Dorf und besuchter Badeort im preuß. Regierungsbezirk
Breslau,
[* 2]
Kreis
[* 3]
Waldenburg,
[* 4] am
Hochwald und an der
LinieBreslau-Halbstadt der Preußischen Staatsbahn, 417 m ü. M., besteht aus
Ober-,
Neu- und Niedersalzbrunn, hat eine evangelische
und eine kath.
Kirche (im Kurbezirk noch eine evangelische, eine katholische und eine jüd. Betkapelle),
eine bedeutendeSpiegel- und Rohglasfabrik, eine Porzellanfabrik, Flachsgarnspinnerei, Ziegelbrennerei,
Steinkohlengruben und (1885) 6459 meist evang. Einwohner. Die dortigen
salinischen
Heilquellen (von sämtlichen gewerblichen Etablissements 6 km entfernt), acht an der Zahl, gehören zu den alkalisch-muriatischen
Säuerlingen und sind die besuchtesten
Schlesiens. Vorwiegend zum Trinken und Versand benutzt werden die Kronenquelle (10,5°
C.) und der Oberbrunnen. Die chemische
Analyse von 1000 g
Wasser der Kronenquelle ergab:
AndreQuellen sind noch der Mühlbrunnen und die
NeueQuelle
[* 6] (Demutquelle) sowie die neuerdings entdeckte Wilhelmsquelle. Die
Salzbrunner
Heilquellen werden besonders empfohlen bei
Katarrh des
Kehlkopfes und der
Luftwege, Magen- und
chronischem
Blasenkatarrh,
Nierensteinen, Unterleibsblutstockungen, Leberanschwellungen,
Hämorrhoiden, Harngrieß,
Gicht, chronischem
Rheumatismus etc.
Schon im 14. Jahrh. bekannt, kamen sie erst zu Anfang des 19. Jahrh.
mehr und mehr in
Aufnahme, wozu neue, treffliche Badeeinrichtungen, eine bedeutende Molkenanstalt sowie prachtvolle
Anlagen
viel beigetragen haben. Die Zahl der Badegäste beläuft sich jährlich auf etwa 3600, der Versand des
Wassers auf (1887) 1,086,973
Flaschen, wovon über 400,000 allein auf die Kronenquelle entfallen.
Vgl.
Valentiner, Der
Kurort
Obersalzbrunn (2. Aufl., Berl. 1877);
österreich. Kronland, aus dem ehemaligen
Erzbistum gleiches
Namens (s. unten) gebildet, grenzt im
NO. an
Oberösterreich, im O. an
Steiermark,
[* 8] im
Süden an
Kärnten, im
W. an
Tirol
[* 9] und im
NW. an
Bayern
[* 10] und umfaßt 7155 qkm (129,95 QM.). Das Land gehört
nur mit einem kleinen Teil (im N.) demFlachland der bayrischen
Hochebene an; der größere Teil ist Hochgebirgsland,
das bis zum
Kamm der Mittelalpen sich erstreckt. Den
Hügeln des Tertiärlandes folgt die
Zone der nördlichen Alpenkette und
zwar die
Salzburger Alpen (s. d.), das
Tännengebirge (2428 m), der als
ÖsterreichsRigi gepriesene
Schafberg (1780 m), die
Gruppe
des
Dachstein (2996
m), an der steirischen, und des Birnhorn (2632 m), nächst der
TirolerGrenze.
Die
Massivs der
Hohen Tauern sind mit zahlreichen
Gletschern bedeckt, die auf der
Salzburger Seite allein
über 300 qkm
Fläche einnehmen. Der Gebirgscharakter verursacht auch viele Thalverengerungen
(Pässe,
Klammen), worunter die
vorzüglichsten sind: der
Paß
[* 12]
Lueg an der
Salzach, die Lichtensteinklamm am Eingang des Arlthals, der
PaßKlamm am
Schluß des
GasteinerThals, die Kitzlochklamm des
RauriserThals, die Hohlwege (an der
Saalach), die Schwarzenbergklamm
(bei
Unken), der
Paß Strub etc. Der Hauptfluß des
Landes ist die
Salzach (s. d.), die im Längenthal ihres Oberlaufs alle
Achen
der Tauernkette sammelt und weiter durch die
Lammer, die
Alm (aus dem
Königssee) und durch die
Saalach verstärkt wird.
Die
Bevölkerung
[* 16] von S. betrug 1880: 163,570 Einw. (Ende 1887 auf 169,472 berechnet);
auf ein QKilometer kommen nur 23
Menschen,
die geringste Volksdichtigkeit in
Österreich.
[* 17]
Die Bewohner sind der
Nationalität nach alle deutsch und
fast ausschließlich Katholiken. Wegen der Hochgebirge beträgt die unproduktive
Fläche gegen 15 Proz. des gesamten
Areals;
von der produktiven
Fläche kommen 10,8 Proz. auf das Ackerland, 10,1
auf
Wiesen und
Gärten, 39,9 auf
Weiden undAlpen,
[* 18] 38,1 auf Waldungen und 1,1 Proz.
auf die
Seen.
Fast die Hälfte des jährlichen
Bedarfs an
Getreide
[* 19] muß eingeführt werden. Als Bebauungsmethode herrscht die
Eggartenwirtschaft vor, wobei der
Boden durch eine
Reihe von
Jahren als Grasland und dazwischen nur selten als Ackerland benutzt
wird.
(1880: 11,050 Stück), und die Pinzgauer Gebirgerasse gilt als das ausgezeichnetste schwere Zugpferd in Österreich. Schafe
[* 26] wurden
1880: 58,290, Ziegen 19,621, Schweine
[* 27] 10,913 gezählt. In S. besteht ferner eine Unternehmung für künstliche Fischzucht. Unter
den Produkten des Bergbaues ist das Salz
[* 28] das wichtigste; die Saline zu Hallein lieferte 1886 mit 385 Arbeitern
225,000 metr. Ztr. Sudsalz. Der Hüttenbetrieb ergab 1886: 17 kg Gold
[* 29] (in Rauris und Böckstein, ehemals ein blühender Erwerbszweig), 5000 metr.
Ztr. Kupfer
[* 30] und 19,800 metr. Ztr. Roheisen.
Matthäus und seine Nachfolger suchten sie mit Gewalt zu unterdrücken, erst JohannJakob (1560-86) gestattete den Evangelischen
den Aufenthalt. Dennoch blieb ihre Lage unter den folgenden Erzbischöfen eine gedrückte, und wiederholt
wurden sie aus dem Land getrieben. Der ErzbischofLeopoldAnton, Graf von Firmian, versuchte sie 1729 durch jesuitische Missionäre
zu bekehren und schritt, als sie sich weigerten, zu Gewaltmaßregeln, zu welchem Zweck er 6000 Österreicher ins Land berief.