(spr. ssäng-walljeh),CharlesRaymond de la Croix de Chevrière,
Graf von, franz.
Diplomat, geb. auf
SchloßCoucy lès Eppes
(Aisne), trat jung in die
Diplomatie und erhielt früh wichtige
Posten. 1870 war er französischer Gesandter
in
Stuttgart.
[* 9] Mit der deutschen
Sprache
[* 10] und den politischen Verhältnissen
Deutschlands
[* 11] vertraut, riet er dem
MinisterGramont
energisch von dem übereilten
Krieg ab und klärte ihn über die Unmöglichkeit des Anschlusses von Süddeutschland an
Frankreich,
freilich vergeblich, auf.
Nach dem
Frieden 1871 ward er zum Generalkommissar bei der deutschen Okkupationsarmee ernannt und führte
die
Verhandlungen über die Verpflegung und die Geldzahlungen mit großem
Geschick. Im
Dezember 1877 ward er zum
Botschafter
der
Republik in
Berlin
[* 12] ernannt, verstand es schnell, sich hier Vertrauen zu erwecken, und vertrat im Juni 1878
Frankreich als
zweiter
Bevollmächtigter auf dem
Berliner Kongreß.
[* 13] Im
November 1881 erbat er seine Entlassung, nahm seinen
Sitz im
Senat ein und starb
(spr. ssäng-),Paul de,
Graf, franz. Schriftsteller, geb.
1827 zu
Paris,
[* 14] erhielt seine Vorbildung zu Freiburg
[* 15] in der
Schweiz
[* 16] und am Collegio romano zu
Rom,
[* 17] trat dann 1851 unter der
ÄgideLamartines,
dem er zuvor als
Sekretär
[* 18] gedient hatte, als Theaterkritiker in die Redaktion des
»Pays« ein und ging 1855 in gleicher
Eigenschaft zu der
»Presse«
[* 19] über.
Seine Wochenfeuilletons und seine
»Salons«
(Kritiken der alljährlichen
Kunstausstellung) verschafften ihm bald den
Ruf eines
ausgezeichneten Kenners und zugleich eines der glänzendsten Stilisten seiner Zeit, an dem man nur tadeln
konnte, daß sein Bilderreichtum zuweilen in
Manier ausartet.
Diese
Eigenschaften bewährte er auch in seinen beiden Hauptwerken: »Hommes et dieux«, historisch-ästhetische
Studien, unter
denen noch besonders ein
Essay über die
»Venus von
Milo« hervorragt (1867, 4. Aufl. 1872),
und »Les deux masques, tragédie-comédie«
(1879-83, 3 Bde.),
einer großartig angelegten, aber unvollendet gebliebenen
Arbeit über die antike und
moderne
Bühne.
Noch erschienen von ihm: »Les femmes de
Goethe« (1869) und
»VictorHugo« (1885). Von der
»Presse« folgte S.
Emile
de
Girardin zur
»Liberté« und war zuletzt einer der hervorragendsten Mitarbeiter am
»Moniteur universel«. Als unbestrittene
Autorität in artistischen
Dingen gehörte S. allen Ausstellungsjuries an und bekleidete (seit 1870) das
Amt eines Generalinspektors der schönen
Künste. Er starb in
Paris.
[* 20]Vincent (spr. ssent winnssent), 1) brit.
Insel der
KleinenAntillen, hat mit
Urwald bedeckte
Gebirge (Bonhomme 1300 m),
einen noch nicht erloschenen
Vulkan (La Soufrière 1220 m, letzter
Ausbruch 1812), zahlreiche
Bäche und
angenehmes
Klima.
[* 21] Die
Insel ist 381 qkm (7 QM.) groß und hat (1884) 40,680 Einw.,
unter denen 2700
Weiße, 2200
Kulis und 190
Kariben sind.
Zucker,
[* 22]
Baumwolle,
[* 23]
Kokosnüsse,
Arrow-root u. dgl. wurden angebaut. Die
Einfuhr betrug 1886: 91,185 Pfd. Sterl., die Ausfuhr
70,476 Pfd. Sterl. Die frühere Repräsentativverfassung wurde 1877 aufgehoben. Hauptstadt
ist
Kingstown, an der Südwestküste, mit guter
Reede und 5000 Einw. S. wurde 1498 von
Kolumbus entdeckt, 1672 für britisches
Besitztum erklärt, kam aber erst 1763 förmlich an
England. Die aufständischen
Kariben wurden, 5080 Mann stark,
im J. 1797 auf die
InselRoatan (s. d.), an der
Küste von
Honduras,
[* 24] versetzt. - 2) S.Sankt Vincent.
[* 25]
Unternehmen gegen Kopenhagen
[* 27] und sprach gegen die Fortsetzung des Kriegs mit Frankreich. Seit 1816 zog er sich vom öffentlichen
Leben zurück, wurde aber noch 1821 zum Inhaber der höchsten Würde in der Marine, zum Admiral of the fleet, ernannt. Er starb