2) S. lès
Lyon,
[* 2]
Flecken im franz.
DepartementRhône, südwestlich von
Lyon und im Bereich seiner
Forts, ganz von
Lyon abhängiger
Industrieort mit Eisenwerken,
Papier- und Seidenfabrikation und (1881) 5130 Einw.
(spr. ssängt-élm),Ida, als Schriftstellerin bekannte franz. Abenteuerin, die sogen.
Contemporaine, geb. 1778 zu Vallambroise in Südfrankreich, war die Geliebte verschiedener
Napoleonischer
Generale (daher »veuve de la grande armée« genannt),
Mitteilungen (oft skandalöser Art und unzuverlässig) über die vornehmsten Persönlichkeiten der
Republik und
des ersten Kaiserreichs. Außerdem erschienen von ihr: »Les soirées d'automne«
(1827, 2 Bde.); »La
contemporaine en Égypte« (1831, 6 Bde.; 3. Aufl.
1833);
»Mille et une causeries« (1833, 2 Bde.) u. a.
(spr. ssängt-marghrit),Insel, s.
Lerinische Inseln. ^[= (franz. Lérins), Inselgruppe im Mittelmeer, zum franz. Departement Seealpen, Arrondissement ...]
(spr. ssängt-marih,Nossi Burrah),
Insel an der Ostseite von
Madagaskar,
[* 10] nur durch einen schmalen
Kanal
[* 11] von demselben getrennt, 165 qkm (3 QM.) groß mit (1885) 7634 Einw.,
darunter 81
Europäer.
Andre interessante Bauwerke sind: die
Kathedrale, die
Kirchen St.-Eutrope und
Notre Dame, das Handelsgerichtsgebäude (mit
Museum).
Die Stadt hat (1886) 12,495 Einw., welche
Woll- und Baumwollmanufaktur, Fabrikation vonFayence
[* 23] sowie
Handel
mit
Getreide,
Wein,
Branntwein etc. betreiben. Sie ist Sitz eines Assisenhofs und eines Handelsgerichts, hat
ein
Collège und eine
Bibliothek von 22,000
Bänden. S. war als
Mediolanum Santonum ein ansehnlicher Stationsort einer römischen
Heeresabteilung und bis 1801 Bischofsitz.
Vgl. Chaudruc de Crazannes, Antiquités de la ville de S. (Par.
1820).
(spr. ssängt-etjänn),Hauptstadt des franz.
DepartementsLoire, am Flüßchen Furens, 523 m ü. M.,Knotenpunkt von
Eisenbahnen nach
Lyon,
Roanne,
Montbrison
und Le
[* 26]
Puy, eine der wichtigsten Industriestädte
Frankreichs, im
Mittelpunkt eines großen Kohlenbeckens gelegen, ist unregelmäßig
gebaut und von düsterm Aussehen. Die Stadt besitzt nur wenige bemerkenswerte Gebäude, darunter das Kunstgebäude mit Sammlung
von Gemälden und andern Kunstgegenständen und dem hauptsächlich aus den Sammlungen des
MarschallsOudinot
bestehenden Artilleriemuseum.
Sie zählt (1886) 102,229 (als
Gemeinde 117,875) Einw. (um 1800 erst 16,000). Das Kohlenbecken, dessen
Mittelpunkt S. bildet,
ist nächst dem von
Valenciennes das reichste in
Frankreich und liefert ausgezeichnete
Steinkohle (jährlich
ca. 3 Mill.
Ton.).
Hieran reiht sich die metallurgische
Industrie mit großen Eisenwerken,
Bessemer- und Martinstahlhütten,
Schienenwalzwerken, Fabrikation von
Waffen,
[* 27] insbesondere Schußwaffen (namentlich in einer großen staatlichen Waffenfabrik),
ferner von
Panzerplatten,
Maschinen, Schlosserwaren,
Werkzeugen, Messerschmiedewaren,
Feilen,
Nägeln u. a. Von hoher Bedeutung
ist außerdem auch die Fabrikation von Seidenbändern,
Schnüren und Posamentierwaren, von
Hüten, Töpferwaren etc. S. hat
lebhaften
Handels- u. Marktverkehr. Ringsum liegen eine
Menge stark bevölkerter Fabrikorte, die sämtlich
an der
Industrie der Stadt beteiligt sind. S. ist Sitz des
Präfekten und hat ein
Handelsgericht, ein reformiertes
Konsistorium,
ein
Lyceum, eine Töchterschule, eine Bergwerkschule, Lehranstalten für angewandte
Mathematik und
Mechanik, eine
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Bibliothek von 12,000 Bänden, ein Taubstummeninstitut, ein Industrie- und ein Artilleriemuseum, ein naturhistorisches Kabinett,
ein Theater,
[* 29] mehrere wissenschaftliche und gemeinnützige Gesellschaften, eine Ackerbau- und Handelskammer und eine Filiale der
Bank von Frankreich. - S. ward schon im 10. Jahrh. gegründet und zweimal (1563 und 1570) von den
Hugenotten erobert; die Minen sind nachweisbar schon im 11. Jahrh. bekannt gewesen und seit Anfang des 14. Jahrh.,
im großen seit der Revolution, ausgebeutet worden.