Unternehmen gegen Kopenhagen und sprach gegen die Fortsetzung des Kriegs mit Frankreich. Seit 1816 zog er sich vom öffentlichen
Leben zurück, wurde aber noch 1821 zum Inhaber der höchsten Würde in der Marine, zum Admiral of the fleet, ernannt. Er starb 15. März 1823.
(spr. ssängt-iriäks), Arrondissementshauptstadt im franz.
Departement Obervienne, an der Loue und der Eisenbahn Limoges-Brive, mit einer Kirche aus dem 12. Jahrh., Collège, Kaolinbrüchen,
Fabrikation von Porzellan und Leinwand, Eisenwerk und (1886) 3556 Einw.
im Altertum zeitweilig Hauptstadt Unterägyptens, am Kanobischen Nilarm, mit einem prächtigen,
von einem gegrabenen See umgebenen Tempel der Göttin Neith und einem Grabmal des Osiris. Die Stadt, seit uralter Zeit ein Sitz
der Priesterweisheit, wo auch griechische Weise mit den ägyptischen Gelehrten verkehrten, stand an der Stelle des Ruinenhügels
Sâ el Hagar. S. glänzte besonders seit dem 8. Jahrh. durch die 24. und 26. Königsdynastie,
welche aus ihr stammten; namentlich Amasis schmückte sie mit Bauten. Das »verschleierte Bild von S.« gehört der spätern
griechischen Legende an.
Kreis im russisch-asiat. Gebiet Semipalatinsk, 41,104 qkm mit (1885) 78,817 Einw., meistens Kirgisen und Kalmücken.
Kreisstadt ist Kokpeki, mit (1885) 3503 Einw.
(»der edle See«),
großes Süßwasserbecken im russisch-asiat. Gebiet Semipalatinsk, 410 m ü. M. gelegen,
erstreckt sich von SO. in nordwestlicher Richtung, 86-100 km lang und 22-50 km breit, mit einem Flächeninhalt von 1830 qkm;
seine Tiefe ist unbedeutend, die Ufer sind flach, der Fischreichtum ein außerordentlicher, man gewinnt jährlich
gegen 40,000 Pud Fische.
Von Anfang November bis Ende April ist er mit Eis bedeckt.
Post, ein Militärposten des Kreises Saisan, 1867 gegründet zur Zeit, als die ersten Kosaken herkamen, mit
etwa 160 Häusern, einer Kirche, einem großen, für Kirgisen bestimmten Schulgebäude und 2000 Einw. inkl. Militär.
Die nächste
Umgebung bietet Steppe u. die kahlen Saikonberge.
Das 70 km entfernte Menrakgebirge beherbergt das seltene Steinrebhuhn.
(franz., spr. ssäsóng, engl.
Season, spr. ssihs'n, »Jahreszeit, Zeit«),
gebräuchliche Bezeichnung der für bestimmte Gesellschaftsklassen oder Orte
aus irgend einem Grund (Geldverdienst oder Vergnügen) wichtigsten Zeit des Jahrs, also in Badeorten die Bade-, Kur- oder Brunnenzeit;
in großen Städten die jährlich wiederkehrende Periode, welche vornehme und reiche Familien in ihnen zu verleben pflegen,
und die sich durch Festlichkeiten und Vergnügungen aller Art auszeichnet; in Touristengegenden, wie am
Rhein, in Tirol, Italien und der Schweiz, die Zeit, in welcher der stärkste Fremdenverkehr stattfindet.
Die Bade- und Reisesaison pflegt in der Regel in den Sommer zu fallen; es gibt jedoch Orte, deren Kurmittel (Klima, Molken, Trauben
u. a.), und Gegenden, deren Lage eine andre Jahreszeit bedingen. In den großen Städten dagegen fällt die
S. in die Wintermonate von Weihnachten bis zur Fastenzeit; nur die Season Londons macht davon eine Ausnahme, indem diese jährlich
in den Sommermonaten Mai bis Juli (Sitzungszeit des Parlaments) wiederkehrt. Man
spricht schließlich auch von einer S. bestimmter
Nahrungsmittel etc.
