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Kantons Genf, fällt im NW. fast senkrecht ab, verflacht sich südöstlich zur Ebene und hat drei Gipfel: im SW. Piton (1384 m), im NO. Grand S. (1383 m) und Petit S. (898 m), welche wegen ihrer herrlichen Aussicht vielfach besucht werden.
Kantons Genf, fällt im NW. fast senkrecht ab, verflacht sich südöstlich zur Ebene und hat drei Gipfel: im SW. Piton (1384 m), im NO. Grand S. (1383 m) und Petit S. (898 m), welche wegen ihrer herrlichen Aussicht vielfach besucht werden.
(Salaija), ostind.
Inselgruppe südlich von Celebes, von dem sie durch die gleichnamige Straße getrennt wird, 771 qkm (14 QM.) groß, gut bewaldet, produziert namentlich Baumwolle. [* 2]
Die Bevölkerung [* 3] wird auf 30,000 Seelen malaiischen Stammes geschätzt und steht unter eingebornen Häuptlingen, welche den Niederländern tributpflichtig sind.
Die gleichnamige Hauptinsel ist ziemlich gebirgig, hat 440 qkm (20,7 QM.) mit 20,000 Einw., lebhaften Handel und ein niederländisches Fort (Defensie).
Francesco, ital. Schriftsteller, geb. zu Cosenza in Kalabrien, bekleidete zur Zeit der französischen Herrschaft in Italien [* 4] verschiedene Ämter in Mailand [* 5] und Neapel, [* 6] erhielt 1800 die Professur der Philosophie und Geschichte bei der Brera, 1807 die der Diplomatie und 1811 die des Staatsrechts, begab sich 1814 nach Paris [* 7] und starb in Passy bei Paris. Sein Hauptwerk ist der »Saggio storico-critico sulla commedia italiana« (Par. 1829; deutsch von Reumont, Aach. 1830); auch setzte er Ginguenés »Histoire littéraire de l'Italie« (Bd. 11-14, 1834-35) fort.
Vgl. Renzi, Vie politique et littéraire de Fr. S. (Par. 1834).
s. v. w. Seeforelle, s. Forelle. ^[= Name einiger Fischarten aus der Gattung Lachs (Salmo Art.). Die Seeforelle (Rheinanke, Rheinlanke, ...]
(spr. ssálford), Schwesterstadt von Manchester [* 8] (s. d.), in Lancashire (England), auf drei Seiten vom Irwell umflossen, hat eine vom ältern Pugin in gotischem Stil erbaute römisch-kath. Kathedrale, einen großen Park (Peel Park) mit Museum, ein von Howard (s. d. 2) gegründetes Zellengefängnis (New Bailey), zahlreiche Fabriken und (1881) 176,235 Einw. S. bildet mit Manchester Eine Stadt, hat aber seinen eignen Stadtrat.
(Ssalgir), größter Fluß der russ. Halbinsel Krim, [* 9] hat seine Quellen auf dem Tschatyr Dagh, durchfließt das Jailagebirge nach NO. und ergießt sich in das Faule Meer (s. d.).
(türk.), Bodensteuer in Zentralasien, [* 10] welche nach dem Tanab (Feldmaß) angesetzt wird.
Dorf im ungar. Komitat Neográd, an der Ungarischen Staatsbahn (Budapest-Fülek), mit (1881) 6316 Einw. und bedeutenden Kohlenwerken (1772 Arbeiter).
Daselbst werden die besten Braunkohlen Ungarns gewonnen. 1884 betrug die Produktion 5 Mill. metr. Ztr.
Salhöfe, s. Sala. ^[= # George August Henry, engl. Schriftsteller, geb. 1828 zu London, schrieb zunächst für Zeitschriften ...]
(Ssaljany), Hauptort des Deltas der Kura im russ. Gouvernement Baku in Kaukasien, unweit des Beginns der Spaltung des Flusses, mit (1870) 9038 Einw., ist wichtig durch seine sehr ergiebigen Fischereien (Wert 2 Mill. Rubel) und den reichen Ertrag seiner Güter.
