Befruchtung teilt sich zunächst letzterer
[* 1]
(Fig. 3), um damit die
Bildung des sogen.
Eiweißkörpers
(Endosperm) einzuleiten.
Entweder vermehrt sich derselbe durch fortgesetzte Zellzweiteilung, wie bei Monotropa, oder es teilen sich zunächst nur
die
Zellkerne, in deren Umkreis erst später Zellhautplatten zur
Ausbildung gelangen, wie im
Embryosack
[* 2] von
Agrimonia
[* 1]
(Fig. 4).
Für die
Befruchtung der
[* 3] S. genügt in allen
Fällen die Berührung des Pollenschlauchendes mit dem
Scheitel des
Embryosacks,
indem der befruchtende
Stoff durch die geschlossenen Zellwände hindurch diffundiert (s.
Fortpflanzung, S. 460). Nach der
Befruchtung
verwächst die
Eizelle mit der
Haut
[* 4] des Embryosackscheitels und bildet durch Querteilungen zunächst eine in
den
Embryosack hineinhängende Zellreihe, deren Endzellen den eigentlichen
Embryo (s. d., S. 596 f.) zur
Ausbildung bringen,
während die übrigen
Zellen den Embryoträger (auch
Vorkeim genannt) darstellen. Während der
Bildung des
Endosperms vergrößert
sich gewöhnlich der
Embryosack soweit, daß er das ihn umgebende
Gewebe
[* 5] des Eikerns verdrängt. Bei einigen
Pflanzen (z. B.
Piperaceen,
Chenopodiaceen, Karyophyllaceen,
Nymphäaceen) bleibt aber von dem letztern ein Teil bis zur Samenreife erhalten
und erfährt eine analoge
Ausbildung wie sonst das
Endosperm, von welchem es in dem genannten
Fall als
Perisperm unterschieden
wird.
Einrichtungen zum
Schutz des Land- und Forstwirts und des
Gärtners gegen die auf dem Samenmarkt
eingebürgerten argen Mißstände: mangelhafte Keimkraft der Handelssamen (infolge von Unreife oder Überalter);
betrügerische
Substitution geringwertiger für äußerlich ähnliche hochedle Samenarten;
Verfälschungen der
Ware mit zu diesem Behuf oftmals getöteten, gebeizten oder gefärbten unedlen
Varietäten,
wo nicht gar mit künstlich fabrizierten und gelb, grün oder schwarz gefärbten Steinchen, welche zu
Hunderten von
Zentnern
als Handelsartikel vertrieben werden.
Ein Zusatz solcher Steinchen bis zu 25 Gewichtsprozenten der
Ware ist selbst von gewiegten
Samenkennern weit schwieriger zu entdecken, als man vermuten sollte. Es gibt Samenarten, namentlich von
Gräsern, welche in 100 kg käuflicher
Ware kaum 5-10 kg echten und keimfähigen
Samen
[* 6] enthalten, und da im
DeutschenReich jährlich
für
ca. 450 Mill. Mk. Saatgut, einschließlich der Getreidearten, zur Verwendung gelangt, so ist
einleuchtend, wie hohe
Werte schon eine Verbesserung des Samenmarktes um wenige
Prozente dem
Nationalvermögen
zu erhalten verspricht.
Die
Organisation der Samenkontrolle ist einfach. Lagerkontrolle findet nicht statt. Vorschriftsmäßig gezogene Durchschnittsproben
gekaufter Saatwaren (nicht Offertmuster) werden von den Käufern eingesandt, seitens der Kontrollstation auf ihre Echtheit,
Reinheit
und prozentische Keimkraft, Kleesamen auch auf die
Abwesenheit von
Samen derKleeseide
(Cuscuta),
[* 7] in exakter
Weise nach einer mäßigen
Taxe geprüft. Mit Samenhändlern sind
Verträge abgeschlossen, wonach dieselben sich
zur Lieferung echter, reiner und in einem jedesmal namhaft zu machenden Prozentsatz keimungsfähiger Saatware, unter
Ersatz
eines von der Kontrollstation erwiesenen Unterwerts, verpflichten.
Durch Nachuntersuchung der gekauften
Ware allein vermag der
Käufer sich vor Nachteilen zu sichern. Die
Samenkontrolle ist sonach, der
Natur des Samengeschäfts entsprechend, wesentlich auf eine technische
Beihilfe zum Selbstschutz
des
Konsumenten beschränkt. 1869 wurden die S. durch
Nobbe in Tharandt auf
Grund umfassender botanischer
Analysen käuflicher
Kultursamen eingeführt, und 1877 zählte man deren in
Deutschland
[* 8] bereits 30 und in andern
Staaten
(Österreich,
[* 9] Schweiz,
[* 10]
Holland,
Dänemark,
[* 11]
Schweden,
[* 12] Rußland,
Nordamerika)
[* 13] 14, ein
Beweis von der internationalen Zweckmäßigkeit dieser Anstalten,
deren
Existenz schon jetzt ihren Einfluß auf den
Charakter des Samenmarktes fühlbar macht.
Anstalten, welche Saatgut mit allen zu
Gebote stehenden
Mitteln, welche die
Wissenschaft,
Technik und
Erfahrung an die
Hand
[* 14] geben, zu züchten, zu veredeln und auf dem
Markt neuerscheinende Kulturgewächse
auf ihren
Gebrauchswert theoretisch, d. h. auf Reinheit, Keimkraft und Echtheit, zu prüfen (s.
Samenkontroll-Stationen) und praktisch die Anbauwürdigkeit durch Probekulturen undVergleiche mit andern
unter denselben Verhältnissen produzierten
Varietäten festzustellen suchen.
vereinigt, in die Kloake, aus welcher der Same in einer besondern Rinne auf die Rute (s. d.) übertritt; bei fast allen Säugetieren
jedoch endet er in der Harnröhre, deren Fortsetzung sich im Innern des männlichen Gliedes befindet. An seinem Ende gehen
von ihm Drüsenbildungen, die sogen. Samenblasen (s. unten), aus, die
namentlich bei Insektenfressern und Nagetieren stark entwickelt sind. Dicht daneben und zwar beim Eintritt in die Harnröhre
befindet sich bei Säugetieren stets noch ein Rest des andern Zweigs des Urnierenganges (der beim Weib zum Eileiter wird) in
Gestalt einer einfachen oder doppelten Ausbuchtung, der sogen. Vorsteherblase (Vesicula prostatica)
oder der männlichen Gebärmutter
[* 27] (uterus masculinus).
BeimMenschen ist der etwa 30 cm lange S. mit einer starken Muskelhaut aus glatten Fasern zur Auspressung des Samens versehen.
Er läuft erst neben der Hode her, tritt dann in den Samenstrang (funiculus spermaticus), d. h. eine bindegewebige, von einer
besondern Haut und einer Muskelschicht umgebene Röhre, in welcher sich außer dem S. noch Gefäße und
Nerven
[* 28] befinden, und gelangt durch ihn in die Bauchhöhle zurück, wo er am Grunde der Harnblase seitlich die 11-14 cm lange Samenblase
(Samenbläschen, Vesicula seminalis) in sich aufnimmt und bei seinem weitern Verlauf durch die Vorsteherdrüse hindurch bis
zur Harnröhre als Ductus ejaculatorius (Ausspritzgang) bezeichnet wird.