Bibliothek von 12,000
Bänden, ein Taubstummeninstitut, ein
Industrie- und ein Artilleriemuseum, ein naturhistorisches
Kabinett,
ein
Theater,
[* 2] mehrere wissenschaftliche und gemeinnützige
Gesellschaften, eine
Ackerbau- und
Handelskammer und eine
Filiale der
Bank von
Frankreich. - S. ward schon im 10. Jahrh. gegründet und zweimal (1563 und 1570) von den
Hugenotten erobert; die
Minen sind nachweisbar schon im 11. Jahrh. bekannt gewesen und seit Anfang des 14. Jahrh.,
im großen seit der
Revolution, ausgebeutet worden.
Seine
Schriften, welche lange Zeit nur als
Manuskript in der
Gesellschaft zirkulierten, zeichnen sich durch
seltene Vollendung des
Stils, feine
Satire und weltmännische
Philosophie aus; vorzüglich jedoch berühmt war er als
Kritiker;
sein immer scharfsinniges und geistreiches, meist richtiges
Urteil wurde auf beiden Seiten des
Kanals in
Sachen des guten
Geschmacks
mit Vorliebe eingeholt. Meisterwerke ihrer Art sind seine satirischen
Schriften (»La
Comédie des académistes«,
1644; neue Ausg. 1879) und seine
Briefe. Gedruckt wurden seine Werke zuerst
London
[* 7] 1705, dann
Paris 1740, 10 Bde.; 1753, 12 Bde.;
Auswahlen besorgten Hippeau (1852),
Giraud (1865) und Lescure (1881).
(spr. ssäng-fluhr),Arrondissementshauptstadt im franz.
DepartementCantal, auf einem Basaltplateau gelegen, ist Bischofsitz, mit
Kathedrale, Assisenhof, Handelstribunal,
Collège,
Fabrikation von Töpferwaren,
Leim,
Tuch etc. u. (1886) 4488 Einw.
2)
Fluß in der britisch-amerikan.
ProvinzQuebec, entspringt im St. Francissee, nimmt den Abfluß des an der
GrenzeVermonts gelegenen Memphramagogsees auf und mündet in die unter dem
Namen St.
Peter'sLake bekannte Erweiterung des St.
Lorenzstroms (s. d.).
(spr. ssäng-schönŏa),JulesLudgerDominique Ghislain,
Baron de, bedeutender belg. Gelehrter und vlämischer
Schriftsteller, geb. zu Lennick-St.
Quentin in
Brabant, ward 1836 Provinzialarchivist von
Ostflandern, 1838 korrespondierendes, 1846 wirkliches Mitglied der
belgischen
Akademie und 1843
Professor und Bibliothekar an der
Universität zu
Gent,
[* 14] wo er starb. Von seinen vlämischen
Werken, die sich besonders durch einen meisterhaften
Stil auszeichnen, sind hauptsächlich zu nennen: »Anna, historisch tafereel«
(Gent 1844);
»De grootboekhouder« (das. 1851) und
»Historische verhalen« (das. 1854).
JulesHenri Vernoy de, franz.
Dramatiker, geb. 1801 zu
Paris, debütierte als
Schriftsteller mit einem
Roman: »Les nuits terribles« (1821), wandte sich dann dem
Theater zu und lieferte teils allein, teils
in
Gemeinschaft mit andern
(Scribe, Mazillier etc.) eine große Anzahl von
Operntexten, von denen mehrere
(mit der
MusikAubers,
Halévys u. a.) die Runde über alle
Bühnen gemacht haben. Wir nennen von seinen eignen
Stücken: »Ludovic«
(1836),
»La Bohémienne« (1862) etc. Von
Romanen sind
noch zu erwähnen: »Le livre d'heures« (1840),
»Un mariage de prince« (1849) und »L'espion
du grand monde« (1851). S. war eine Zeitlang
Direktor der
Opéra-Comique und wurde 1856 zum
Offizier der
Ehrenlegion ernannt.
Er starb. inParis.
(spr. ssäng-schermäng),Graf von, berühmter Abenteurer des 18. Jahrh., dessen wahrer
Name nicht bekannt
geworden ist, der aber wahrscheinlich aus
Portugal
[* 16] stammte, trieb sich mit dem Vorgeben, schon 2000 oder 3000 Jahre alt zu
sein und
Christus und die zwölf
Apostel gut gekannt zu haben, und desBesitzes von allerlei Wundergaben
und Zauberkräften sich rühmend, seit 1740 unter verschiedenen adligen
Namen und
Charakteren in den feinern
Zirkeln der Hauptstädte
Europas umher.
Vielseitiges
Wissen und ein seltenes
Gedächtnis, große Weltkenntnis und ein gefälliges Äußere unterstützten seine Schwindeleien,
durch welche er nacheinander die
GunstLudwigs XV., des
FürstenOrlow, des
MarkgrafenKarlAlexander vonAnsbach
[* 17] und des
LandgrafenKarl von
Hessen
[* 18] vorübergehend zu gewinnen wußte. Meist entfaltete er großen
Reichtum, von dem man vermutete,
daß er ihn durch Spionagedienste erworben. Mit großem
Geschick verstand er sich und seinen Verhältnissen den
Reiz des Geheimnisvollen
zu wahren und dadurch das
Interesse der
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