C13H18O7 findet sich in der Rinde vieler Weiden- und Pappelarten, in geringer Menge auch in deren Blättern und weiblichen Blüten und wird aus einer konzentrierten Weidenrindenabkochung erhalten, wenn man diese mit Bleiglätte digeriert, filtriert, vom überschüssigen Blei [* 11] befreit, verdampft und kristallisieren läßt. S. bildet farb- und geruchlose Kristalle, [* 12] schmeckt sehr bitter, löst sich in Wasser und Alkohol, nicht in Äther, schmilzt bei 198°, ist nicht flüchtig, reagiert neutral, gibt beim Schmelzen mit Kalihydrat Oxalsäure und Salicylsäure, mit Emulsin und Speichel Saligenin C7H8O2 und Zucker. [* 13] S. ist als Surrogat des Chinins bei intermittierendem Fieber als magenstärkendes Mittel und gegen chronische Katarrhe benutzt worden.
Salicineen
(Weidengewächse), dikotyle Pflanzenfamilie, in den meisten natürlichen Systemen zu den Amentaceen, von einigen Botanikern zur Ordnung der Guttiferen gerechnet, besteht aus Bäumen und Sträuchern mit wechselständigen, einfachen Blättern mit Nebenblättern und mit zweihäusigen, in Kätzchen stehenden Blüten. Die Kätzchen befinden sich endständig auf Seitenzweiglein, welche entweder nur den Blütenstand [* 14] oder auch noch Laubblätter tragen.
Die Deckblätter der Kätzchen sind schuppenförmig, häutig, stehen bleibend und haben in ihrer Achsel je eine Blüte, [* 15] welche bei den männlichen Kätzchen nur aus zwei, drei oder mehr Staubgefäßen besteht. Das Perigon fehlt oder wird vertreten durch eine hinter den Staubgefäßen befindliche Honigdrüse oder durch zwei solche vorn und hinten stehende Drüsen oder durch eine ring- oder beckenförmige Erweiterung des Blütenbodens. Die Blüten der weiblichen Kätzchen haben ebenfalls kein Perigon oder an dessen Stelle eine ähnliche Bildung wie die männlichen; das nackte Ovar wird von zwei Fruchtblättern zusammengesetzt, welche mit ihren Rändern verwachsen, ist einfächerig, endigt in zwei kurze, mehr oder weniger verwachsene Griffel mit zwei- oder dreilappigen Narben und enthält an zwei kurzen, in der Nähe des Grundes befindlichen, wandständigen Placenten zahlreiche aufsteigende, anatrope Samenknospen.
Die Frucht ist eine zweiklappige Kapsel, deren Klappen sich rückwärts schlagen und auf ihrer Mitte am Grunde die zahlreichen sehr kleinen, am Nabel mit langem Haarschopf versehenen Samen [* 16] tragen. Letztere sind ohne Endosperm, der Keimling ist gerade, die Kotyledonen sind flach-konvex, elliptisch, das Würzelchen ist sehr kurz, nach unten gekehrt. Zu den S. gehören nur die Gattungen Weide [* 17] (Salix) und Pappel (Populus), welche über 200 Arten umfassen.
Vgl. Andersen, Salicineae, in De Candolles »Prodromus«.
Bd. 16; Wimmer, Salices europeae (Bresl. 1866).
Die meisten sind in der gemäßigten und kalten Zone der nördlichen Halbkugel einheimisch und gehen in einigen kleinen, dicht am Boden kriechenden Arten bis in den höchsten Norden [* 18] und bis an die Schneegrenze der Alpen; [* 19] die Mehrzahl gehört den niedern Gegenden an, wo sie hauptsächlich in der Nähe der Gewässer, zum Teil auch als Kulturpflanzen vorkommen. Von beiden Gattungen sind auch zahlreiche fossile Überreste aus Kreide- und Tertiärschichten in Blätterabdrücken vorhanden. Anwendung macht man von Weidenzweigen zu Flechtarbeiten; das weiche Holz [* 20] hat wenig Wert.
s. Soda. ^[= (hierzu Tafel "Sodabereitung"), kohlensaures Natron Na2CO3, findet sich ausblühend ...]
