Rätseln mit S. einzugehen. Weichlichem, luxuriösem
Leben hingegeben, scheute S. den
Krieg dermaßen, daß er sich seines
stattlichen
Heers kaum jemals bediente. Gegen das Ende seines
Lebens ließ er sich durch die ausländischen
Frauen seines
Harems
zur
Begünstigung fremder Kulte verleiten. Der Abgabendruck legte den
Grund zur Unzufriedenheit und zur
Teilung des
Reichs, die nach seinem
Tod unter
Rehabeam erfolgte. Die S. nachgerühmte
»Weisheit«, d. h. seine
Gabe, viel, gut und
witzig zu sprechen, war die Veranlassung, daß er in der hebräischen Litteraturgeschichte als Schöpfer der lehrhaften
Dichtung
erscheint.
In der Sammlung der
Sprüche Salomos (s. d.) mag ein Grundstamm vonSentenzen ihm als
Urheber angehören.
Die
Bücher:
»Hoheslied« (s. d.) und
»Prediger S.« (s. d.), skeptische Betrachtungen aus der persischen
oder makedonischen Zeit, rühren jedoch nicht von ihm her. In der spätern morgenländischen Litteratur gilt S. als Beherrscher
der
Geister und als Urbild der
Weisheit. Der
Siegelring Salomos ist der
Talisman derWeisheit und der
Zauberei;
der Salomonische
Tempel
[* 2] hat in der
Freimaurerei symbolische Bedeutung.
III.,Bischof von
Konstanz,
[* 3] ein
Graf von Ramschway,
SchülerNotkers des Stammlers, ward 890
Bischof von
Konstanz
und
Abt von St.
Gallen und spielte neben seinem
Gönner und
FreundHatto von
Mainz
[* 4] in der Geschichte des ostfränkischen
Reichs durch
Klugheit und
Ehrgeiz eine bedeutende
Rolle; namentlich auf König
Konrad I. hatte er großen Einfluß und bewog ihn,
die schwäbischen
KammerbotenBerthold und
Erchanger, mit denen er in
Fehde lag, und die ihn gefangen genommen, weil sie zugleich
die herzogliche
Würde sich angemaßt und den
Gehorsam verweigert hatten, 917 hinrichten zu lassen. S.
starb im
Januar 919. Im J. 890 hatte er ein wichtiges Formelbuch (Mustersammlung von Urkundenformeln und
Briefen) gesammelt
(hrsg. von
Dümmler, Leipz. 1857); auch besitzen wir von ihm zwei schöne poetische
Episteln an den
Bischof Dado von
Verdun
[* 5] über
den
Tod seines
Bruders und das Unglück des Vaterlands (abgedruckt in
Dümmlers »Sankt-Gallischen Denkmalen
aus der karolingischen Zeit«, Zürich
[* 6] 1859).
Inselgruppe im
StillenOzean, zu
Melanesien gehörig, erstreckt sich von 5-11°
südl.
Br. in der
Richtung
von
NW. nach SO., ziemlich parallel mit der Louisiadengruppe, und besteht aus größern
Inseln mit den sie umgebenden Nebeninseln,
einer südlichen Seitengruppe und einem nördlichen Außenkranz, mit einem
Areal von 43,900 qkm (797,1
QM.). Der Archipel zieht sich vom Südende
Neuirlands in zwei parallelen
Reihen nach OSO. In der nördlichen
Reihe sind die
größten
Inseln, von W. nach O. gerechnet: Bougainville (mit Bouka), 10,000 qkm (181 QM.), mit dem 3067 m hohen
BergBalbi;
durch die Manningstraße von ihr getrennt
Isabel, 5840 qkm (106 QM.), von einer hohen Bergkette durchzogen, in welcher der Marescotberg 1189 m
erreicht, ferner
Florida (Anudha), 440 qkm (8 QM.), und die
Insel Malayta
(Carteret) mit Maramasiki, 6200 qkm (113 QM.), darauf
der 1304 m hohe Kolowratberg.
