gestaltet sich je nach den betreffenden
Pflanzen sehr verschieden. In der
Baumschule säet man das ganze Jahr hindurch stets
alsbald nach der
Reife der
Samen
[* 2] (s.
Saatschule) und schützt die im
Herbst ausgelegten
Samen durch
Steinkohlenteer, den man mittels
eines Trichters auf das Saatland bringt, vor Ungeziefer. Bei Sämereien, die länger als ein Jahr liegen,
kann man das Land inzwischen zum Anbau wenig tief wurzelnder
Pflanzen verwenden. Man mischt aber auch solche Sämereien mit
Sand,
Erde etc. und bewahrt sie feucht an frostfreiem
Ort ein Jahr auf
(Stratifizieren).
Die Gehölzsamen müssen von ihren
Hülsen befreit werden, die von
Koniferen,
[* 3] indem man sie einer starken
Hitze aussetzt.
Feine Gehölzsamen werden obenauf gesäet, mit gehacktem
Moos, Nadelstreu u. dgl. bedeckt, im Frühjahr
und
Sommer (im
Herbst nicht) festgeschlagen und gleichmäßig feucht gehalten; nur lang liegende
Samen dürfen nicht gegossen
werden, weil sie faulen könnten, ehe sie keimen. Man säet entweder inReihen, oder breit, oder stellenweise,
letzteres bei besonders großen
Samen.
Die
Reihen-
(Furchen- oder
Drill-)
Saat ist die gebräuchlichste. Bei der
Saat von
Gemüse und
Blumen kommt es ganz besonders auf
sorgfältige Vorbereitung des
Bodens an. Man säet das ganze Jahr hindurch im Gewächshaus, warmen
Zimmer,
Mistbeet und freien
Land, streut die
Samen möglichst dünn aus, schlägt sie fest (nur die im
Herbst im
Freien gesäeten nicht),
bedeckt sie je nach ihrer
Größe verschieden hoch mit
Erde und schützt sie gegen
Tiere.
Feine Blumensamen werden in Töpfen
oder
Näpfen ausgesäet, d. h. nur auf die
Erde gestreut, worauf man die Töpfe mit einer Glasplatte bedeckt.
Palmensamen werden von ihrer
Hülle befreit, in
Sand oder
Sägespäne gelegt und im
Warmhaus zum
Keimen gebracht. Farnsporen säet
man auf
Torf, den man durch Einlegen in
Wasser feucht erhält und mit einer Glasglocke bedeckt.
In der
Forstwirtschaft unterscheidet man nach der räumlichen
Ausdehnung
[* 4] der
Saat: Vollsaat, Streifensaat
(in
Beeten über 1 m breit, Riefen 0,15 bis 1 m breit,
Rillen unter 0,15 m breit), Plätzsaat, Löchersaat. Die Bodenvorbereitung
zur
Saat erfolgt in der
Regel durch
Hacken,
Graben,
Rigolen oder
Pflügen. Zum
Pflügen im
Walde dienen häufig kräftig gebaute,
schwere
Waldpflüge mit zwei Streichbrettern, welche dieErde zu beiden Seiten der
Furchen auswerfen. Wenn
es auf Lockerung der Furchensohle ankommt, wie z. B. bei
Eicheln- und Buchelnsaaten, läßt man hinter dem
Waldpflug einen
Untergrundpflug (Wühlpflug) gehen, welcher bis zu 30
cm Tiefe arbeitet. Auf ausgedehnten Heideflächen wird in neuerer Zeit
auch die Bodenvorbereitung mit
Dampfpflügen bewirkt. DieAussaat geschieht in der
Regel mit der
Hand,
[* 5] seltener
durch
Maschinen.
Nach zweijährigem Aufenthalt daselbst nahm er eine Hauslehrerstelle in
Preßburg
[* 7] an und wurde 1819 von
dem serbischen
Patriarchen zum Gymnasialdirektor in
Neusatz ernannt. Hier beschäftigte er sich eifrig mit dem
Studium der südslawischen
Litteraturen und vergleichender
Grammatik und gab seine ersten wichtigern
Schriften in deutscher
Sprache
[* 8] heraus. Da ihm jedoch
seine
Stellung durch widrige Verhältnisse verleidet wurde, siedelte er 1833 nach
Prag
[* 9] über, wo ihm
Palacky,
Jungmann,
Presl u. a. durch freiwillige Beiträge eine bescheidene
Einnahme für fünf Jahre sicherten.
In den beiden nächsten
Jahren verfaßte er sein Hauptwerk, die »Starozitnosti slovanske«,
welches zwei Jahre später im
Verlag des
Vereins Matice česka erschien. 1837 erhielt er das
Amt eines Zensors
und übernahm gleichzeitig die Redaktion der
Zeitschrift des böhmischen
Museums. Inzwischen hatten seine Forschungen großes
Aufsehen erregt. Nachdem er bereits 1836 eine
Berufung nach
Moskau
[* 10] erhalten, wurde ihm 1840 die slawische Lehrkanzel an der
Berliner
[* 11] oder
BreslauerUniversität angeboten. Er hielt sich jedoch für verpflichtet, in
Prag zu bleiben,
und wurde 1841 zum
Kustos an der
Prager Universitätsbibliothek ernannt. 1848 erhielt er die auf seinen
Vorschlag an dieser
Universität errichtete Professur der slawischen
Philologie, die er jedoch schon im folgenden Jahr wieder aufgab; das Zensoramt
hatte er bereits 1847 niedergelegt. Er teilte nun seine Zeit zwischen wissenschaftlichen
Arbeiten und
seinem Bibliothekaramt, welches ihm indessen bis zu dem
Grad verleidet wurde, daß man ihn verdächtigte, die
Bibliothek durch
gänzliche Unordnung zu ruinieren.
Obschon ihn die amtliche Untersuchung vollkommen rechtfertigte, wurde doch durch diese Angelegenheit und durch Familienunglück
sein
Gemüt umdüstert. Am stürzte er sich in die
Moldau, wurde zwar gerettet, starb aber Sein
Hauptwerk, die »Starozitnosti slovanske«
(»SlawischeAltertümer«),
welches alsbald in die meisten fremden
Sprachen übersetzt
wurde, bekundet eine außergewöhnliche
Bildung und galt lange Zeit als die maßgebende
Quelle
[* 12] für die
Urgeschichte der slawischen
Völker bis zum 10. Jahrh. Durch seine »Pocatkove
staroceske mluvnice« wurde er für die tschechische
Grammatik epochemachend. Sonst sind noch zu erwähnen: »Geschichte der
slawischen
Sprache und Litteratur«
(Pest 1826);
[* 1] ägypt.
Göttin der
Bücher und der Geschichte, oft dargestellt, wie sie einen Palmenzweig mit unzähligen Zeitperioden
in der
Linken hält, während sie mit der
Rechten die
Namen in die
Zweige eines Perseabaums schreibt (s. Abbildung).