die geteilten
Knollen (früher
RadixPalmaeChristi) von
Orchis maculata latifolia und
Gymnadenia conopsea. Die runden
Knollen
[* 2] sind
nach dem
Trocknen höchstens 3
cm lang und 2 g schwer, sehr unregelmäßig gestaltet, hart, spröde, gelblichgrau, riechen
schwach aromatisch, schmecken indifferent fade, enthalten 27 Proz.
Stärkemehl, 48 Proz.
Bassorin, 1 Proz.Zucker,
[* 3] 5 Proz.
Eiweiß, 2 Proz. Mineralbestandteile etc. Gepulvert geben sie
mit dem 40-50fachen
Gewicht kochenden
Wassers eine steife
Gallerte. S. galt im orientalischen
Altertum im Hinblick auf die Gestalt
der beiden rundlichen, nebeneinander sitzenden
Knollen als ein wirksames
Mittel zur Wiedererlangung der Zeugungskraft, Theophrast
und
Dioskorides schrieben ihm große Nährkraft zu, die er offenbar nicht besitzt.
Provinz in der ital.
LandschaftCampania, entspricht der ehemaligen neapolitanischen
ProvinzPrincipato citeriore,
grenzt südwestlich an das
Tyrrhenische Meer, westlich an die
ProvinzNeapel,
[* 9] nördlich an
Caserta und
Avellino
und östlich an
Potenza und hat einen Flächenraum von 5506, nach Strelbitsky 5071 qkm (92,1 QM.).
Das Land ist größtenteils gebirgig und von den Verzweigungen der
Apenninen erfüllt; eben ist nur der Küstenstrich längs
des
Meers, doch finden sich hier auch ungesunde sumpfige
Strecken.
Die gleichnamige Hauptstadt liegt am Nordende des nach ihr benannten reizenden
Golfs des
MittelländischenMeers, welcher durch die
LandspitzeCampanella im
NW. von dem
Golf von
Neapel getrennt wird, und an der
oben genannten
Eisenbahn.
Die schönste
Straße ist
der Corso
Garibaldi am
Gestade, mit dem Denkmal des Carlo Pisacana
(Opfer der Freiheitsbestrebungen
1857), das hervorragendste Gebäude die
KathedraleSan Matteo (von
Robert Guiscard 1076 begonnen, 1084 eingeweiht)
mit großem
Vorhof, drei
Portalen (das mittlere mit interessanter Erzthür), im Innern mit zwei schönen Ambonen, alten
Mosaiken,
einer wertvollen Elfenbeintafel, den Grabmälern von
Gregor VII.,
Margarete von
Durazzo (Gemahlin König
Karls III. von
Neapel)
u. a. Außerdem sind bemerkenswert: die
KircheSan Domenico, das erzbischöfliche Stallgebäude, der
Palazzo
Sanseverini, das hübsche
Theater,
[* 16] die 1320 erbaute großartige
Wasserleitung
[* 17] und die
Ruinen des hoch gelegenen alten
Kastells.
S. zählt (1881) 22,328 Einw., welche bedeutende Baumwollindustrie
und lebhaften
Handel betreiben. Im
Hafen von S., welcher der Versandung ausgesetzt ist, sind 1886: 264
Schiffe
[* 18] mit
38,963
Ton. eingelaufen; der Warenimport belief sich auf 46,171 T. Die 1150 gestiftete, 1817 aber aufgehobene
Universität
von S., im
Mittelalter namentlich wegen ihrer medizinischen Lehranstalt
(Schola Salernitana) hochberühmt, ist als Pflanzschule
aller medizinischen
Fakultäten zu betrachten, verlor aber schon im 14. Jahrh. viel von ihrem
Ruhm und wurde
dann allmählich durch die medizinischen
Schulen vonBologna und
Paris
[* 19] vollständig verdunkelt. S. hat ein Lycealgymnasium mit
Nationalkonvikt, eine
Bibliothek, technische
Schule, ein
Seminar, zahlreiche Wohlthätigkeitsanstalten und
Stiftungen und eine
Filiale der
Nationalbank. Es ist Sitz des
Präfekten, eines
Erzbischofs, einer
Handelskammer und mehrerer
Konsulate fremder
Staaten.
- S., im
Altertum Salernum am
Sinus Paestanus, befand sich noch während des zweiten Samniterkriegs in
den
Händen der
Samniter, wurde dann römische
Kolonie, kam nach dem
Sturz des römischen
Reichs unter die Herrschaft der langobardischen
Herzöge von
Benevent und ward 848 zu einem eignen
Fürstentum erhoben, das als
Lehen vom deutschenKaiser
abhing, aber zuzeiten, durch die
Sarazenen bedrängt, sich auch unter den
Schutz der griechischen
Kaiser begab. Der letzte der
langobardischen
Fürsten von S. war Gisulf, der von seinem
Schwager, dem Normannenfürsten
Robert Guiscard, der Herrschaft beraubt
ward, wodurch
S. in den
Besitz der normännischen
Fürsten kam.
Kantons Genf,
fällt im NW. fast senkrecht ab, verflacht sich südöstlich zur Ebene und hat drei Gipfel: im SW. Piton (1384 m), im NO. Grand
S. (1383 m) und Petit S. (898 m), welche wegen ihrer herrlichen Aussicht vielfach besucht werden.