meist evang. Einwohner. Am rechten Saalufer, S. gegenüber, das Dorf Altsaalfeld mit 556 Einw.
Am Südende der Stadt die hoch ragende, imposante
Ruine der Sorbenburg (auch »der hohe Schwarm« genannt) mit 2 runden
Türmen, wahrscheinlich unter
Karl d. Gr. zum
Schutz gegen die
Sorben erbaut, aber schon 1290 auf VeranlassungRudolfs vonHabsburg von den Erfurtern zerstört. Der
Burg verdankt S. seine Entstehung. Es wurde frühzeitig Reichsdomäne, kam aber unter
Philipp vonSchwaben an
Thüringen.
Marktflecken im österreich. Herzogtum
Salzburg,
[* 8] Bezirkshauptmannschaft
Zell am
See, in weitem Thalkessel
an der Staatsbahn
Salzburg-Wörgl, unfern der
Saalach gelegen, mit schöner neuer
Kirche und (1880) 1182 Einw.
Nördlich von S. das hoch gelegene alte
SchloßLichtenberg. Im
Hintergrund ragen die
Wände des Steinernen
Meers, welches von
hier aus bestiegen wird, schroff empor.
(franz. Gessenay), Hauptort des Saanenlandes im schweizer. Kanton Bern,
dessen französischer Teil, das
Pays d'enHaut, 1803 an Waadt
fiel, hat stark besuchte
Märkte und (1880) 3786 Einw.
Das Saanenland, im Hauptort 1023, in Gsteig 1200 m ü. M. gelegen, ist sowohl
thalaufwärts als vom Simmenthal her für
Wagen zugänglich; von Gsteig führt die neue
Straße über den
Pillon nach dem
Val
d'Ormonts, ein
Bergpfad über denSanetsch nach Wallis.
Die Thalbewohner, 5122
Köpfe stark, sind ein hübscher
Älplerschlag deutscher
Zunge und protestantischer
Konfession.
Vgl. v.
Bonstetten,
Briefe über ein schweizerisches Hirtenland
(1782).
(franz.
Sarre, lat. Saravus), Hauptzufluß der
Mosel (von rechts), seit 1871 ein ganz deutscher
Fluß, entsteht
bei Hermelingen aus der
Weißen und
Roten S., von denen jene am
Donon und diese östlich von demselben entspringt,
tritt bald aus dem
Gebirge, wird gleich darauf vom
Rhein-Marnekanal überschritten, fließt mit
Krümmungen nach N., zuerst
durch den deutschen
BezirkLothringen, und tritt bei
Saargemünd
[* 16] nach Rheinpreußen über, wo sie von
Saarbrücken ab nach
NW.,
von
Mettlach ab wieder nach N. fließt bis zur Mündung bei
Konz.
Das
Thal
[* 17] der S. ist im allgemeinen nicht schmal, auch die Randhöhen des
Thals sind nur an einigen
Punkten erheblich, in günstigen
Lagen mit Weinreben geziert. Die S. ist von
Saargemünd abwärts 119 km schiffbar. Die ganze
Länge des
Flusses beträgt 246 km,
die
Breite
[* 18] an der Mündung 126 m. Sie empfängt links den Naubach, die
Albe, Rossel, Biste,
Nied und
Leuk; rechts die
Eichel,
Blies, den
Sulzbach,
Fischbach und die
Prims. Sie ist durch den 64 km langen Saarkanal mit dem
Rhein-Marnekanal verbunden.
Derselbe geht von
Saargemünd an zuerst im Saarthal, sodann im Naubachthal aufwärts, überschreitet den
Stockweiher in einem
Aquädukt und trifft den
Rhein-Marnekanal im Weiher von Gonderfingen. Er hat eine Tiefe von wenigstens
1,6 m, welche ebenso groß in der S. von
Saargemünd bis Luisenthal ist, während sie unterhalb in dem
Fluß nur 0,9 m beträgt.
DerKanal ward 1862 durch die französische
Regierung behufs des
Transports der
Steinkohlen aus dem
Becken
von
Saarbrücken angelegt.
Vgl.
Jordan, Der Saarkanal (2. Aufl., Saarbr. 1888).
(tschech. Zdár), Stadt in der mähr. Bezirkshauptmannschaft
Neustadtl, an der
Sazawa, unweit der böhmischen
Grenze, hat eine altertümliche
Pfarrkirche, ein Bezirksgericht, Flachsbau,
eine Dampfmühle, Fabrikation von
Stärke,
[* 19]
Sirup,
Bier,
Baumwoll-,
Leinen- und Schuhwaren und (1880) 2670 Einw.
Nahe dabei das
Schloß S. (ehemalige Cistercienserabtei).