Die Werke der letzten Jahre, die den Ereignissen unmittelbar
folgten, sind nicht
frei von Irrtümern und von Gehässigkeiten namentlich gegen
Deutschland, sonst zeigt
Rüstow überall eine seltene
Schärfe des
Urteils und die
Gabe klarer
Darstellung.
2)
Alexander,
Bruder des vorigen, geb. war 1866 Abteilungskommandeur im 3. preuß.
Feldartillerieregiment, kämpfte bei
Gitschin und
Königgrätz,
[* 8] starb schwerverwundet in Horzitz.
Er schrieb: »Der
Küstenkrieg« (Berl. 1849).
alte
Landschaft im Großherzogtum
Oldenburg,
[* 10] westlich vom Jadebusen, zum Teil durch große
Überschwemmung 1511 verschlungen,
kam 1575 nach dem Aussterben der Häuptlinge von Rüstringen und
Jever (s. d.) an
Oldenburg.
(bulgar.
Russe), Kreishauptstadt in
Bulgarien,
[* 11] an der Mündung des
Lom in die
Donau,
Giurgewo gegenüber, zum
Teil auf dem Lößplateau in schöner Umgebung hoch gelegen, an der
Eisenbahn Rustschuk-Warna, hat 29
Moscheen, 2 bulgarische, eine
griechische, eine kath.
Kirche, 4 bulgarische, eine katholische, eine jüdische und eine Missionsschule, 2 Buchhandlungen
und eine bulgarische
Zeitung. Unter den Industriezweigen sind Tischlerei,
Gold- und Silberschmuckfabrikation, Schuhmacherei
und Schneiderei von Belang; berühmt sind die dortigen schwarzen Thongefäße. Rustschuk betreibt lebhaften
Handel, der in den letzten
Jahren dadurch sehr emporblühte, daß
Galatz als
Freihafen aufgehoben wurde, und zählt (1887) 27,198 Einw. ist
Sitz eines deutschen
Berufskonsuls.
Die
Befestigungen sind jetzt dem
Verfall überlassen. ist als Übergangspunkt über die
Donau von strategischer Wichtigkeit
und war schon in den Römerzeiten,
wo es Prista hieß, befestigt.
In den russisch-türkischen
Kriegen von 1773 bis 1790 fielen
hier mehrere
Gefechte vor, ebenso 1809-10, in welch letzterm Jahre Rustschuk durch
Kapitulation27. Sept. in die
Hände
der
Russen fiel. Am mußten letztere die Stadt räumen, wobei sie die Werke derselben schleiften. Am wurden
daselbst die Präliminarien des
Friedens von
Bukarest
[* 12] abgeschlossen.
Die zwischen Rustschuk und
Giurgewo in der
Donau liegenden
Inseln Radowan, Tscharoi und Mokan waren, von den
Russen
mit
Batterien und
Schanzen versehen, im russisch-türkischen
Krieg von 1853 und 1854 mehreremal Kriegsschauplatz. 1877 war ein
Hauptstützpunkt der türkischen
Armee im östlichen
Bulgarien und wurde im
Februar 1878 nach vorausgegangener Beschießung
von derselben geräumt. Hier Militäraufstand, der von den Regierungstruppen niedergeschlagen
wurde.
eine Bekleidung zum
Schutz gegen Verwundungen und hierin gleichbedeutend
mit
Panzer.
Schon die
Krieger der ältesten Kulturvölker schützten einzelne Körperteile, namentlich den
Kopf und die
Brust,
durch
Helm undKüraß.
Assyrische und chaldäische
Soldaten trugen (710
v. Chr.) einen hemdartigen
Panzer,
dessen Metallschuppen auf Büffelhaut genäht waren, bei den Leichtbewaffneten bis zur
Hüfte, bei den Schwerbewaffneten,
auch
Hals und Oberarm bedeckend, bis zu den
Füßen reichend.
