Bei der Sodafabrikation nach dem Ammoniakverfahren entsteht S. als Nebenprodukt, wird aber immer wieder sofort
zur Gewinnung des
Ammoniaks zersetzt. In der
Medizin benutzt man S. gegen
Magen- und
Bronchialkatarrh. S. war schon
Geber bekannt,
welcher ihn aus gefaultem (und daher ammoniakhaltigem)
Urin und
Kochsalz darstellte.
Später aber scheint das
Salz
[* 4] aus
Asien
[* 5] nach
Europa
[* 6] gekommen zu sein und stammte vielleicht aus dortigen
Vulkanen, da es zuerst armenisches
Salz genannt
wurde.
Vittorio, ital. Dichter, geb. 1832 zu
Venedig,
[* 11] wandte sich der dramatischen Laufbahn zu und schrieb zunächst
im
Verein mit Fambri eine Anzahl von
Stücken, von welchen jedoch nur »Il galantuomo«, »La
rihabilitazione« und »I letterati« einen allgemeinen Bühnenerfolg
hatten.
BeimAufstand 1859 geriet sowohl er selbst als sein Mitarbeiter Fambri in österreichische Gefangenschaft.
Aus der
Festung
[* 12]
Josephstadt nach dem
Frieden von
Villafranca ins Vaterland zurückgekehrt, versuchte S. sein
Glück mit einem
populär gehaltenen
Schauspiel:
»Santo
[* 13] e patrizio«, und errang damit einen nachhaltigen Erfolg auf der
Bühne.
Von den
Dramen, die er weiterhin lieferte, und die wieder, der ursprünglichenRichtung des Dichters entsprechend,
in höherm
Stil gehalten waren, sind hervorzuheben: »Lorenzino de'
Medici«, »Maometto II« und
»MadamaRoland«, welch letzteres
Werk die
französische Revolution behandelt und bei der Aufführung durch italienische
Künstler in
Paris
[* 14] außerordentlichen
Beifall fand. Außerdem veröffentlichte
S. eine die Zeit charakterisierende
Dichtung: »I figli del secolo«, das
moderne
Idyll »Nini« und eine lyrische Sammlung: »Polychordon«
(Bologna 1878). Er starb in
Venedig.
Salmoniden (Salmonoidei),
Familie der
Lachse, s. d. ^[= (noidei), Familie der Knochenfische aus der Unterabteilung der mit Bauchflossen versehenen ...]
(Salicylsäurephenyläther) C13H10O3 entsteht beim Erwärmen von
Salicylsäure mit
Phenol und
Phosphoroxychlorid
auf 120-130° und bildet ein farb- und fast geschmackloses kristallinisches
Pulver, welches schwach nach
Wintergrünöl riecht, kaum in
Wasser, leicht in
Alkohol und
Äther löslich ist, bei 42° schmilzt und weit unter diese
Temperatur
abgekühlt werden kann, ohne zu erstarren. Im
Organismus und zwar im
Zwölffingerdarm zerfällt S. unter dem Einfluß des Pankreasferments
in
Salicylsäure und
Phenol und erzeugt daher auch den bräunlichen, selbst schwärzlichen Karbolharn,
ohne indes eine Karbolsäurevergiftung herbeizuführen. Man benutzt es in der
Medizin statt der
Salicylsäure, um deren unangenehme
Nebenwirkungen zu vermeiden, namentlich bei
Gelenkrheumatismus,
Neuralgien, Blasenleiden, in schwach alkoholischer
Lösung zu
Mundwassern, auch als Verbandstoff etc.
König von
Israel, Sohn
Davids von der
Bathseba und dessen Nachfolger
auf dem
Thron,
[* 20] regierte von 993 bis 953
v. Chr. Seine 40jährige
Regierung ist durch Beförderung des
Handels, der
Künste und
Gewerbe ausgezeichnet; doch ist nicht zu verkennen, daß alles dieses weniger die Wohlfahrt des
Volkes als den
Glanz und die
Pracht seines
Hofs bezweckte. Auch vollzog sich unter S. die Umwandlung des alten patriarchalischen
Königtums
in eine orientalische Despotie. Um seinem
Haus auch nach außen hin förderliche
Verbindungen zu sichern, vermählte er sich
mit einer ägyptischen
Prinzessin.
Sein denkwürdigstes volkstümliches Werk aber war der Tempelbau auf dem
BergMoria, den er im vierten Jahr seiner
Regierung
begann und binnen sieben
Jahren vollendete (s.
Tempel).
[* 21] Diesem Tempelbau schloß sich die Errichtung noch
andrer großartiger Bauten, namentlich eines herrlichen
Palastes auf
Zion, an. Auch legte er große
Magazine an, befestigte
Jerusalem
[* 22] und andre
Städte, machte aber auch die Überreste kanaanitischer
Stämme zinspflichtig und stand durch regelmäßig
erhobene
Steuern wie durch die
Tribute und Ehrengeschenke, welche Verbündete und Nachbarfürsten ihm darbrachten,
im
Genuß reicher Einkünfte.
Seine enge
Verbindung mit dem König
Hiram von
Tyros kam dem
Handel der
Hebräer sehr zu statten, und die gemeinschaftliche
Fahrt
nach
Ophir brachte S. große Geldsummen; dennoch mußte er für das zu seinen Bauten gelieferteMaterialHiram noch 20 israelitische
Dörfer abtreten. Seine
Weisheit bekundete er besonders in Sittensprüchen und
Rätseln: er soll
eine
Königin von
Saba in
Arabien zu einem Besuch in
Jerusalem veranlaßt haben, um einen Wettstreit in der
Lösung von
¶
mehr
Rätseln mit S. einzugehen. Weichlichem, luxuriösem Leben hingegeben, scheute S. den Krieg dermaßen, daß er sich seines
stattlichen Heers kaum jemals bediente. Gegen das Ende seines Lebens ließ er sich durch die ausländischen Frauen seines Harems
zur Begünstigung fremder Kulte verleiten. Der Abgabendruck legte den Grund zur Unzufriedenheit und zur
Teilung des Reichs, die nach seinem Tod unter Rehabeam erfolgte. Die S. nachgerühmte »Weisheit«, d. h. seine Gabe, viel, gut und
witzig zu sprechen, war die Veranlassung, daß er in der hebräischen Litteraturgeschichte als Schöpfer der lehrhaften Dichtung
erscheint.
In der Sammlung der Sprüche Salomos (s. d.) mag ein Grundstamm von Sentenzen ihm als Urheber angehören.
Die Bücher: »Hoheslied« (s. d.) und »Prediger S.« (s. d.), skeptische Betrachtungen aus der persischen
oder makedonischen Zeit, rühren jedoch nicht von ihm her. In der spätern morgenländischen Litteratur gilt S. als Beherrscher
der Geister und als Urbild der Weisheit. Der Siegelring Salomos ist der Talisman der Weisheit und der Zauberei;
der Salomonische Tempel hat in der Freimaurerei symbolische Bedeutung.