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Andenken an den Friedensschluß aber 1792 von Wilhelm V. auf demselben Platz ein Denkmal errichtet.
Andenken an den Friedensschluß aber 1792 von Wilhelm V. auf demselben Platz ein Denkmal errichtet.
Poul, Pseudonym, s. Ploug. ^[= Parmo Karl, dän. Dichter und Politiker, geb. 29. Okt. 1813 zu Kolding, wo der Vater Adjunkt ...]
(spr. rschäschuw), Stadt in Galizien, am Wyslok und an der Eisenbahn Krakau-Lemberg gelegen, Sitz einer Bezirkshauptmannschaft, eines Kreisgerichts u. einer Finanzbezirksdirektion, hat ein Obergymnasium, eine Lehrerbildungsanstalt, ein Bernhardinerkloster, ein altes Schloß, Fabrikation von Brettern, Öl, Knochenmehl und Leder, Handel, Pferdemärkte u. (1880) 11,166 Einw. (darunter 5820 Juden).
(spr. rschew-) Henryk, poln. Schriftsteller, geb. zu Slawuta in Wolhynien aus einem alten Magnatengeschlecht, wurde in Petersburg [* 2] erzogen und lebte von 1817 an meist im Ausland. In Italien, [* 3] wo er vier Jahre zubrachte, lernte er Mickiewicz kennen, der das schriftstellerische Talent in ihm weckte. Seine erste Publikation waren die »Denkwürdigkeiten des Pan [* 4] Severin Soplica« (Par. 1839, 4 Bde.; umgearbeitet, Wilna [* 5] 1844 u. 1845; deutsch von Löbenstein, Leipz. 1876), eine Reihe das alte polnische Adelsleben verherrlichender Erzählungen, die als wirkliche Memoiren aufgenommen und mit Entzücken gelesen wurden.
Nach seiner Rückkehr in die Heimat verwaltete Rzewuski das Wahlamt eines Adelsmarschalls im Kreise [* 6] Shitomir, wandte sich dann, zu schroff reaktionären Ansichten gelangt, der Journalistik zu, zuerst (1849) in Petersburg, dann in Warschau, [* 7] wo er lange Jahre hindurch den von der russischen Regierung unterstützten »Dziennik Warszawski« herausgab, und starb auf seinem Gut Czudnowo im Gouvernement Shitomir. Von seinen Romanen ist »Listopad« (Petersb. 1845; deutsch von Bachmann: »Der Fürst Mein Liebchen und seine Parteigänger«, Berl. 1856) der beste. Seine übrigen Erzählungen: »Das Krakauer Schloß« (deutsch, Berl. 1857),
»Adam Smigielski« (deutsch: »Kerkerwonne«, das. 1858) etc. hatten nur geringen Erfolg. Unter dem Namen Jarosz Bejla schrieb er »Moralische Miszellen« (Wilna 1841-43). Aus seinem Nachlaß erschienen die Fragmente einer Geschichte der Zivilisation unter dem Titel: »Probki historyczne« (»Historische Proben«, 1868).
(spr. rschi-),
Franz,
Ingenieur, geb. zu Hainspach in
Böhmen,
[* 8] besuchte bis 1851 die
technische
Hochschule zu
Prag,
[* 9] arbeitete dann beim
Bau der Semmeringbahn und bei der
Bahn über den
Karst und zeichnete sich hier
bei der Ausführung schwieriger Tunnelbauten so aus, daß er 1856 zum
Bau des
Tunnels bei Czernitz nächst
Ratibor
[* 10] berufen wurde. 1857 führte
er mit Knäbel mehrere
Tunnels auf der
Ruhr-Siegbahn aus. 1861 baute
er den schwierigsten Teil der
Bahn von
Kreiensen nach
Holzminden und wandte dort zum erstenmal das von ihm erfundene Tunnelbausystem in
Eisen
[* 11] mit Erfolg an. 1866 trat
er in braunschweigischen
Staatsdienst, tracierte und baute mehrere
Linien und verwaltete als Oberbergmeister die fiskalischen
Braunkohlengruben, bis dieselben hinreichend prosperierten, um verkauft werden zu können. 1870 tracierte er in
Böhmen und
Sachsen,
[* 12] 1871-74 baute er als Unternehmer vier böhmische
Bahnen, worauf er als Oberingenieur ins österreichische
Handelsministerium
berufen ward.
1876 folgte er einem
Ruf als
Professor an die technische
Hochschule in
Wien.
