1) S.-Salm, seit 1739 reichsfürstlich, gegenwärtig repräsentiert durch
FürstLeopold, geb. Dieser
Linie gehörte
an
PrinzFelix, geb. Sohn des 1846 verstorbenen
Fürsten Florentin; derselbe stand erst in preußischen,
dann in österreichischen Militärdiensten, ging darauf nach
Amerika,
[* 7] wo er als Oberst, dann als
General für die
Union focht,
und trat 1866 als
General, Flügeladjutant und
Chef des
Hauses in die
Dienste
[* 8] des
KaisersMaximilian von
Mexiko,
[* 9] welchen er 1867 nach
Queretaro begleitete und bis zu seinem
Tod nicht verließ. Er trat dann wieder in den preußischen Militärdienst
und fiel als
Major im
KöniginAugusta-Regiment bei St.-Privat. Er schrieb:
»Queretaro,
Blätter aus meinem
Tagebuch«
(Stuttg. 1868, 2 Bde.). Er war seit vermählt
mit
Agnes Le
[* 10] Clerq, der Tochter eines amerikanischen Obersten, geb.
welche den
Prinzen auf allen seinen
Feldzügen und
Reisen begleitete, in
Mexiko eine wichtige
Rolle spielte und sehr interessante
Memoiren
(»Zehn Jahre aus meinem
Leben, 1862-72«, Stuttg. 1875, 3 Bde.)
veröffentlichte. Sie vermählte sich 1876 in
Stuttgart
[* 11] mit
Charles Heneage und starb 1878. Eine
Nebenlinie ist die derGrafen
von S.-Hoogstraten. -
2) S.-Kyrburg, seit 1742 reichsfürstlich, deren gegenwärtiger
ChefFürstLudwig von S.-Kyrburg, geb. ist. -
3) S.-Horstmar, seit 1817 fürstlich, wird durch den
FürstenOtto, geb. vertreten. -
Das
Haus Nieder-S. blüht seit 1639 in zwei
Linien, die auch denTitel Altgraf führen. Die ältere
Linie,
S.-Reifferscheidt, teilt sich wieder in: 1) S.-Reifferscheidt-Krautheim (früher Bedbur), in
Baden
[* 12] und
Württemberg
[* 13] begütert
und jetzt durch den Standesherrn und Altgrafen
Leopold von S.-Reifferscheidt-Krautheim, geb. repräsentiert. -
2) S.-Reifferscheidt-Hainspach, allein noch gräflich, hat den
Reichs- und Altgrafen
Joseph, geb.
Mitglied des
Herrenhauses des
österreichischen
Reichsrats, zum
Chef. -
4) S.-Reifferscheidt-Dyck, wurde 1816 in den preußischen Fürstenstand erhoben und erhielt 1827 eine
Virilstimme in dem ersten
Stande der rheinischen Provinzialstände. Ihr einziger noch übriger
Sproß, der
Fürst und Altgraf
Alfred,
geb. preußischer Oberstmarschall, starb
Name mehrerer
Könige von
Assyrien: S. I. regierte um 1300
v. Chr. und erbaute die Stadt Kalach. -
S. II., Sohn Assurnasirpals, regierte 860-825, kämpfte in zahlreichen
Feldzügen siegreich gegen die
KönigeSyriens, namentlich
gegen die von
Damaskus, unterwarf
Babylon und
Armenien und drang zuerst in
Medien und
Persien
[* 19] ein. Ein
Obelisk
und zwei geflügelte
Stiere in den Trümmern von
Nimrud verherrlichen in ihren
InschriftenSalmanassars Thaten; auch sind noch
ansehnliche Überreste von einem durch S. erbauten
Turm
[* 20] daselbst erhalten. -
S. III. regierte 781-771, kämpfte ohne große Erfolge in
Armenien und
Syrien. -
S. IV. regierte 727-722, folgte
Tiglath Pilesar II. auf dem
Thron,
[* 21] belagerte fünf Jahre lang vergeblich
Tyros, hatte dann einen
Aufstand des
KönigsHosea von
Israel zu bekämpfen, welchen er gefangen nahm, und schloß
Samaria ein, während dessen Belagerung
er starb.
und Morolf, Spielmannsgedicht aus dem 14. (nach einigen aus dem 12.) Jahrh.,
behandelt eine ursprünglich nichtdeutsche
Sage, die auf der talmudischen
Sage von dem
VerhältnisSalomos zu dem Dämonenkönig
Asmodai beruht.
Sprache
[* 22] und
Darstellung sind roh. Das Spruchgedicht
»Salomon¶
mehr
und Markolf«, im 14. Jahrh. am Niederrhein verfaßt, hat mit jenem ersten fast gar nichts gemein; es stellt in der Form der
Wechselrede den Gegensatz zwischen der gelehrten Bildung und dem rohen, aber gesunden Menschenverstand dar. Beide Gedichte
sind abgedruckt in v. d. Hagens »Gedichten des Mittelalters« (Bd. 1, Berl.
1820), das erste kritisch herausgegeben von Vogt (Halle
[* 24] 1880).