gerbsaure
Bleisalbe (U. plumbi tannici, U. ad decubitum), Mischung aus 1 Teil
Tannin, 2 Teilen
Bleiessig, 17 Teilen
Schmalz;
Pappelsalbe (Pappelpomade, U. populi, populeum), 1 Teil frische Pappelknospen mit 2 Teilen
Schmalz gekocht, bis die
Feuchtigkeit verdampft ist, dann ausgepreßt;
Rosensalbe (U. rosatum), Mischung aus 50 TeilenSchmalz, 10 Teilen
weißem
Wachs und 5 Teilen
Rosenwasser;
Rosmarinsalbe (Nervensalbe, U. rosmarini compositum, U. nervinum), Mischung aus 16 Teilen
Schmalz, 8 Teilen
Talg, 2 Teilen gelbem
Wachs, 2 Teilen
Muskatnußöl, je 1 Teil
Rosmarin- und
Wacholderöl;
Sadebaumsalbe (U.
sabinae), 1 Teil Sadebaumextrakt, 9 Teile
Wachssalbe;
Pockensalbe (U. tartari stibiati, U. stibiatum),
Mischung aus 2 Teilen
Brechweinstein und 8 Teilen Paraffinsalbe;
Die im ganzen
Orient sowie im südlichen
Europa
[* 2] ehemals und hier und da jetzt noch herrschende
Sitte, sich mit wohlriechenden
Ölen zu salben, besonders bei festlichen Gelegenheiten, verdankt ihr Aufkommen dem heißen
Klima
[* 3] jener Gegenden, welches eine starke
Ausdünstung der animalischen
Körper und infolge davon üble
Gerüche veranlaßt.
Schon bei den Israeliten gehörten
Salben fast zu den unentbehrlichen Lebensbedürfnissen, namentlich als
Darstellungsmittel jeder festlich gehobenen
Stimmung, wie umgekehrt das Unterlassen der S. als Zeichen der
Trauer galt.
Mit der S. empfingen die französischen
Könige die vorgebliche
Gabe, durch BerührungKröpfe zu heilen,
weshalb die Massenkropfheilung einen wichtigen Teil der französischen Salbungszeremonien, des sogen.
Sacre, bildete. Das hebräische
Wort
»Messias« (griech.
Christus) bedeutet s. v. w.
Gesalbter. Die
Salben selbst bestanden meist
aus einem Gemisch von feinem
Olivenöl und wohlriechenden, vornehmlich ausländischen, harzigen und öligen Pflanzenstoffen,
z. B.
Narde,
Myrrhe etc. Die Griechen wandten die S. hauptsächlich bei den gymnastischen
Übungen an, um die
Glieder
[* 6] geschmeidig zu machen; aber noch in griechischen
Zeiten fand auch das bei Naturvölkern und auch
bei den alten
Hebräern übliche
Salben der Götzenbilder und heiligen
Steine statt.
Über den
Gebrauch der
S. in der christlichen
Kirche s.
Chrisma. Die bei der
Priesterweihe stattfindende S. soll dem künftigen
Priester die
Kraft
[* 7] geben, zu weihen und zu segnen, daher man auch mit S. einer
Predigt die
Weihe und das
Erbauliche derselben bezeichnet.
Alsdann belagerte er
Santarem und schloß mit
DomMiguel die
Kapitulation von
Evora ab, in welcher dieser auf die portugiesische
Krone verzichtete. S. wurde nun zum
Marschall und zum Kriegsminister und Konseilspräsidenten ernannt.Schon
im
November 1835 aber trat er von diesem
Posten zurück. Nach Unterdrückung der
Septemberrevolution von 1836, welche S. mit
angezettelt, wurde er auf zehn Jahre verbannt. Erst die
Bewegung, welche gegen
Cabral 1846 entstand, rief ihn nach
Portugal
zurück, wo er vergeblich die
Revolution zu unterdrücken suchte. Im
Januar 1848 trat er von neuem an die
Spitze des
Ministeriums und behauptete sich bis zum Juni 1849. Von der
Königin auch seines Hofamtes enthoben, organisierte
er einen offenen
Aufstand, der ihn auf fünf Jahre als fast unumschränkten
Diktator an die
Spitze des
Staats brachte.
Im Juni 1856 vom neuen König,
DomPedro II., auf Drängen der
Cortes entlassen, legte er auch seine
Stelle
als Oberbefehlshaber der
Armee nieder und warf sich wieder zum
Führer der
Opposition auf. 1862-64 und 1866-69 war er Gesandter
in
Rom,
[* 12] ward infolge einer neuen Militärrevolution wieder
Ministerpräsident, blieb es aber
nur bis 30. Aug. und ging im
Februar 1871 als Gesandter nach
London,
[* 13] wo er starb.
Vgl. Carnota, Memoirs etc. of the
duke of S. (Lond. 1879, 2 Bde.).