L. (Glasschmalz, Meer-, Salzkraut), Gattung der Karyophyllaceen, saftige, kurzgegliederte, blattlose Pflanzen mit gegenständigen Ästen. S. herbacea L., einjährig, mit krautigem, sehr ästigem Stengel [* 21] u. nach der Spitze hin verschmälerten Ähren, wächst an Meeresküsten (auch an der Nord- und Ostsee), an Salzquellen sehr häufig und gesellig und wird in der Jugend als antiskorbutischer Salat benutzt, außerdem nebst andern Arten südlicher Länder kultiviert, um aus der Asche Soda zu gewinnen.
(Oxybenzoesäure, Spirsäure) C7H6O3 findet sich in den Blüten von Spiraea ulmaria und als Salicylsäuremethyläther im ätherischen Wintergrünöl von Gaultheria procumbens. Sie entsteht durch Oxydation von salicyliger Säure, welche sich in dem ätherischen Öl der Blüten krautartiger Spiräen findet, beim Schmelzen von Salicin, ¶
Kumarin, Indigo, [* 23] Kresol mit Kali und wird dargestellt, indem man Natronlauge mit Phenol sättigt, verdampft und das Phenolnatrium im Destillationsapparat bei einer allmählich von 100 auf 250° gesteigerten Temperatur mit Kohlensäure behandelt. Hierbei destilliert die Hälfte des Phenols über, die andre Hälfte aber verwandelt sich in S. Nach einem andern Verfahren bringt man das Phenolnatrium in einen Autoclav, pumpt Kohlensäure ein und erhitzt das gebildete phenylkohlensaure Natron in dem Autoclav auf 120-130°, wobei es in salicylsaures Natron übergeht.
Letzteres löst man in Wasser, zersetzt es mit Salzsäure und reinigt die ausgeschiedene S. durch Umkristallisieren und Sublimation in Wasserdampf. Sie bildet farb- und geruchlose Nadeln, [* 24] schmeckt süßlich-sauer, löst sich bei 15° in 450, bei 100° in 20 Teilen Wasser, in 3 Teilen absolutem Alkohol, in 50 Teilen heißem Glycerin und Öl, sublimiert bei vorsichtigem Erhitzen unzersetzt, ist flüchtig mit Wasserdämpfen, zerfällt bei raschem Erhitzen in Phenol und Kohlensäure, leichter beim Erhitzen mit Salzsäure und Schwefelsäure, [* 25] schmilzt bei 156°, bildet meist lösliche, kristallisierbare Salze, welche wie die S. selbst durch Eisenchlorid tief violett gefärbt werden.
Freie Säuren beeinträchtigen die Reaktion. Am wichtigsten ist das Natriumsalz. Die Entstehung der S. aus Phenol und Kohlensäure und ihre leichte Zersetzbarkeit in diese Verbindungen führten zu der Vermutung, daß sie ähnlich dem Phenol (Karbolsäure) fäulniswidrig wirken möge. Dahin zielende Versuche haben die günstigsten Resultate ergeben, die S. erwies sich als kräftiges antiseptisches Mittel und wurde alsbald zu den verschiedensten Zwecken benutzt.
Man hat nur stets darauf zu achten, daß die Lösung, in welcher die S. wirken soll, sauer reagiert, denn nur die freie S. wirkt antiseptisch; sobald sie Gelegenheit findet, ein Salz [* 26] zu bilden, hört ihre Wirksamkeit auf. S. leistet in allen Industriezweigen vortreffliche Dienste, [* 27] in welchen Gefahr vorliegt, daß das zu verarbeitende Material durch Gärung oder Fäulnis sich nachteilig verändert, so z. B. bei der Darstellung von Zucker, Albumin, Preßhefe, Darmsaiten, Pergament, in der Gerberei, Weberei [* 28] (Konservierung der Schlichte) etc. Sie verhindert aber auch falsche Gärungen und wird zur Konservierung von Wein und Bier in großer Menge angewandt.
