die Vorbereitungen zum Staatsstreich vom und die Durchführung desselben. Am wurde S. zum Marschall, später
auch zum Großstallmeister des Kaisers und, obwohl seit längerer Zeit leidend, 1854 im Krimkrieg zum Oberbefehlshaber der
verbündeten Armee ernannt. Er unternahm die Expedition nach der Krim, landete 14. Sept. in Eupatoria und erfocht 20. Sept. den
Sieg an der Alma. Doch vor den Mauern von Sebastopol mußte er wegen Krankheit den Oberbefehl an Canrobert abgeben und starb an
Bord des Bertholet, der ihn nach Frankreich zurückbringen sollte. Die von seinem Bruder herausgegebenen »Lettres du maréchal
de S.« (2. Aufl., Par. 1864, 2 Bde.)
geben über die damaligen Begebenheiten interessante Aufschlüsse.
[* ] Asaph (spr. ssent ässäff), Stadt in Flintshire (Wales), 8 km oberhalb der Mündung des Clwyd, Sitz eines anglikanischen
Bischofs, mit einer Kathedrale (von 1480), dem kath. St. Benno's College, vielen Landsitzen in der Umgegend
und (1881) 1901 Einw.
(spr. ssängt-obäng), Nicolai de, unter dem Pseudonym Karl Bernhard bekannter dän. Novellist, geb. zu
Kopenhagen, ein Neffe der Schriftstellerin Frau Gyllembourg und daher Vetter Heibergs, ließ zuerst in des letztern »Fliegender
Post« Erzählungen erscheinen, welchen eine Reihe das Leben in Dänemark schildernder Novellen folgte, die
großen Beifall fanden. Als die bemerkenswertesten sind hervorzuheben: »Lykkens Yndling« (»Der Günstling
des Glücks«),
»To Venner« (»Zwei Freunde«),
»Gamle Minder« (»Erinnerungen aus alter Zeit«),
ein historischer Roman aus der Zeit
Struensees und der Königin Karoline Mathilde. Ein strenger historisches Kolorit haben seine »Kröniker fra Christians II. Tid«
(1847) und »Kröniker fra Erik af Pommerns Tid« (1850). S. starb Nach seinem Tod kam unter dem Titel: »For og imod«
(»Für und wider«) eine Sammlung Aphorismen mit einem autobiographischen Fragment heraus. Seine Erzählungen zeichnen sich durchgängig
durch geschickt angelegte Intrigen sowie durch lebhafte und geschmackvolle Darstellung aus. Sie erschienen
gesammelt in 14 Bänden (Kopenh. 1856-67); eine deutsche Ausgabe, vom Verfasser selbst besorgt, in 15 Bänden (Leipz. 1847-50).
[* ] Augustine (spr. ssent ahgöstin), Stadt im nordamerikan.
Staat Florida, im Innern der Matanzasbai, welche, durch die Insel Anastacia geschützt, einen sichern Hafen bildet. S. wurde 1565 von
den Spaniern gegründet und ist die älteste Stadt der Vereinigten Staaten; 1586 wurde es von Francis Drake, 1665 von
John Davis geplündert. Aus der spanischen Zeit stammen die Kathedrale und der Palast des Gouverneurs, 2 Klöster und das 1656-1756
erbaute Fort Marion. Die Zahl der Einwohner betrug 1880 nur noch 2293. Als Winteraufenthalt wird der von
Orangengärten umgebene Ort viel besucht.
(spr. ssäng-, engl. St. Bartholomew, spr.
ssent barthóllomju), eine der nördlichsten der Kleinen Antillen, 20 km südlich von St.-Martin, 21 qkm
(0,38 QM.) groß mit (1879) 2835 Einw.,
ist gebirgig (bis 306 m hoch) und waldlos, daher sehr dürr. Hauptort ist Gustavia an der Westküste, mit dem vorzüglichen
Hafen Carenage (Freihafen). Die Neger sind seit 1847 frei. S. wurde zu Anfang des 16. Jahrh. entdeckt, 1648 von
den Franzosen kolonisiert,
doch ohne besondern Erfolg, darauf 1785 von der Französisch-Westindischen Gesellschaft an Schweden
abgetreten, neuerlich aber (August 1877) von Frankreich zurückgekauft.
