(spr. rei), alte Stadt in der engl.
GrafschaftSussex, 3 km oberhalb der Mündung des
Rother in
den
Kanal,
[* 3] hat einen kleinen
Hafen, ein altes
Schloß (jetzt Gefängnis) und (1881) 4224 Einw. Zum
Hafen gehören (1887) 164 Fischerboote.
House (spr. rei-haus),Vergnügungsort der
Londoner, 30 km nördlich von der Stadt, am fischreichen
Lea, mit Resten
eines alten
Turms, in welchem sich 1683 die Verschwörer versammelt haben sollen, deren Absicht es war,
Karl II. und seinen päpstlich gesinnten
BruderJakob zu ermorden.
KondratijFedorowitsch, russ. Dichter, geb. 18. Sept.
(a. St.) 1795, erhielt seine
Erziehung im St.
Petersburger
ersten Kadettenkorps, kam 1814 als
Fähnrich in die ersteReserve-Artilleriebrigade und machte die
Kriege
gegen
Napoleon mit. Nachdem er sich 1820 verheiratet, nahm er seinen
Abschied.
Später in die Dekabristenverschwörung von 1825,
jenen kühnen
Versuch, in Rußland eine
Konstitution herbeizuführen, verwickelt, wurde er mit vier andern Hauptanführern:
Pestel,
Murawjew, Pestushew, Kachowskoi, zu St.
Petersburg
[* 7] in derFestung
[* 8] vom
Leben zum
Tod befördert.
Rylejew, war eine lebhafte, feurige Jünglingsnatur, seine Gedichte haben patriotischen Schwung, aber auch eine revolutionäre
Tendenz.
Seine Hauptwerke sind: »Dúmy« (»Träumereien«,
1825) und die epischen
Dichtungen: »Woinarowski« (deutsch von
Chamisso in dessen »Gedichten«) und »Die
Beichte Naliwaikos« (beide 1825). Seine gesammelten Werke hat seine Tochter herausgegeben
(Petersb. 1872),
doch sind darin einige in der
LeipzigerAusgabe seiner Gedichte (»Stichotwórenija«, 1862) mit aufgeführte
zu freie Gedichte nicht enthalten. Wertvolles aus dem
Nachlaß des Dichters teilte neuerdings Jakuschkin im
»Westnik Jewropy«
(Nov. 1888) mit.
(Rohrbruch,Rynarzewo), Stadt im
preuß. Regierungsbezirk
Bromberg,
[* 9]
Kreis
[* 10]
Schubin, an der
Netze, hat eine
evangelische und eine kath.
Kirche und (1885) 718 Einw.
(richtiger Staryn-Pesski), ein bei dem Dorf Chanska-Stavka beginnender, 150 km langer,
20-40 km breiter Landstrich im Gebiet der
OrenburgerKirgisen, der durchweg mit 2-12 m hohen, abgestumpft kegelförmigen Sandhügeln
bedeckt ist, welche durch mit reichen Futterkräutern bedeckte Vertiefungen getrennt sind. Der gelbrote, Seemuschelreste
enthaltende
Sand liegt so lose, daß ihn der leichteste
Wind bewegt und die Form der Oberfläche unaufhörlich
verändert. Die oberste
Schicht bis auf 6
cm Tiefe ist trocken, während bei wenig größerer Tiefe schon reines, frisches
Wasser zu finden ist. Nur dieser Umstand ermöglicht hier das Halten großer Viehherden. Die früher hier stehenden
Wälder
wurden von den
Kirgisen ausgerottet.
Letztere zählen die Ryn-Pesski zu den besten Weidestrecken in der
Kirgisensteppe.
(spr. reisweik),JohanTheodor van (volkstümlich
Door genannt), der Zeit nach der erste neuvlämische Dichter,
geb. zu
Antwerpen,
[* 14] wo er nach mancherlei
SchicksalenSekretär
[* 15] beim Leihamt ward und geisteskrank starb.
Seit 1835, wo das erste Gedicht von ihm gedruckt erschien, hat Ryswyck zahlreiche
Dichtungen teils launigen,
teils religiösen und politischen
Inhalts veröffentlicht, welche die
Antwerpener Rhetorykkammer
De Olyftak nach seinem
Tod gesammelt
herausgab (»Volledige werken«,
Antwerp. 1853; neue Ausg. 1885, 3 Bde.),
und von denen seine »Volksliedjes« (das. 1846)
noch am meisten beliebt sind. -
SeinBruder Jan
Baptist, geb. zu
Antwerpen, wo er seit 1857
Herausgeber
des Tageblatts
»De Grondwet« ist, zeichnete sich ebenfalls als vlämischer Dichter aus. Er veröffentlichte unter anderm:
»Volkslust of hekel en luim«
(Antwerp. 1851);
»Hetwoord
Gods in tien zangen« (das. 1855) und »Mengelpoëzy«
(das. 1855).
(spr. reisweik,Rijswijk), Dorf in der niederländ.
ProvinzSüdholland, 3 km südöstlich vom
Haag,
[* 16] mit 2761 Einw.,
ist geschichtlich merkwürdig durch den auf dem dortigen
Schloß9. Mai bis abgehaltenen
Kongreß und den darauf 30. Okt. daselbst
abgeschlossenen
Frieden zwischen
Frankreich einerseits,
England, Spanien,
[* 17] den
Niederlanden und dem
Reich anderseits,
und zwar erhielt letzteres alle von
Ludwig XIV. reunierten oder eroberten
Orte zurück, mit Ausnahme der elsässischen und
Straßburgs, welche
Frankreich verblieben. Auf seiten der
Protestanten erregte die sogen. RyswykerKlausel des vierten
Artikels,
wonach die von
Frankreich in den während des
Kriegs vorübergehend oder dauernd besessenen
Orten eingeführte
katholische
Religion in ihrem bisherigen Besitzstand bleiben sollte, besondere Unzufriedenheit.