gleichen
System kristallisierenden
Anatas zurückführbar zu sein. Rutil
[* 2] findet sich in säulen-, haar- oder nadelförmigen
Kristallen,
auf- und eingewachsen, auch derb, in körnigen
Aggregaten,
Geschieben und
Körnern; er ist dunkelrot und braun, bei starkem
Eisengehalt schwarz
(Nigrin), durchscheinend bis undurchsichtig, von metallartigem Diamantglanz.
Härte (6-6,5) und spez. Gew.
(4,2-4,3) sind höher als die des
Anatas und
Brookits. Rutil findet sich in kleinen
Mengen in den kristallinischen
Silikatgesteinen, ferner häufig als Einschluß in
Bergkristall, mikroskopisch ungemein reichlich in sehr vielen kristallinischen
und halbkristallinischen
Schiefern, bei
Freiberg,
[* 3] Bärnau in
Bayern,
[* 4] Saualpe in
Kärnten, Pfitschthal in
Tirol,
[* 5] Modriach in
Steiermark,
[* 6] St.
Gotthard, Binnenthal im Wallis,
St.-Yrieux,
Arendal,
Ural,
Minas Geraës. Vom
GravesMount in
Georgia
(Nordamerika)
[* 7] sind sehr große, bis pfundschwere
Kristalle
[* 8] bekannt. Rutil dient zur Herstellung einer gelben
Farbe für
Porzellanmalerei.
Ludwig, Paläontolog, geb. zu Biglen im
Emmenthal, studierte in Bern
[* 9] anfangs
Theologie, dann
Medizin,
hierauf in
Paris,
[* 10]
London,
[* 11]
Leiden
[* 12]
Naturwissenschaft, habilitierte sich 1854 in Bern
und erhielt 1855 die Professur
der
Zoologie und vergleichenden
Anatomie in Basel.
[* 13] Rütimeyer erforschte die vorweltliche
Fauna der
Schweiz,
[* 14] lieferte aber namentlich umfassende
Untersuchungen über die Herkunft einiger Säugetiergruppen. In seinem
»Versuch einer natürlichen Geschichte des
Rindes in
seinen Beziehungen zu den
Wiederkäuern im allgemeinen« (1867) legte
er denGrund zu einer Kenntnis der
Beziehungen, welche zwischen den heutigen und den fossilen
Wiederkäuern und
Huftieren überhaupt bestanden haben, so daß
man jetzt einen paläontologisch fest begründeten
Stammbaum dieser
Klasse entwerfen kann.
(auch
Grütli), eine von Felswänden und Gebüsch umgebene Uferwiese am linken
Ufer des
UrnerSees. Hierher versetzt
die
Sage den Geheimbund der drei ersten »Eidgenossen«,
WernerStauffacher von Schwyz,
WaltherFürst von Uri
und
ArnoldMelchthal aus
Unterwalden,
die hier, nächtlicherweile mit ihren Gesinnungsgenossen vereinigt,
Mittwoch vor
Martini 1307 schwuren, am kommenden Neujahrstag
die
Vögte zu verjagen und so die drei
Länder gegen die
Habsucht des habsburgisch-österreichischen
Hauses
zu schützen. Im
Munde der
Überlieferung bildet also das Rütli die Wiege der schweizerischen
Freiheit. Durch eine patriotische
Subskription der
Schweizer Schuljugend ist dasselbe Nationalgut geworden. Von dem
KurortSeelisberg aus ist das Rütli auf schroffem
Felsenpfad zugänglich. In der
Nähe ragt der Mythenstein aus dem
See, eine einzelne Felsensäule mit einem
Denkmal
Schillers, von den Urkantonen dem Dichter des
»WilhelmTell« 1860 errichtet.
eigentlich künstliche
Eisberge, eine russische
Erfindung. Sie bestehen aus einer auf Pfosten ruhenden,
mit dicker Eisrinde überzogenen schrägen Holzbahn, auf der man auf niedrigen
Schlitten herabgleitet und dabei eine so große
Geschwindigkeit erlangt, daß man einen zweiten kleinern Rutschberg ersteigt. Dieses
Fahren ist eine gewöhnliche
Winterbelustigung in Rußland. Die russischen
Truppen brachten sie auch nach
Paris (montagnes russes), von wo sie sich später
nach
Wien,
[* 27]
Berlin
[* 28] und andern großen
Städten verpflanzte, woselbst man auch ohne
Eis
[* 29] anlegte, auf denen die
Schlitten inSchienen
gleiten, welche am Ende des Wegs oft eine aufrechte
Schlinge bilden, die man, durch die
Zentrifugalkraft
[* 30] gehalten, mit nach
unten hängendem
Kopf durchfährt.
eine ehedem bei
Reallasten (s. d.), namentlich bei
Grundzinsen, übliche
Buße, welche der Zinspflichtige
bei verspäteter Zinszahlung entrichten mußte, und die sich bei fortdauernder Säumnis erhöhte.