Engpaß eingeschlossen, aber durch
den
Mut und die
Tapferkeit des P.
Decius gerettet wurde und nachher auch noch einen
Sieg gewann.
Hierdurch war die Überlegenheit der
Römer
[* 20] entschieden; sie gewährten aber dennoch 341 den Samnitern einen billigen
Frieden,
um für den, wie sie voraussahen, nahe bevorstehenden
Krieg mit den
Latinernfreie Hand zu haben. Die S. wurden nun zunächst
durch einen
Krieg mit dem König
Alexander vonEpirus beschäftigt. Nach Beendigung dieses
Kriegs aber reizten
sie, besonders dadurch verletzt, daß die
Römer 328 auf ihrem Gebiet die
KolonieFregellä anlegten, Paläopolis, die Schwesterstadt
von
Neapolis, zu Feindseligkeiten gegen
Rom,
[* 21] unterstützten dieselbe auch in dem darauf ausgebrochenen
Krieg, und als die
Römer sie deshalb zur
Rede stellten, gaben sie eine stolze, trotzige Antwort.
Dies der
Anlaß zu dem zweiten
Krieg (326-304), aus welchem besonders die
Einschließung der
Römer in den
Kaudinischen Engpässen
(Furculae Caudinae) 321 und der den Eingeschlossenen aufgedrungene, vom
Senat und
Volk in
Rom aber verworfene schimpfliche
Vertrag wie ferner die Ausbreitung des
Kriegs nach
Etrurien seit 311 hervorzuheben sind; die Haupthelden diesem
Kriegs auf römischer Seite sindL.Papirius Cursor und
QuintusFabius Rullianus. Der dritte
Krieg (298-290), welcher durch die
Bitte der Lukaner um
Hilfe gegen die S. veranlaßt wurde, gewann 295 dadurch eine besonders drohende Gestalt,
daß die S. sich mit den
Etruskern,
Umbrern und
Galliern vereinigt den
Römern entgegenstellten; indessen ward auch diese
Gefahr
durch den schwer und nur mit Aufopferung des einen
Konsuls P.
Decius erkämpften
Sieg bei Sentinum in
Umbrien überwunden und
dann durch weitere
Siege der
Friede 290 erzwungen.
Endlich unternahmen die S. einen vierten
Krieg, als der König
Pyrrhos von
Epirus 280 in
Italien erschien
und sich an die
Spitze der italischen
Völker stellte, wurden aber, nachdem
Pyrrhos 275
Italien verlassen hatte, durch die allmähliche
Eroberung ihrer
Städte bis 272 wieder unterworfen. Das Ergebnis dieser
Kriege war, daß die S. zwar dem
Namen nach
Bundesgenossen der
Römer wurden, aber einen großen Teil ihres Gebiets verloren und durch
Kolonien, die auf diesem
Gebiet angelegt wurden, in Abhängigkeit erhalten wurden.
Noch einmal erhoben sie die
Waffen,
[* 22] indem sie sich 90 an dem
Bundesgenossenkrieg
beteiligten und dann 83 in dem
Bürgerkrieg an dieMarianer anschlossen; sie wurden aber 82 in einer blutigen
Schlacht am Kollinischen
Thor geschlagen und fast völlig aufgerieben, die Gefangenen, 3000 oder nach andern 8000 an der Zahl,
wurden auf Befehl
Sullas alle niedergemetzelt.
polynes. Inselgruppe, nordöstlich von den
Fidschiinseln
[* 24] unter 13½-14½°
südl.
Br.
¶
mehr
und 169-173° westl. L., besteht aus vier größern und mehreren kleinern, reihenartig von W.
nach O. gelagerten Inseln, zusammen 2787 qkm (50,6 QM.); davon kommen auf Sawaii 1707 qkm (31 QM.), Upolu nebst kleinen Nebeninseln 881 qkm
(16 QM.), Tutuila 139 qkm (2,5 QM.), die östliche Gruppe der Manuainseln 58 qkm (1 QM.) und die noch weiter
nach O. gelegene KoralleninselRosa 1,5 qkm (s. das Kärtchen). Mit Ausnahme dieser letzten sind
sämtliche Inseln vulkanischen Ursprungs, erheben sich fast senkrecht aus dem Meer, ohne Barrierriffe und nur teilweise mit
Korallenriffen, und haben Mangel an guten Häfen und Ankerplätzen.