Die südliche
Reihe beginnt Isabel gegenüber mit Neugeorgia oder Rubiana, 2000 qkm
(37 QM.), und mehreren größern Nebeninseln: Rendova (Hammond), Ronongo, Courambangara,
dann Pahuvu
(Russell), 400 qkm (7 QM.), das gebirgige Guadalcanar
(Gela), mit dem 2440 m hohen
Vulkan Lammas und 6500 qkm (118
QM.) groß, die bis 1250 m hohe
Insel Arossi oder
San Cristoval, 3050 qkm (55 QM.) groß. Daran schließt
sich die südliche Seitengruppe mit der 770 qkm großen Rennelinsel, im
NO. die
Neuen Carteretinseln, die
Ongtong-Java- oder
LordHowe-Inseln u. a. Die S. sind gebirgig, haben mehrere thätige
Vulkane,
[* 17] zerrissene, klippige
Küsten, aber einige geräumige
und sichere Häfen.
Der
Boden ist fruchtbar, gut bewässert und mit dichtem
Urwald bedeckt. Die
Hitze wird durch die
Seewinde gemäßigt; die
Temperatur
hält sich gewöhnlich zwischen 24 und 30° C. Hauptprodukte sind:
Palmen,
[* 18] Brotfrucht,
Zuckerrohr,
Harze,
Gewürze, wilde
Schweine,
[* 19] Hunde,
[* 20]
Vampire, zahlreiches Geflügel,
Schaltiere und etwas
Gold
[* 21] (in den
Flüssen). Die Bewohner (s. Tafel
»Ozeanische
Völker«,
[* 22] Fig. 7), deren Zahl man auf nur 167,000 berechnet, gehören den Melanesiern
an; sie tättowieren sich, sind im allgemeinen denen der westlicher gelegenen
Inseln an
Bildung überlegen, wohnen in Dörfern
aus
Hütten,
[* 23] treiben
Ackerbau, stehen unter unumschränkten einheimischen Herrschern, sind aber dem Kannibalismus ergeben und
bekriegen sich fortwährend untereinander.
Die
Versuche katholischer
Missionäre, auf den nordwestlichen
Inseln das
Christentum zu verbreiten, haben keinen Erfolg gehabt;
wirksamer war seit 1861 die melanesische
Mission des englischen
Bischofs Patteson. Die Feindseligkeit der Eingebornen machte
diese
Inseln lange Zeit ganz unzugänglich; in neuerer Zeit haben Kaufleute aus
Sydney
[* 24] ganz vor kurzem
auch
Händler vom
Bismarck-Archipel aus Handelsverbindungen angeknüpft und holen Lebensmittel und
Schildpatt, von Simbu auch
Schwefel.
Der ganze Archipel wurde 1567 von dem spanischen Seefahrer Mendana zuerst entdeckt und S. benannt. Aber erst nach zwei
Jahrhunderten
fanden
Franzosen einzelne dieser
Inseln wieder: 1767
Carteret, 1768
Bougainville und 1769
Surville;
mehr entdeckte 1788 der
Engländer Shortland, welcher der ganzen Inselgruppe den
Namen Neugeorgia gab, während ihr schon vorher
Surville den
Namen der
Arsaciden gegeben hatte.
Erst später gab man dem Archipel den
Namen S. zurück. Durch ein zwischen
Deutschland
und
England geschlossenes
Abkommen ist der Archipel zwischen beiden Mächten so geteilt, daß in den Bereich
der deutschen Machtsphäre die
InselnBougainville,
Choiseul, Isabel, St.
George,
¶
mehr
Shortland u. a. (22,200 qkm oder 403 QM. mit 80,000
Einw.) fallen, während Neugeorgia, Guadalcanar, Malayta, San Cristoval u. a., ein Areal von 21,700 qkm (394,1 QM.) mit 87,000
Einw., zur britischen Machtsphäre gehören.