[* 13] Er schrieb: »Lehrbuch
der gesamten Tunnelbaukunst« (Berl. 1864-71, 2 Bde.);
»Die neue Tunnelbaumethode in Eisen« (das. 1864);
»Der englische Einschnittsbetrieb« (das. 1872);
»Die Bedeutung des Hafens von Triest [* 14] für Österreich« [* 15] (2. Aufl., Wien 1873; auch ital. u. engl.);
»Eisenbahn-Unter- und Oberbau«, Separatausgabe des Wiener Weltausstellungsberichts (das. 1876).
Die von Rziha erfundene Tunnelbaumethode, nach welcher statt der Holzauszimmerung ein eiserner Ausbau benutzt wird, wurde bei mehreren größern Tunnels angewandt, und erst seit dem Erscheinen des oben genannten Werkes wird die Tunnelbaukunst an österreichischen und deutschen technischen Hochschulen als selbständige Disziplin vorgetragen. Der jetzt im Bergbau [* 16] so vielfach benutzte definitive Ausbau mit Eisenbahnschienen wurde durch Rziha bei den Stollen zu Naensen und Ippensen 1862 zuerst angewandt.
(es) s ^[Binnen-s], s ^[Schluss-s], lat. S, s, der gewöhnliche dentale Reibelaut (Zischlaut), der wie alle Dentalen je nach der verschiedenen Stellung der Zähne [* 17] und der Zunge auf vier verschiedene Arten hervorgebracht werden kann (s. Lautlehre). In Deutschland [* 18] findet sich am häufigsten das dorsale s, das durch die Annäherung des etwas eingekerbten Zungenrückens an das hintere Zahnfleisch der obern Schneidezähne und Anblasung eines Luftstroms gegen dieselben gebildet wird; vielfach, besonders in norddeutschen Mundarten, wird aber auch das alveolare s gehört, das, ähnlich wie das gewöhnliche r, einfach durch Emporhebung der Zunge und leichte Emporwölbung ihres äußersten Saums entsteht.
Beide
Arten des s können entweder tönend (weich), d.
h. mit Stimmton, oder tonlos (hart, scharf),
d.
h. ohne Stimmton, gebildet werden. Das tönende s findet sich besonders im Inlaut zwischen
Vokalen, nach norddeutscher
Aussprache auch im Anlaut, z. B. in Sohn, sein, wo es jedoch, wenigstens
geschichtlich, nicht berechtigt ist; die süddeutsche
Aussprache kennt nur das tonlose s.
Eine orthographische Schwierigkeit
entsteht für die heutige deutsche Schriftsprache durch das Nebeneinander der vier Zeichen s
^[Binnen-s], ß, ss ^[2mal
Binnen-s],
s
^[Schluss-s], von denen nur s
^[Schluss-s] mit einiger
Konsequenz das tonlose s am
Schluß der
Wörter und
Silben, s das tönende s zwischen
Vokalen und im Anlaut (nach der norddeutschen
Aussprache) bezeichnet.
Die neue Orthographie hat daher s ^[Schluss-s] auch in der Silbe »nis«, z. B. in Gleichnis, allgemein durchgeführt; freilich findet sich am Schluß vieler andrer Wörter, wie z. B. Fuß, Schuß, auch das ß gebraucht. Der noch schlimmere Übelstand, daß in diesen beiden und ähnlichen Wörtern die Länge oder Kürze des Vokals durch die Schrift gar nicht bezeichnet wird, ist aber auch durch die neue Orthographie nicht beseitigt worden. Nur im Inlaut setzen wir seit Gottsched konsequent ß zur Bezeichnung der Länge, z. B. Füße, ss ^[2mal Binnen-s] zur Bezeichnung der Kürze, z. B. Schüsse. Ursprünglich war das ß ein von unserm jetzigen s ganz verschiedener Laut, welcher sich im Hochdeutschen im In- und Auslaut aus älterm t, das sich noch jetzt im Niederdeutschen zeigt, entwickelt hatte, vgl. dat und daß, biten und beißen. Schon vom 13. Jahrh. ab kam jedoch der Unterschied zwischen diesem und dem alten, ¶
auch in den andern germanischen und indogermanischen Sprachen vorhandenen s (z. B. in ist, engl. is, sanskrit. asti, lat. est) in Vergessenheit, bis J. Grimm und seine Schule ihn wieder entdeckten und zur Bezeichnung des aus t entstandenen s in mittelhochdeutschen Texten das Zeichen z einführten. Bei den Griechen hieß der Buchstabe s Sigma, er war entstanden aus dem phönikischen Samech. Die romanischen, teilweise auch die slawischen Sprachen bezeichnen das weiche s durch z.