mehr
unterlagen;
die S. behielten nun Seïstan, gingen aber in Kämpfen und Aufständen bald völlig zu Grunde.
unterlagen;
die S. behielten nun Seïstan, gingen aber in Kämpfen und Aufständen bald völlig zu Grunde.
(arab. Asfí, Asaffi), Stadt in Marokko, [* 2] an der Küste des Atlantischen Ozeans, zwischen Kap Cantin und der Mündung des Tensyft, mit 9000 Einw. In dem wenig sichern Hafen gingen 1887: 140 Schiffe [* 3] mit 62,727 Ton. ein, 133 mit 61,780 T. aus;
die Einfuhr betrug 1,041,940, die Ausfuhr: 1,852,920 Mk. S. (im Altertum Sofia genannt) war lange Zeit der Mittelpunkt des europäischen Handels an dieser Küste und führte große Mengen feinen Leders aus;
(von der Stadt Saffi in Marokko, Maroquin), lohgares, aus Bock- und Ziegenfellen bereitetes, sehr feines und weiches, auf der Narbenseite gefärbtes Leder, welches vielfach ersetzt wird durch ähnlich zubereitetes Schaf- und Kalbleder (unechter S.) für Buchbinder- und Portefeuillearbeiten. Die Darstellung des echten Saffians erfordert eine sehr sorgfältige Vorbereitung der Felle, welche durch Kalk enthaart, mit dem Streicheisen behandelt, im Walkfaß gewalkt, durch umsichtiges Beizen und Schwellen vom Kalk befreit und dann in der Regel mit Sumach gegerbt werden.
Dabei bringt man die
Felle unter fortwährender
Bewegung in immer stärkere Brühen oder näht sie zu
Beuteln zusammen, füllt
diese mit Sumachbrühe und bringt sie in einen
Kessel, der mit solcher Brühe gefüllt ist. Das gare
Leder
wird dann gefärbt (nur das rote
färbt man vor dem
Gerben), nach dem
Trocknen auf der Narbenseite mit etwas
Leinöl eingerieben,
auf der Glänzmaschine bearbeitet und schließlich mit künstlicher
Narbe versehen. Die Fabrikation des Saffians war schon
den alten Ägyptern bekannt, sie blieb auch lange Zeit eine dem
Orient eigentümliche Gerbmethode, und
noch jetzt werden in
Marokko, in der Türkei,
[* 4] in
Ägypten
[* 5] und
Persien
[* 6] beträchtliche
Mengen davon angefertigt. In der Mitte des
vorigen
Jahrhunderts wurde die erste Saffianfabrik in
Paris
[* 7] angelegt, und seitdem hat sich diese
Industrie in
England,
Deutschland
[* 8] und
Frankreich zu hoher
Blüte
[* 9] entwickelt. Aus dem
Orient wird nur noch gegerbtes
Leder
(Meschinleder) nach
Europa
[* 10] gebracht, um hier gefärbt und appretiert zu werden. Für die europäische Fabrikation liefert namentlich die
Schweiz
[* 11] gute
Felle. Im
Orient dient der S. hauptsächlich zu feinerm Schuhwerk.
(Kobaltsafflor), s. Kobalt ^[= Co, Metall, findet sich nicht gediegen, mit Schwefelverbindungen als Kobaltkies Co3S4 (mit 11-25,6 ...] und Kobaltoxydulsalze.
(Bastardsafran, falscher
Safran), die getrockneten, dunkel rot
gelben, röhrenförmigen Einzelblüten der
Färberdistel
(Carthamus tinctorius, s. d.), welche zur Gewinnung derselben in
Ägypten,
Persien,
Ostindien,
[* 12]
Mexiko,
[* 13]
Kolumbien,
[* 14]
Neusüdwales,
auch in
Spanien,
[* 15]
Ungarn,
[* 16]
Thüringen und in der
Pfalz kultiviert wird. Der eingesammelte S. wird im
Schatten
[* 17] getrocknet oder zunächst
durch
Waschen von einem wertlosen gelben
Farbstoff befreit. In
Ägypten zerdrückt man die
Blüten zu diesem
Zweck unter
Mühlsteinen, wäscht den Brei mit
Wasser, bildet aus der
Masse durch
Ausdrücken Klumpen und trocknet diese. So entsteht
eine gleichmäßig braunrote
, sehr weiche und elastische
Masse.
Ähnlich ist der Bombaysafflor, während der persische und bengalische nur gewaschen und in kleine
Kuchen
geformt ist. Als vorzüglichste
Sorten gelten der persische und bengalische S., demnächst der ägyptische, welcher bei uns
am häufigsten vorkommt, der Bombaysafflor, der ägyptische, spanische und der gewaschene ungarische. Die ungewaschenen europäischen
Sorten sind die wertlosesten. Der S. enthält
außer dem erwähnten gelben
Farbstoff noch das
Karthamin
C15H16O7 , welches im
Handel als Safflorkarmin
(Safflorrot, spanisches, portugiesisches, chinesisches,
vegetabilisches
Rot) vorkommt; es wird aus dem mit
Soda bereiteten
Auszug des Safflors durch
Essigsäure gefällt, ist amorph,
dunkel braunrot
, grünlich schillernd, löslich in
Alkohol und
Alkalien, kaum in
Wasser, nicht in
Äther.
