lagernden
Sand aufwühlte,
MariettePascha. Der Apisfriedhof zerfällt in drei Abteilungen, von denen zwei, welche die von der
18.-20. und 22.-25. Dynastie begrabenen
Stiere umfassen, wegen des abbröckelnden Gesteins wieder verschlossen werden mußten,
während die dritte Abteilung, welche mit dem unter
Psammetich I., der 26. Dynastie, gestorbenen
Apis
[* 2] beginnt und
bis zum
Schluß der Ptolemäerherrschaft reicht, der
Besichtigung offen steht. Außerdem enthält S. unter einigen tausend
Privatgräbern die Mastaba des
Ti, das besterhaltene und wegen seiner zahlreichen kunst- und kulturgeschichtlich wichtigen
Reliefbilder interessanteste der
Gräber des alten
Reichs aus der Zeit der 5. Dynastie (Mitte des 4. Jahrh.
v. Chr.). Hier
wurde auch in dem
Grab des
Priesters Tunari aus der Zeit
Ramses' II.
(Sesostris) die Tafel von S. gefunden, die zu den wichtigsten
historischen
Dokumenten des alten
Ägypten
[* 3] gehört.
(Ssakmara),
Fluß im russ.
GouvernementOrenburg, entspringt auf dem westlichen Abhang des südlichen
Urals, fließt
anfangs südlich, dann nordwestlich, zuletzt südwestlich und mündet unterhalb
Orenburg rechts in den
Ural.
Seine Nebenflüsse
sind
Ik und Salmysch. Am rechten
Ufer der S. liegt die
BefestigungSakmarsk.
(lat.), Bezeichnung gewisser wesentlicher
Elemente des christlichen
Kultus, hinsichtlich deren Zahl, Bedeutung
und
Wirkung aber die verschiedenen christlichen
Konfessionen
[* 4] nicht übereinstimmen. Mit dem
NamenS. (in der
Vulgata die Übersetzung von
Mysterium) wurden im kirchlichen Sprachgebrauch seit Tertullian die wichtigsten christlichen
Zeremonien
überhaupt, namentlich aber gewisse nach
Analogie der heidnischen
Mysterien (s. d.) gestaltete, geheimnisvolle
Handlungen bezeichnet,
welchen man wesenhafte und übernatürliche
Wirkungen zur
Wiedergeburt und
Auferstehung des
Menschen zuschrieb.
Die heilige Siebenzahl der Sakramente
(Taufe,
Abendmahl,
Buße,
Firmung,
Ehe,
Ordination und
Letzte Ölung) wurde erst im 12. Jahrh.
festgestellt, während der
römisch-katholischeLehrbegriff der Sakramente besonders von
Thomas von Aquino ausgebildet worden
ist. Danach sind die Sakramente die
Kanäle, durch welche sich die heiligende
Gnade in den
Menschen ergießt,
welcher seinerseits, wie später die Anhänger des
Duns Scotus ergänzend lehrten, sich nur passiv dabei verhält, d. h. die
Sakramente wirken ex opere operato, ein
Ausdruck, welchen die nachtridentinische katholische
Theologie wieder vielfach zu mildern
suchte.
Trotzdem, daß sich in der
Lehre
[* 5] vom S. der
Katholizismus vorwiegend an heidnische Vorbilder angeschlossen
und von dem rein sittlichen
Geist seines Ursprungs am weitesten entfernt hatte, beschränkte sich der
Protestantismus doch
darauf, die Zahl der Sakramente auf zwei
(Taufe und
Abendmahl) herabzusetzen, das
Opus operatum (s. d.) zu leugnen und eine
Wirksamkeit ausschließlich durch und für den
Glauben zu behaupten. Den
Socinianern sind sie bloße
Zeremonien,
den
Arminianern Bundeszeichen, andre
Sekten sprachen ihnen überhaupt jede Bedeutung ab. - S. des
Altars, s.
Abendmahl.
(lat.), in der kathol.
Kirche solche heilige
Handlungen, welche nicht zu den sieben
Sakramenten gerechnet
werden, aber ihnen nahestehen und zum Teil mit ihnen verbunden sind, wie verschiedene Weihungsgebräuche,
Salbung, Fußwaschung etc.
(neulat.), im Reformationszeitalter lutherische Bezeichnung derjenigen
Gegner, welche die wahre und wesentliche Gegenwart des Leibes und
BlutesChristi im
Abendmahl in Abrede
stellten.
(Tabernakel), ein architektonisch verziertes, meist in Gestalt eines Türmchens gebildetes Behältnis
für die
Monstranz samt der
Hostie (daher auch
Ciborium genannt), welches nach der Einführung des
Fronleichnamsfestes (1311)
aufkam und in den
Kirchen an der
Evangelienseite des
Altars abgestellt wurde. Die größern Sakramentshäuser waren
aus
Stein gemeißelt und wurden an
Pfeiler gelehnt. Das berühmteste, im reichsten gotischen
Stil ausgeführt und 64
Fuß hoch,
ein Werk von
AdamKraft,
[* 6] besitzt die Lorenzkirche zu
Nürnberg.
[* 7]
Andre, zum Teil noch höhere befinden sich in der Sebalduskirche
daselbst, in der
Pfarrkirche zu
Bamberg,
[* 8] im
Münster
[* 9] zu
Ulm
[* 10] und in der Georgskirche zu
Nördlingen.
[* 11]
(mittellat. sacristia), in den
Kirchen die Lokalität, wo die heiligen
Bücher und Gerätschaften aufbewahrt
werden, und wo sich die
Geistlichen aufhalten, solange sie nicht fungieren;
Gedächtnisfeier für Begebenheiten, welche sich vor hundert
Jahren zugetragen, für große
Männer,
die vor hundert
Jahren geboren wurden oder starben etc.
Das neueste Beispiel der S. bietet die Annexion des Kirchenstaats 1870 dar, nachdem schon zuvor, 1860, ein Teil des letztern
und die meisten Klöster nebst deren Gütern in den damals von Italien
[* 40] annektierten Landesteilen säkularisiert worden waren.
Auch bedeutet S. in der katholischen KircheVersetzung einer Person aus dem geistlichen Stand in den weltlichen, sofern dies nicht
zur Strafe (Degradation) geschieht.