Man gibt pro 10 Lit. Wein oder Bier 0,2-1 g, bei Bier, welches nach den Tropen exportiert werden soll, 1,5-2,5 g und verhindert dadurch jede nachteilige Veränderung. Zur Konservierung eingemachter Früchte, Pickles, Marinaden genügt 0,5-1 g pro Kilogramm. Ebenso können Essig, Obstsaft, Milch (1-2 g auf 5 L.), Butter (Kneten mit Wasser, welches 1-2 g S. pro Liter enthält, und Aufbewahren unter solchem Wasser), Fleisch (Einreiben mit S.), Eier [* 29] durch S. konserviert werden, wenn auch die Wirkung nicht bei allen Substanzen gleich anhaltend ist (bei Fleisch und Milch nur einige Tage). S. wirkt auf den Organismus ganz ähnlich wie Chinin, sogar bis auf das Ohrensausen und die vorübergehende Taubheit.
Erst in starken Dosen ist sie ein direktes Respirations- und Herzgift. Die normalen Fermente des Organismus läßt sie unverändert. Beim gesunden Erwachsenen bringt sie in Gaben von 4-5 g nur geringe Temperaturherabsetzungen zu stande, diese ist dagegen sehr ausgesprochen bei vielen fieberhaften Krankheiten, während sie bei andern minder stark hervortritt. Sie beruht, wie beim Chinin, auf direkter antizymotischer Wirkung. Man benutzt S. gegen die mannigfachsten Fieberzustände.
Bei akutem Gelenk- und Muskelrheumatismus, Lungenschwindsucht, Erysipel leistet sie mehr, bei Wechselfieber und Abdominaltyphus weniger als Chinin, sie dient ferner bei Lungengangrän, Sor, Magengärungen, Dysenterie, akutem Blasenkatarrh, gegen Neuralgie des Trigeminus, in der akuten Gicht, äußerlich zum Listerschen Verband [* 30] und, mit Weizenstärke und Talk gemischt (Salicylstreupulver mit 3 Proz. S.), zum Aufstreuen auf übermäßig schwitzende Körperteile.
Auch in der Tierheilkunde findet S. ausgedehnte Benutzung, in der Bienenzucht [* 31] dient sie gegen Faulbrut. Obwohl man annehmen kann, daß geringe Dosen von S. auf den Organismus nicht nachteilig wirken, hat die französische Regierung 1881 den Verkauf salicylsäurehaltiger Nahrungsmittel [* 32] verboten, indem man sich darauf beruft, daß zur dauernden Konservierung immer neuer Zusatz von S. erforderlich sei, und daß letztere weniger zur Konservierung guter Nahrungsmittel, die des Schutzes überhaupt nicht bedürfen, als vielmehr solcher, welche nur durch die S. marktfähig erhalten werden können, benutzt werde.
Man hat in geringem Wein 3,5 g S. pro Liter nachgewiesen. Salicylsaures Natron NaC7H503 ^[NaC7H503] bildet weiße, süß-salzig schmeckende, wasserfreie, kristallinische Schuppen, löst sich leicht in Wasser und Alkohol, nicht in Äther, wird arzneilich wie S. benutzt und dieser vorgezogen, weil es besser zu nehmen ist, rascher aufgesaugt wird und dem Magen [* 33] zuträglicher ist als die freie Säure. Es wirkt wie freie S., weil es in den entzündeten Geweben durch vorhandene Säuren zersetzt wird.
Diese Zersetzung findet auch in alkalischer Lösung statt bei einer Kohlensäurespannung, welche den Verhältnissen entzündeter Gewebe [* 34] entspricht. S. wurde 1838 von Piria und Ettling aus ätherischem Öl von Spiraea ulmaria entdeckt, Cahours fand sie 1844 im Wintergrünöl, Gerland stellte sie 1851 aus Anthranilsäure dar, und 1860 gewann sie Kolbe aus Phenolnatrium und Kohlensäure. Er entdeckte das antiseptische Verhalten der S. und ließ sich 1874 eine einfache Darstellungsmethode patentieren, die 1884 von Schmitt verbessert wurde. Die S. wird nach dem Kolbeschen Verfahren in Radebeul bei Dresden [* 35] dargestellt, und 1886 wurden 1586 metr. Ztr. aus Deutschland [* 36] exportiert.
Vgl. Kolbe und Neubauer, Die S. in ihren verschiedenen Wirkungen (Leipz. 1875);
v. Heyden, S. und ihre Anwendung (das. 1876);
Kolbe, Chemische [* 37] Winke für praktische Verwendung der S. (das. 1876);
Fürbringer, Zur Wirkung der S. (Jena [* 38] 1875);