Das Innere ist durchaus gebirgig und (auf Sawaii) mit Gipfeln bis zu 1300 m Höhe, zahlreichen erloschenen
Vulkanen und meilenweit ausgedehnten schwarzen Lavafeldern. Noch 1866 stieg 2 Seemeilen von Olosenga aus der See ein dichter
Aschenregen zu einer Höhe von 900 m auf. Das Klima
[* 26] ist ein sehr gleichmäßiges. Man kennt zwei Jahreszeiten:
[* 27] die Regenzeit von November bis April, die Trockenzeit von Mai bis November;
während der letztern weht der Südostpassat, in der
erstern der Nordostpassat.
Man hat ihre Zahl sehr übertrieben; Lapérouse schätzte sie auf 400,000, 1840 gab man 56,600 und 1860 wenig über 30,000
an. Im J. 1874 zählte man auf der ganzen Gruppe 34,265 Eingeborne (davon 12,530 auf Sawaii, 16,568 auf
Upolu, 3746 auf Tutuila), außerdem 300 weiße Fremde und 1000 Plantagenarbeiter von andern Südseeinseln. Die Eingebornen sind
sämtlich Christen, meist Protestanten; Katholiken (3-4000) gibt es vorzugsweise an der Ostküste von Sawaii, in Apia ist der
Sitz eines Bischofs; einige Mormonen leben am Ostende
[* 33] von Tutuila. Die Eingebornen sind gute Schiffer, treiben
Fischerei,
[* 34] verfertigen Zeuge, Matten u. a. und wohnen in wohlgebauten Hütten
[* 35] und Dörfern. Eine Grammatik und ein Wörterbuch
ihrer Sprache gab Pratt (2. Aufl., Lond. 1878) heraus.
Geschichte. Die Gruppe wurde 1722 von Roggeveen entdeckt, welcher die östlichen Manuainseln »Baumannsinseln«
nannte. Bougainville gab ihr 1768 den Namen »Schifferinseln«, weil sich in der Nähe derselben der Kurs seines
Schiffs mit dem andrer Seefahrer schnitt, nicht wegen der Geschicklichkeit der Bewohner als Bootfahrer, wie öfters angegeben.
Danach wurden die S. 1787 von Lapérouse, 1791 von Edwards, 1824 von Kotzebue besucht. Doch erst, seit 1830 der
MissionärWilliams seine Thätigkeit auf den Inseln begonnen hatte, wurden dieselben genauer aufgenommen und von wissenschaftlichen
Reisenden erforscht. 1839 stellte die Expedition der Vereinigten Staaten
[* 41] unter Wilkes die Vermessungen der Gruppe an, und in
neuester Zeit untersuchte Gräffe dieselbe im Auftrag der FirmaGodeffroy für deren Museum.
Die politischen Zustände auf den S. ließen bis auf die neueste Zeit viel zu wünschen übrig. Jedes
Dorf hatte ursprünglich seinen eignen Häuptling, doch waren zuweilen mehrere Dörfer zu einem Bezirk vereinigt unter einem
»Tupu«, dem ein Beirat von Dorfvorstehern zur Seite stand. Die Könige, »Tui«, waren von dem Rate der Tupu
abhängig. Vor 100 Jahren soll ein gemeinsamer König, der »Tui Samoa«, geherrscht haben.
Seit Europäer und Amerikaner eingriffen, bildeten sich zwei politische Parteien: Taimuna und Puletua, die einen offenen Bürgerkrieg
führten, bis 1874 eine Regierung der »Taimuna und Faipule« zur Herrschaft kam.
Die Taimuna ist eine Versammlung von Häuptlingen, die Faipule von Leuten geringern Standes. 1879 gelang
es dem Häuptling Malietoa, sich zum König der Inseln aufzuwerfen. Inzwischen war die Annektierung der Gruppe 1872 von Neuseeland
befürwortet worden, die Amerikaner gingen, nachdem sie in demselben Jahr den HafenPago-Pago erlangt hatten, weiter. Der amerikanische
Oberst Steinberger, welcher in amtlicher Mission nach S. geschickt war und dann auf eigne Hand
[* 42] ein ehrgeiziges
Spiel trieb, wurde zwar entfernt; aber der amerikanische Konsul betrieb offen die Annexion und heißte 1877 die nordamerikanische
Flagge, ein Vorgehen, das indes von seiner Regierung nicht gebilligt wurde.
Nachdem Malietoa Laupepa König geworden war, begannen sehr bald innere Zwistigkeiten, indem eine ihm feindliche
Partei den Häuptling Tamasese zum König wählte. Diese unbefriedigenden Verhältnisse begannen
die deutschen Interessen empfindlich zu schädigen, und da Malietoa und seine Anhänger die Deutschen beleidigten und beraubten,
ohne sich zur Genugthuung zu verstehen, so wurde er im August 1887 durch eine Abteilung der Besatzung eines im Hafen liegenden
deutschen Kriegsschiffs¶