Nach Einführung der Mediationsakte 1803 nach Graubünden zurückgekehrt, bekleidete er daselbst mehrere Staatsämter,
nahm 1817 als eidgenössischer Oberst seine Entlassung und lebte in stiller Zurückgezogenheit zu
Malans; hier starb er Als
Dichter stellt man S. gewöhnlich mit seinem
FreundMatthisson zusammen, und unleugbar haben beide manche Seite miteinander
gemein, so namentlich die
Neigung zum Wehmütigen und zu ausgedehnten Naturschilderungen. Allein S. ist
seiner ganzen
Natur nach männlicher, frischer und volkstümlicher als
Matthisson; seine Sehnsucht, die wirklich in der
Liebe
zur
Natur und zum ländlichen
Leben wurzelt, ist tiefer und wahrer, seine elegischen
Klagen haben überall einen festen und
bestimmten
Grund. Seine »Gedichte« erschienen Zürich 1793 (12. vermehrte
Aufl. letzter
Hand,
[* 7] das. 1839 u. 1869).
Vgl.
Röder, Der Dichter J. G.
v. S. (St.
Gallen 1863).
(auch Salissatio, lat.), die springende, hüpfende, zitternde
Bewegung des
Herzens, der
Augen oder andrer
Muskeln,
[* 8] die, wie das
Klingen der
Ohren, bei den Alten als Vorbedeutung angesehen wurde.
(spr. ssahlsberi),Hauptstadt von
Wiltshire
(England), auf einer von der Mündung des Bourne in den
Avon gebildeten
Halbinsel, mit einer auf dem linken
Ufer des
Avon liegenden Vorstadt (Fisherton
Anger), sehr regelmäßig
und gut gebaut. S. ist der Sitz eines
Bischofs und hat eine prächtige, im reinsten gotischen
Stil und in edlen Verhältnissen
erbaute
Kathedrale, welche ein erzbischöfliches
Kreuz
[* 11] bildet, 144,1 m lang, 69,7 m breit, mit 122 m hohem
Turm,
[* 12] dem höchsten in
England.
Letzterer und die Westfassade wurden erst 1350 vollendet, während die
Kirche selbst 1219-58 erbaut wurde. Die von den
Puritanern
zerstörten
Skulpturen wurden 1863-70 wiederhergestellt. Unter den
Denkmälern im Innern sind mehrere, welche aus der alten
Kathedrale von
Sarum (s. unten) stammen. Bemerkenswert sind die Grabkapellen des
BischofsAudley und eines
GrafenHungerford. Ein
Kreuzgang verbindet die
Kathedrale mit dem achteckigen Kapitelhaus. Unter den andern
Kirchen zeichnen sich
die des St.
Thomas und des St.
Edmund aus.
Die Stadt hat ferner eine große, in dorischem
Stil erbaute Gerichtshalle, einen bischöflichen
Palast, ein
Theater,
[* 13] einen Konzertsaal,
eine
Bibliothek und ein
Museum (reich an vorhistorischen Altertümern), ein anglikanisches
Seminar, eine
Lehrerbildungsanstalt, eine Lateinschule, ein altes Grafschaftsgefängnis, ein
Zucht- und Arbeitshaus, ein großes
Krankenhaus,
[* 14] mehrere
Hospitäler, ein altes Marktkreuz (14. Jahrh.), ein Denkmal
LordHerberts und (1881) 14,792 Einw. Früher war
S. wegen
seiner
Stahl- und Messerschmiedewaren berühmt, gegenwärtig hängt es fast ausschließlich vom Vieh-
und
Produktenhandel ab. Etwa 3 km nördlich der Stadt liegen die unansehnlichen Trümmer von
OldSarum (Sorbiodunum der
Römer),
[* 15] ehemals
Residenz der Sachsenkönige, deren
Eigentümer bis 1832 im
Parlament durch zwei Mitglieder vertreten war, und aus welcher
seit dem 12. Jahrh. die jetzige Stadt S. (daher auch
NewSarum genannt) entstand. Unweit S. liegen ferner
die Reste von
Clarendon Castle (s. d.) und 15 km nördlich das merkwürdige
Stonehenge (s. d.).
Gesetz
(Lex Salica), das
Volksrecht der salischen
Franken (vgl.
Frankenreich, S. 492), ist unter allen germanischen
Volksrechten das älteste. Wir besitzen es in einer kürzern, ursprünglichen Redaktion (Pactus), welche in heidnischer
Zeit, zwischen 453 und
¶
Ihre erste Anwendung fand bei den Streitigkeiten statt, welche Philipp VI. von Frankreich mit Eduard III. von England um
die französische Krone führte, und seitdem hatte die Lex Salica in diesem Sinn fortwährende Geltung. In Spanien,
[* 21] wo die Frauen
der Thronfolge fähig waren, führte Philipp V. 1714 das Salische Gesetz ein, das aber von Ferdinand VII. wieder
aufgehoben wurde. Hinsichtlich der privatrechtlichen praktischen Anwendung hat die Lex Salica schon längst
alle Geltung verloren. Sie wurde neuerlich herausgegeben von Laspeyres (Halle
[* 22] 1833), Pardessus (Par. 1843), Merkel (Berl. 1850),
Hube (Warsch. 1867), Behrend (Berl. 1874), Holder (Leipz. 1879-80, 6 Hefte), Hessels (Lond. 1880); die Malbergischen
Glossen behandelten Leo (Halle 1842-45, 2 Hefte), Clement (Mannh. 1843), Holtzmann (Karlsr. 1852) und Kern
(Haag
[* 23] 1869).