Grund des
Glaubens erschütterte, die
Karaiten die
Tradition verwarfen, seine ganze Thatkraft eingesetzt,
Schrift,
Tradition und
Vernunft in Übereinstimmung zu bringen. Aus diesem
Streben, mit welchem er der jüdischen
Theologie und der Bibelforschung
neue
Bahnen ebnete, gingen hervor: sein großes, arabisch geschriebenes religionsphilosophisches Werk »Emunot w'deot«
(Glaubens- und
Sittenlehre), das, von
Juda ibn Tibbon (1160) ins
Hebräische übersetzt, mehrfach gedruckt
und von
Fürst ins Deutsche
[* 2]
übertragen wurde (Leipz. 1845);
seine
Kommentare zu biblischen
Büchern und die arabische
Bibelübersetzung,
von welcher mehreres ediert worden ist. S. schrieb ferner einen
Kommentar zum
BuchJezirah (s. d.), grammatische und andre Abhandlungen
und synagogale Gedichte.
Vgl.
Landauer, Sa'adja Kitâb al ammânât w'al I tiqâdât
(Leiden
[* 3] 1861);
(SalzburgischeSaale), linker Nebenfluß der
Salzach, entspringt im
Hintergrund des Glemmthals in
Tirol,
[* 17] 1940 m ü. M.,
tritt am Steinpaß nach
Bayern
[* 18] über, geht an
Reichenhall vorüber und mündet nach 100 km langem
Lauf 405 m ü. M. bei Freilassing.
1) Stadt im
FürstentumReuß
[* 19] j. L., Landratsamt
Schleiz,
[* 20] in reizender
Lage an und über
der
Saale, hat ein altertümliches Amtshaus,
Gerberei,
Woll- und Baumwollweberei und (1885) 970 Einw. Von einem im 11. Jahrh.
gegen die
Sorben erbauten
Schlosse steht noch der Wartturm.
1)
(FränkischeS.)
Fluß im bayr. Regierungsbezirk
Unterfranken, entspringt östlich von
Königshofen bei dem
Dorf
Alsleben an der meiningischen
Grenze aus dem Salzloch oder Saalbrunnen, fließt zuerst westlich, dann südwestlich, nimmt
rechts die
Milz,
Streu, Brend, Schondra und dicht vor ihrer Mündung die
Sinn, links die
Lauer auf und mündet
nach einem
Laufe von 112 km bei
Gemünden rechts in den
Main. Sie dient zum Holzflößen und ist von Gräfendorf ab 15 km
für
kleine Fahrzeuge schiffbar. - 2)
(Sächsische oder
Thüringische S.)
Fluß im mittlern
Deutschland,
[* 23] entspringt 728 m
hoch auf dem
Fichtelgebirge, am
GroßenWaldstein im bayr. Regierungsbezirk
Oberfranken, fließt dann durch die Fürstentümer
Reuß und
Schwarzburg-Rudolstadt, den östlichen Teil des Herzogtums
Meiningen,
[* 24] den westlichen Teil des Herzogtums
Altenburg,
[* 25] den östlichen Teil des Großherzogtums
Weimar,
[* 26] den preußischen Regierungsbezirk
Merseburg,
[* 27] den westlichen Teil des Herzogtums
Anhalt
[* 28] und den preußischen Regierungsbezirk
Magdeburg
[* 29] und fällt dort nach einem
Laufe von 364 km unterhalb
Saalhorn, südöstlich von
Barby, links in die
Elbe.
Neuerdings ist Kettenschiffahrt von der Mündung bis
Halle eingerichtet, auch eine
Verbindung mit der
Elster
[* 40] bei
Leipzig durch den
Bau des Saale-Elsterkanals in
Angriff genommen, da der Floßgraben, welcher eine
Verbindung zwischen beiden
Flüssen oberhalb
Halle und
Leipzig herbeiführt, schon längst keine Bedeutung mehr hat. Die S. hat an ihren
Ufern mehrere
Salzquellen,
die teils zur Salzbereitung, teils zu Solbädern dienen
(Sulza,
Kösen,
Dürrenberg,
Halle), und ist ziemlich
fischreich.
1) Bergschloß im bayr. Regierungsbezirk
Unterfranken, bei
Hammelburg, angeblich ehemalige
Residenz der thüringischen
Königin Amalberga, hat eine königliche
Domäne und vorzüglichen Weinbau. - 2) Burgruine, s.
Rudelsburg.
[* 31] 1) ehedem selbständiges (sächsisches), seit 1826 zum Herzogtum
Sachsen-Meiningen gehöriges
Fürstentum,
im östlichen Teil des
ThüringerWaldes gelegen, bildet jetzt den sachsen-meiningischen
Kreis
[* 43]
S. und umfaßt 599 qkm (10,88
QM.) mit 55,863 meist evang. Einwohnern. Die gleichnamige
Hauptstadt am linken
Ufer der
Saale,
Knotenpunkt der
LinieGera-Eichicht der Preußischen Staatsbahn wie der
EisenbahnenGroßheringen-S. und
Arnstadt-S., 233 m ü. M., hat eine schöne gotische Stadtkirche (aus dem
Anfang des 13. Jahrh.), ein
Schloß mit
Turm
[* 44] (1679 an
Stelle einer alten, im
Bauernkrieg zerstörten
Abtei erbaut), das Jagdschlößchen
Kitzerstein (angeblich von König
Heinrich I. erbaut, der Hauptbau aber aus dem Anfang des 16. Jahrh.
herrührend), ein altertümliches
Rathaus (1537 vollendet), ein schönes Reichspostgebäude, ein öffentliches Schlachthaus,
ein
Realgymnasium, ein
Amtsgericht, ein Bergamt,
Nähmaschinen-,
Farben-, Schlackenstein- und Drahtgewebefabrikation,
Eisengießerei,
[* 45] Maschinenbau, zahlreiche graphische Anstalten, Bierbrauerei,
[* 46]
Schneidemühlen etc. und (1885) 8371
¶
mehr
meist evang. Einwohner. Am rechten Saalufer, S. gegenüber, das Dorf Altsaalfeld mit 556 Einw.
Am Südende der Stadt die hoch ragende, imposante Ruine der Sorbenburg (auch »der hohe Schwarm« genannt) mit 2 runden
Türmen, wahrscheinlich unter Karl d. Gr. zum Schutz gegen die Sorben erbaut, aber schon 1290 auf Veranlassung Rudolfs vonHabsburg von den Erfurtern zerstört. Der Burg verdankt S. seine Entstehung. Es wurde frühzeitig Reichsdomäne, kam aber unter
Philipp vonSchwaben an Thüringen.