Man benutzt den S. in der Färberei, entzieht ihm stets zuerst den gelben Farbstoff, dann mit schwacher Sodalösung das Karthamin und neutralisiert diese Lösung nahezu mit einer Säure. Um in der Seidenfärberei den gelben Farbstoff völlig auszuschließen, schlägt man aus jener Lösung das Karthamin zuerst auf Baumwolle [* 18] nieder und entzieht es dieser dann wieder mit Soda. Man erhält auf Seide [* 19] sehr schöne Nüancen mit S.; doch sind die Farben weder luft- noch lichtecht, widerstehen auch nicht der Seife, und gegenwärtig machen ihnen die Anilinfarben starke Konkurrenz. Das Karthamin kam früher auf Tassen, Teller oder Weißblech gestrichen (Tassen-, Tellerrot, Rosablech), kommt aber jetzt nur noch pulverförmig in den Handel und dient als Malerfarbe, zu Schminken und zum Färben von Likören und Konditoreiwaren.
rot
(Safflorkarmin, Karthamin), s. Safflor. ^[= # (Bastardsafran, falscher Safran), die getrockneten, dunkel rotgelben, röhrenförmigen Einzelblüten ...]
Stadt in der engl. Grafschaft Essex, am Cam, 20 km südlich von Cambridge, hat viele altertümliche Häuser, ein Museum, lebhaften Verkehr und (1881) 6060 Einw.
Thal, [* 20] s. Rabiusa ^[= 1) rechtsseitiger Zufluß des Vorderrheins im schweizer. Kanton Graubünden, durchfließt in ...] 1).
s. Safflor. ^[= # (Bastardsafran, falscher Safran), die getrockneten, dunkel rotgelben, röhrenförmigen Einzelblüten ...]
(Crocus), die
Narben von
Crocus sativus, welcher zur Gewinnung derselben vielfach kultiviert wird. Die Safranblüten
enthalten einen mehrere
Zentimeter langen
Stempel, welcher sich an der
Spitze in drei allmählich sich erweiternde, fadenförmige,
orangerote
Narben teilt.
Letztere allein werden gesammelt und möglichst schnell getrocknet. 8000
Blüten
liefern 500 g frischen oder 100 g getrockneten S. (nach andern Angaben noch weniger), und jede
Pflanze treibt nur 1-2
Blüten.
Der S. bildet ein loses Haufwerk einzelner oder noch zu je dreien zusammensitzender, gesättigt braunroter, sich fettig anfühlender Fäden, riecht gewürzhaft, schmeckt bitter, etwas scharf, ist sehr hygroskopisch und enthält Polychroit (Crocin) von außerordentlichem Färbungsvermögen, Fett, Traubenzucker und 8,9 Proz. mineralische Stoffe. Die größte Quantität des Safrans wird gegenwärtig in Spanien (Niederaragonien, Murcia, [* 21] La Mancha) gewonnen, der höher geschätzte französische stammt aus dem Arrondissement Pithiviers im Gâtinais, als der vorzüglichste gilt der niederösterreichische (Meissau etc.), welcher aber nur in sehr geringer Menge produziert wird.
Außerdem wird S. kultiviert in England (Essex, Cambridge), Italien, [* 22] der Türkei, im Kaukasus, in Arabien, Pennsylvanien. Man benutzt ihn als Gewürz, zum Färben von Konditorwaren, Brot, [* 23] Nudelteig, Käse, Butter, Goldfirnis, kaum noch in der Medizin. In großen Gaben wirkt er giftig. S. spielt seit den ältesten Zeiten eine große Rolle als Arzneimittel, Gewürz oder Farbmaterial. Er wird erwähnt in der ältesten indischen Medizin, bei Salomo, Homer, Hippokrates, Theophrast u. a. und galt im Altertum als »König der Pflanzen«. Im 10. Jahrh. wurde er in Spanien kultiviert, und nach Frankreich, Italien und Deutschland soll er durch die Kreuzfahrer gebracht worden sein. Im 15. und 16. Jahrh. scheint die Safrankultur bei uns von Belang gewesen zu sein. Später ¶
nahm der Gebrauch des Safrans immer mehr ab, und nur in einigen Gegenden hat sich eine eigentümliche Vorliebe für denselben erhalten, wie im Berner Oberland, wo er als Gewürz beliebt ist. Reiche Araberinnen färben noch jetzt Augenlider, Fingerspitzen und Zehen mit S. Seit dem Altertum wurde der kostbare S. arg gefälscht, und im Mittelalter sah man sich zur Anwendung der schärfsten Mittel gegen die Safranfälscher genötigt. Auch gegenwärtig kommen Verfälschungen mit Safflor, Arnikablüten und Ringelblumen häufig genug vor. Als Safransurrogat aber werden dinitrokresylsaures Kali und Ammoniak zum Färben in großen Mengen verbraucht. Wilder, falscher S., s. Carthamus und Safflor.