(spr. ssässäh), Emile, franz. Philosoph, geb. 1814 zu Montpellier, wurde als Schüler Cousins
und Vertreter des Eklektizismus 1856 Professor der Philosophie zu Paris;
starb daselbst 1863. Von seinen Schriften erwähnen
wir: »Aenésidème« (1840);
»Essai de philosophie et de la religion an XIX. siècle« (1845);
»Discours sur la philosophie
de Leibniz« (1857);
»Essai de philosophie religieuse« (3. Aufl.
1862, 2 Bde.);
»Mélanges d'histoire, de morale et de critique« (1859);
»Précurseurs et disciples de Descartes« (1862);
»L'âme
et la vie« (1863);
»Le scepticisme. Aenésidème, Pascal, Kant« (1865);
»Critique et histoire de la philosophie« (1865).
Auch
hat er sich durch seine Kenntnis der deutschen Philosophie und eine Übersetzung der Werke Spinozas (2.
Aufl. 1863, 3 Bde.) bekannt gemacht
und mit Chauvet die Werke Platons in Übersetzung (1863, 10 Bde.) herausgegeben.
elastische, fadenförmige Körper, welche zur Bespannung verschiedener Musikinstrumente verwendet werden, sind
entweder Darmsaiten, die aus Därmen (besonders Lämmerdärmen) gedreht werden, oder Metallsaiten (früher Messing- oder
Kupferdrahtsaiten, auch wohl aus Eisen geschmiedete, jetzt aus Gußstahl gezogene). Erstere werden besonders für alle sogen.
Streichinstrumente (Violine etc.) sowie für Harfe, Guitarre und dieser verwandte Instrumente, letztere für das Pianoforte und
teilweise auch für die Zither verwendet.
Die S. unsrer sämtlichen Saiteninstrumente machen Transversalschwingungen, welche bei den Streichinstrumenten durch
Streichen mit einem Bogen (s. d.), bei Harfe, Guitarre, Zither etc. (s. Harfeninstrumente) durch Reißen mit dem Finger und bei dem
Klavier durch Hammerschlag erregt werden. Für die Qualität des Klanges ist vor allem die Qualität des Materials sowie dessen
solide Verarbeitung ausschlaggebend. Ganz gleichmäßig gearbeitete S. geben den reinsten und hellsten,
S. mit dickern und dünnern Stellen dagegen einen unbestimmten, oft kreischend und häßlich klingenden Ton. Hinsichtlich der
reinen Stimmung eines Instruments kommt es erstens auf das Stärke-, sodann auf das Spannungsverhältnis der einzelnen S. untereinander
an. Das Stärkeverhältnis zu bestimmen, bedient man sich eines Saitenmessers (s. d.); die Spannung der
S. wird durch Anziehung der Wirbel (s. d.) bewirkt. Je straffer gespannt oder je dünner die S. sind,
desto höher, je schlaffer gespannt oder je dicker die S. sind, desto tiefer ist der Ton, welchen sie geben.
Zur Erzielung tieferer Töne ohne die dafür erforderliche Länge werden die S. künstlich beschwert durch
das sogen. Überspinnen. Stahlsaiten werden mit ziemlich starkem Kupferdraht dicht umwickelt,
Darmsaiten in der Regel mit Silberdraht übersponnen. Auch mit Silber besponnene S., deren Einlage Seidenfäden bilden, kommen
zur Anwendung (bei der Guitarre und Zither). Metallene S. unterliegen am meisten der Verstimmung durch Änderung der Temperatur,
weil die Metalle mehr als andre Körper durch Wärme ausgedehnt und durch Kälte zusammengezogen werden;
Darmsaiten und seidene S. leiden dagegen vorzüglich durch die Feuchtigkeit der Luft.
(Chordometer), einfaches Instrument zur Messung der Saitendicke in Gestalt eines Zirkels mit beweglichen
Schenkeln, auf denen die Skala für die verschiedenen Stärkeunterschiede in Millimetern gezeichnet ist.
Die Saite wird lose
mehr
zwischen die beiden Schenkel geklemmt und danach ihre Stärke bestimmt.