der französischen
Könige seit der Merowingerzeit), welche unter der Herrschaft des kunstliebenden
AbtesSuger erbaut wurde
(1144 eingeweiht) und trotz späterer Umgestaltung als ein prachtvolles frühgotisches Baudenkmal anzusehen ist. Seit 1869 wurde
die
Kirche durch
Viollet le Duc glänzend restauriert. Unter den Königsgräbern der
Kirche sind als Kunstwerke bemerkenswert:
die
DenkmälerDagoberts I.,
Ludwigs XII. und seiner Gemahlin
Anna von
Bretagne,
Franz' I. und seiner Gemahlin
Claudia,
Heinrichs II. und seiner Gemahlin
Katharina von
Medici.
Dort ließ König
Dagobert I. 630 eine
Kirche bauen, welche unter
Ludwig VII. umgebaut wurde, und gründete
die
Abtei, welche durch
Schenkungen bald so blühend und reich wurde, daß mehrere
Könige von
Frankreich sich
Äbte von S. nannten.
Seit
Ludwig dem
Heiligen blieb die
Kirche die Grabstätte der Herrscher von
Frankreich. Die
Blüte
[* 4] von S.
erhielt sich trotz wiederholter
Plünderungen bis zum Ende des 18. Jahrh., aber die
Revolution brachte der
Kirche völlige Verwüstung;
auf Befehl des
Konvents wurden 1793 die Gebeine der
Könige herausgerissen und in eine Kalkgrube geworfen.
SchonNapoleon I.
und noch mehr die
Bourbonen ließen sich die
Restauration angelegen sein. Seit 1840 ist
S. in die
Pariser
Festungswerke hineingezogen und von mehreren
Forts umgeben worden. 1871 (21.-26. Jan.) wurde es von den deutschen Belagerungsbatterien
bombardiert.
Vgl.
Madamed'Ayzac,Histoire de l'abbaye de S. (Par. 1861, 2 Bde.);
laSéauve (spr. ssäng-didjeh la sseohw), Stadt im franz.
DepartementOberloire,
ArrondissementYssingeaux, mit Fabrikation von
Seide,
[* 7]
Bändern und Posamentierwaren und (1881) 2240 Einw.
Unfern
die 1228 gegründete, 1785 umgebaute Benediktinerabtei La Séauve.
(spr. ssängt-bohm),Bergkette in den franz.
DepartementsVar und
Rhônemündungen, bis 1066 m hoch, mit Kalkbrüchen und einer
Grotte, die nach der Volkssage einst von der
heil.
Magdalena bewohnt war, deren
Fest alljährlich 22. Juli hier gefeiert wird.
Die
Kuppe des
Bergs oberhalb der
Grotte gewährt
eine prachtvolle Aussicht.
und studierte Medizin, ward aber bei seiner hervorragenden Begabung für Poesie bald ein eifriges Mitglied des sich um VictorHugo scharenden romantischen »Cenakels«. Berühmt wurde er schon durch
sein erstes Werk: »Tableau historique et critique de la poésie française et du théâtre français au XVI. siècle« (1828,
vermehrte Ausg. 1876),
mit der Lebensbeschreibung
des vermeintlichen Autors. Dunkle, unbestimmte Sehnsucht, überwallendes Gefühl und ein Übermaß von Selbstzergliederung
machen den Helden zu einem Geistesverwandten des »Werther« und »René«; doch ist in ihnen noch viel Unfertiges
und Schwankendes, ein Abbild seiner äußern Schicksale. Nach der Julirevolution schwamm er eine Zeitlang mit dem Saint-Simonismus,
schrieb am »Globe« und »National« und stand im BannLamennais', wie der sonderbare, ziemlich bedenkliche Roman »Volupté« (1834,
zuletzt 1877) beweist.
Erst mit seiner Anstellung an der »Revue des DeuxMondes«, wo er die 1829 begonnenen litterarhistorischen
Arbeiten fortsetzte, gelangte er in sein richtiges Fahrwasser. 1840 erhielt er die Stelle eines Konservators an der BibliothekMazarin; 1845 wurde er anDelavignesStelle zum Mitglied der Akademie ernannt. Als Napoleon III. sich des Throns bemächtigt hatte,
erhielt S. die Professur der lateinischen Poesie am Collège de France; indessen riefen seine Vorlesungen unter den republikanisch
gesinnten Studenten so stürmische Kundgebungen der Unzufriedenheit hervor, daß sie geschlossen werden mußten.
Nicht viel länger dauerte seine Lehrthätigkeit an der Normalschule (1857-61). Von nun an privatisierte er. Der Kaiser belohnte
seine guten Dienste 1865 durch Ernennung zum Senator. S. starb nach langen Leiden
[* 19] Unter seinen
zahlreichen Schriften nehmen den ersten Rang ein die ausgezeichnete Studie »Histoire du PortRoyal« (1840-48, 3 Bde.; später vielfach
verbessert; 4. Aufl. 1878, 7 Bde.)
und die »Causeries du lundi«, eine Sammlung seiner in verschiedenen Zeitschriften erschienenen Feuilletonartikel
(1851-61, 15 Bde.). Hier zeigt sich aufs glänzendste seine Geschicklichkeit
in der Schätzung und Auffindung des Charakteristischen, sein feines Gefühl für die Geistesrichtung der Zeit, seine Fähigkeit,
sich in den Geist und Charakter der Persönlichkeiten zu versetzen; dazu ein brillanter Stil, eine reiche, unerschöpfliche,
dichterische Sprache.
[* 20]
Von andern Werken nennen wir: »Chateaubriand et son groupe littéraire« (1860, 2 Bde.;
neue Ausg. 1873);