Beinschienen bedeckten die Vorderseite des
Beins bis zum
Knie. Die
Reiter trugen ein Maschenpanzerhemd mit Hinterschiene und
kurzer Rüsthose, wie die deutschenRitter des
Mittelalters. In
Ägypten
[* 15] kommen neben Brustschienen
Panzerhemden
aus Bronzeschuppen von 20 bis 25
cmGröße schon um 1000
v. Chr. vor. Ebenso waren solche
Schuppenpanzer bei den
Parthern, Persern
und Sarmaten gebräuchlich. Die Griechen trugen um diese Zeit schon bronzene
Brust- und Rückenpanzer, je aus Einem
Stück
geschmiedet oder aus dachziegelförmigen Schiebeplatten bestehend, und
Beinschienen (Knemiden) an beiden
Beinen, gleich den
Etruskern.
Die
Kataphrakten, schwerbewaffnete
Reiter, waren ganz, bis zu den
Füßen und
Händen, auch ihr
Pferd
[* 20] ganz
mit einem
Schuppenpanzer bekleidet. Ein aus biegsamen breiten Stahlbändern zusammengesetzter,
Taille und
Schultern bedeckender
Panzer, den Körperbewegungen sich anschmiegend, wurde zur Kaiserzeit von den Legionssoldaten,
Reitern wie
Fußvolk, getragen.
Daneben
gab es für die
Heerführer,
Konsuln,
Imperatoren etc., Prunkrüstungen, welche, aus
Eisenblech gehämmert
und zusammengeschmiedet, dem
Körper angepaßt und mit
Reliefs, Vergoldung und sonstigen Zieraten versehen waren (s. Tafel,
[* 1]
Fig. 7). Zur Zeit der
Republik trugen die
HastatiKettenpanzer, auf
Leder genähte
Ketten, die aus kleinen Metallringen zusammengesetzt
waren. Die deutschen und fränkischen
Ritter trugen im 8. Jahrh. eine aus gepolsterter
Leinwand oder
Leder
gefertigte, mit aufgenähten eisernen
Ringen,
¶
Ketten, Metallplatten oder dicken, vernieteten Nagelköpfen häufig gitterförmig besetzte ärmellose Panzerjacke (Brünne,
Brunnika oder Haubert genannt), die bis zur Hüfte reichte und mehrere Jahrhunderte lang noch von unbemittelten Edelleuten und
Schildknappen getragen wurde, während vom Ende des 10. Jahrh. an der Ritter ein derartiges bis zum Knie reichendes Panzerhemd
trug, dessen Ärmel anfänglich am Ellbogen aufhörten; später waren Rüstärmel und Rüsthosen mit demselben
fest verbunden; ebenso saß eine Art Nacken und Kopf bedeckender Kapuze, Kamail, auch Helmbrünne genannt, daran.
getragen.
Über dem 25-30 Pfd. schweren Ringelpanzer trug der Ritter einen aus leichtem Stoff gefertigten und mit
dem Wappen
[* 36] oder andern Merkzeichen gestickten Waffenrock. Auf dem Kopf trug der Ritter zunächst eine gepolsterte Zeugmütze,
die Wattenkappe, Harnaschkappe oder Gugelhaube (Kugelhaube), deren dem heutigen Baschlik ähnliche Enden um den Hals geschlungen
wurden. Die Gugelhaube war in der Regel das Geschenk einer Dame, von dieser in den ihrem Geschmack entsprechenden
Farben geziert, daher es später bei den RitternGebrauch wurde, diese »Farben der Dame« frei zu tragen und auf den Schild zu übertragen.
So ging aus der Gugelhaube die in der Wappenkunde so bedeutungsvolle Helmdecke (lambrequin) hervor. Sie steht in gewisser
Beziehung zu der Zindelbinde, die ursprünglich zur Befestigung des »Kleinods« (cimier, daher »Ziemierde«)
auf dem Helm diente, später aber als Liebespfand nur um das Kleinod oder den Helm geschlungen mit flatternden Enden getragen
wurde. Über der Wattenkappe wurde dann häufig die Ringelkapuze (Maschenkappe), unter