[* ] Bees (spr. ssent bihs), Dorf in der engl. Grafschaft Cumberland, beim St. Bees Head, mit anglikanischem Priesterseminar
(seit 1816) und 1142 Einw.
(spr. ssäng-briöh), Hauptstadt des franz.
Departements Côtes du Nord, am Gouet, 2 km vor seiner Mündung in den Atlantischen Ozean, an den Eisenbahnlinien Rennes-Brest
und S.-Pontivy gelegen, hat eine Kathedrale (aus dem 13. Jahrh.), eine Filiale der Bank von Frankreich und (1886) 12,930 Einw.,
welche Austernzucht und Fischerei, Baumwoll- und Wollspinnerei, Weberei etc. sowie Handel mit Naturalien betreiben.
S. besitzt in dem nur 1 km stromab liegenden Le Légué einen Hafen (mit Leuchtturm), bis zu welchem die Schiffe mit der Flut
gelangen, und wo jetzt ein Flutbecken ausgetieft wird. Dort sind 1886: 495 beladene Schiffe mit 32,103 Ton.
eingelaufen. S. ist Sitz der Präfektur, eines Bischofs, eines Assisenhofs und eines Handelsgerichts sowie mehrerer Konsulate
fremder Staaten, hat ein großes Seminar, ein Lyceum mit gewerblichen Lehrkursen, eine Bibliothek von 27,000 Bänden, ein archäologisches
und naturhistorisches Museum, ein Taubstummeninstitut und 2 Spitäler.
(spr. ssäng-kaläh), Arrondissementshauptstadt im franz.
Departement Sarthe, an den Eisenbahnlinien Mamers-S. und S.-Château du Loir, mit Wollspinnerei und -Weberei,
Fabrikation von Drainageröhren, Gerberei und (1886) 2982 Einw.
[* ] Catharine's (spr. ssent kätherins), Stadt in der britisch-amerikan.
Provinz Ontario, am Wellandkanal, 5 km oberhalb dessen Mündung in den Ontariosee, hat Fabrikation von Äxten u. dgl., vielbesuchte
Mineralquellen und (1881) 9631 Einw.
(spr. ssäng-schamá), Flecken im franz. Departement Bouches du Rhône, Arrondissement Aix, an der Eisenbahn
Lyon-Marseille, nahe dem Etang de Berre, zerfällt in zwei durch einen Hügelzug getrennte und durch einen Tunnel verbundene
Teile, hat eine große Pulverfabrik und (1881) 2160 Einw. Südöstlich
von S. führen über die Touloubre eine Römerbrücke mit zwei kleinen Triumphbogen und ein 385 m langer
Eisenbahnviadukt.
(spr. ssäng-schamóng), Stadt im franz.
Departement Loire, Arrondissement St.-Etienne, am Zusammenfluß des Gier und Janon, Station der Eisenbahn von Lyon nach St.-Etienne,
mit Kohlengruben, großen Eisenhüttenwerken, Fabrikation von Seide und Seidenbändern, Schnüren und Borten, Kautschukgeweben
und chemischen Produkten, Färberei und (1886) 14,082 Einw.
[* ] Charles (spr. ssent tscharls), Stadt im nordamerikan.
Staat Missouri, am Missouri, 25 km nordwestlich von St. Louis, hat ein 1837 gegründetes Methodistencollege, Kalksteinbrüche,
Kohlengruben, lebhaften Verkehr und (1880) 5014 Einw.
Clair (spr. ssent klähr), See an der Grenze zwischen Kanada und den Vereinigten Staaten, hat 1969 qkm
(35,75 QM.) Oberfläche und steht durch
mehr
den Detroitfluß (35 km lang) mit dem Eriesee, durch den St. Clair River (80 km lang) mit dem Huronensee in Verbindung.
Auf den
zahlreichen Inseln desselben hausen Indianer.
Der Detroit fließt durch eine wohl angebaute Gegend, bildet aber an seiner Mündung
ein sumpfiges Delta, durch welches ein 91 m breiter, 3,6 m tiefer Schiffahrtskanal
führt.