Der
Äthyläther C2H5NO3 entsteht beim Destillieren von
Salpetersäure
mit absolutem
Alkohol unter Zusatz von etwas
Harnstoff (zur
Zersetzung der salpetrigen
Säure); er bildet eine farblose
Flüssigkeit,
riecht angenehm, schmeckt süß brennend, hintennach bitter, spez. Gew. 1,112, siedet
bei 86°, brennt mit weißer
Flamme,
[* 7] löst sich in
Alkohol, nicht inWasser und explodiert bei plötzlichem
starken Erhitzen. Er darf immer nur in kleinen
Quantitäten dargestellt werden.
Der Amyläther C5H11NO3 , auf ähnliche
Weise wie der vorige zu erhalten, bildet eine farblose
Flüssigkeit, riecht eigentümlich wanzenartig, schmeckt süßlich brennend, hintennach sehr unangenehm, spez. Gew.
0,994, siedet bei 148°, brennt mit weißer
Flamme, löst sich in
Alkohol, nicht in
Wasser und zersetzt
sich beim Erhitzen des
Dampfes über den
Siedepunkt oft unter
Explosion. Das Einatmen des
Dampfes erzeugt
Beklemmung und
Kopfschmerzen.
Der
Methyläther CH3NO3 entsteht beim Übergießen von Salpeterpulver mit einer warmen Mischung von
Schwefelsäure und
Methylalkohol, bildet eine farblose
Flüssigkeit, riecht schwach ätherartig, spez. Gew.
1,186, siedet bei 66°, brennt mit gelber
Flamme, ist wenig in
Wasser, leicht in
Alkohol löslich und explodiert beim Erhitzen
des
Dampfes auf 150° sehr heftig. Man hat ihn zur
Darstellung von
Anilinfarben benutzt, wegen seiner Explodierbarkeit aber
wieder aufgegeben.
Salpetersaurer
BarytBa(NO3)2 ^[Ba(NO3)2], aus kohlensaurem
Baryt oder
Schwefelbaryum und
Salpetersäure oder durch
Vermischen konzentrierter
Lösungen von
Chlorbaryum und salpetersaurem
Natron erhalten, bildet farblose, wasserfreie, luftbeständige
Kristalle vom spez. Gew. 3,2, schmeckt scharf und
herb, ist löslich in 12 Teilen kaltem, leichter in heißem
Wasser, nicht in
Alkohol, schmilzt leicht,
dient als
Reagens, zu Grünfeuer, Sprengpräparaten, zur
Darstellung von
Baryumsuperoxyd.
Salpetersaures
Kali, s.
Salpeter. Salpetersaurer
KalkCa(NO3)2 ^[Ca(NO3)2] findet sich in der
Ackererde, an Stallmauern,
in welche faulende organische
Substanzen einsickern und in Berührung mit dem kohlensauren
Kalk des
Mörtels die
Bildung von
salpetersaurem
Kalk veranlassen; oft findet sich das
Salz auch in Brunnenwasser, ferner in der Rohlauge
der Salpetersiedereien, im rohen und im natürlichen
Salpeter. Es bildet farblose
Kristalle mit 4
MolekülenKristallwasser,
ist zerfließlich, leicht löslich in
Wasser und
Alkohol.
Chilisalpeter ist besonders als Hilfsdünger zu empfehlen, um einer Saat in einer gewissen Periode aufzuhelfen,
ihr Wachstum zu beschleunigen. Deshalb verwendet man ihn auch sehr zweckmäßig als Kopfdüngung und darf ihn jedenfalls
niemals im Herbst ausstreuen, weil er vom Wasser fortgewaschen wird, sondern nur kurz vor derAussaat. Salpetersaures Natron wurde
zuerst 1683 von Bohn erwähnt, und 1821 entdeckte Mariano de Riviero den Chilisalpeter, der aber erst in der
zweiten Hälfte dieses Jahrhunderts größere Bedeutung gewann. 1840 wurden 227,000 Ztr. aus Südamerika exportiert, 1860 schon
1,732,160 Ztr., 1871: 3,605,906 Ztr.
Vgl. Stutzer, Der Chilisalpeter etc. als Düngemittel (Berl. 1886);
Man benutzt es zur Darstellung von Anilinrot und Quecksilberoxyd, zum Färben der Seide und als Arzneimittel. Salpetersaures Silberoxyd
(Silbersalpeter) AgNO3 entsteht beim Lösen von Silber in Salpetersäure, wird aus kupferhaltigem Silber
bereitet, indem man die Lösung desselben in Salpetersäure verdampft, den Rückstand bis zur Zersetzung des Kupfernitrats erhitzt
und auslaugt, oder indem man aus der kupferhaltigen LösungChlorsilber fällt, dies auf reines Silber verarbeitet und dann
letzteres in Salpetersäure löst. Es bildet farblose, wasserfreie, luftbeständige Kristalle vom spez. Gew. 4,328, schmeckt
herb metallisch, wirkt ätzend giftig, löst sich sehr leicht in Wasser, auch in Alkohol und Äther, reagiert
neutral, schmilzt bei 198°, erstarrt kristallinisch, ist am Licht unveränderlich, schwärzt sich aber bei Gegenwart organischer
Stoffe, welche metallisches Silber abscheiden.
Daher erzeugt die Lösung auf der Haut oder Wäsche schwarze Flecke. Diese verschwinden leicht durch Betupfen
mit (höchst giftiger!) Cyankaliumlösung oder nach dem Betupfen mit verdünnter Jodtinktur durch Waschen mit konzentrierter
Lösung von unterschwefligsaurem Natron und Spülen mit Ammoniak. Gewöhnlich wird das geschmolzene Silbernitrat in Stängelchen
gegossen (Höllenstein, Lapis infernalis, Argentum nitricum fusum); es dient in der Photographie, zur Darstellung andrer Silberpräparate,
zum Färben der Haare, zum Zeichnen der
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