Ladung an die stromabwärts fahrenden Wolgaschiffe abgeben. Die wichtigsten
Artikel der erstern Art sind:
Getreide
[* 2] (aus den
Wolganiederungen),
Lein- und Hanfsaat, dann
Butter,
Talg,
Fische,
[* 3]
Tabak,
[* 4]
Pottasche,
Salz,
[* 5]
Spiritus,
[* 6]
Häute und
Wolle,
Eisen
[* 7] und
Holz,
[* 8] die der letztern Art meist Manufakturwaren und Metallfabrikate, die von
Petersburg
[* 9] und
Moskau
[* 10] nach den
südöstlichen
Gouvernements gehen. Der
Verkehr verteilt sich auf neun beide
Ufer der
Wolga entlang liegende Häfen und beläuft
sich auf
ca. 7000
Schiffe
[* 11] und
Barken mit 8-9 Mill. Doppelzentner
Ladung im Wert von 40-50 Mill.
Rubel. Dampfschiffsverbindung
besteht mit allen Wolgahäfen. Der sonstige Platzkleinhandel setzt an 2 Mill.
Rub. um, wovon 350,000 auf
den Septembermarkt entfallen. - Rybinsk wird 1137 zuerst erwähnt; bis zur zweiten Hälfte des 18. Jahrh.,
vor Vollendung der die
Newa und
Wolga verbindenden drei Kanalsysteme (s.
Russisches Reich, S. 75), war es ein unbedeutender
Fischerort und vertauschte erst 1778 den
Namen Rybnaja Sloboda mit dem jetzigen.
(spr. reikart),David, niederländ.
Maler, geb. zu
Antwerpen,
[* 20] war
Schüler seines gleichnamigen
Vaters
und bildete sich dann nach A.
Brouwer und den beiden
Teniers, in deren Art er zahlreiche derbhumoristische Genrebilder aus
dem
Bauern- und Wirtshausleben sowie
Stillleben bei breiter und kräftiger koloristischer Behandlung malte. Er starb in
Antwerpen.
Viktor, schwed. Schriftsteller, geb. zu
Jönköping,
[* 21] besuchte das
Gymnasium in
Wexiö, widmete sich
bald der Schriftstellern, studierte dann noch in
LundRechtswissenschaften und gehörte seit 1855 ununterbrochen
der Redaktion der
»Gotenburger Handelszeitung« an. Rydbergs erste größere
Arbeit war der historische
Roman »Fribytaren
på
Östersjøn« (1858),
dem die
Erzählung »Singoalla« (3. Aufl. 1876; deutsch,
Leipz. 1885) und der
Roman »Den siste Athenaren« (»Der
letzte
Athener«, 1859; deutsch von
Jonas, Leipz. 1875, 4 Bde.;
auch in andre
Sprachen übersetzt) folgten, letzterer ein ergreifendes Gemälde des
Kampfes zwischen der hellenischen
Bildung
und dem
Christentum. ist Vorkämpfer freisinniger
Ideen auf allen Gebieten, namentlich auf dem religiösen. Seine
Schriften:
»Bibelns lära om Kristus« (1862, 3. Aufl. 1868),
in welcher er die
Schweden
[* 22] bedrohende neulutherische
Reaktion bekämpft, und die »Medeltidens magi« (»Die
Magie des
Mittelalters«, 1864) gehören zu den einflußreichsten neuern Werken der schwedischen Litteratur. Als
Früchte einer
italienischen
Reise (1873) sind unter andern die beiden
Schriften: »Romerska dagar«
(»Römische
[* 23]
Tage«, neueste Ausg., Stockh.
1877),
eine Sammlung von
Eindrücken aus den
Museen, vereint mit tiefen psychologischen und historischen
Studien über die römischen
Kaiser, und die »Romerska sägner om
Paulus och
Petrus« (1874; deutsch: »Peter- u. Paulssagen«, Leipz.
1876) zu nennen. Auch lieferte er eine Übersetzung von
Goethes
»Faust« (1876),
die ihm Auszeichnungen in reichem
Maß eintrug; 1877 ernannte
ihn die schwedische
Akademie der »Achtzehn« zu ihrem Mitglied. Seine
lyrischen Gedichte (»Dikter«, 1882) sind nicht zahlreich, nehmen aber vermöge
ihrer meisterhaften Form und ihrer Gedankenfülle einen hohen
Rang ein. Nachdem Rydberg mehrere Jahre hindurch in
Gotenburg Vorlesungen
über
Philosophie gehalten, wurde er 1884 als
Professor der
Kulturgeschichte an die
Universität zu
Stockholm
[* 24] berufen und veröffentlichte
seitdem »Undersökningar i germanisk
Mythologi« (1884-89, 2 Bde.; engl.,
Lond. 1889).
holländ.
Münze, welche seit 1816 nur als
Handels-Silbermünze (sonst auch
Dukaton genannt) im Wert von 3
Gulden 15
Cents (sonst zu 63
Stüber) = 5,494 Mk. vorkam, früher aber in
Gold
[* 26] zu 22
Karat fein ausgeprägt wurde, und wovon man ganze zu 14 und halbe zu 7
Guld. im Wert von resp. 9,12 und 4,56
Mk. hatte.
Johan Erik, schwed. Sprachforscher, geb. zu
Gotenburg, studierte in
Upsala,
[* 27] wurde 1843
Ordinarius
an der königlichenBibliothek zu
Stockholm und 1858 Oberbibliothekar derselben, trat 1865 in den
Ruhestand
und starb in
Stockholm. Seit 1849 war er Mitglied der schwedischen
Akademie.
Sein sprachwissenschaftliches Hauptwerk
sind die »Svenska språkets lagar« (»Die
Gesetze der schwedischen
Sprache«,
[* 28] Stockh. 1850-74, 5 Bde.),