offizinelle innere Ulmenrinde wurde als adstringierendes
Mittel benutzt. Die
Rüstern verdienen Anbau und
Pflege in den Wäldern,
der aber nur lohnend ist, wo frische Standorte und guter
Boden zur
Verfügung stehen. Sie machen größere Ansprüche als selbst
die
Eichen. In reinen Beständen läßt sich die Rüster
[* 2] nicht erziehen; als Mischholz im
Hochwald, als Oberholz
im
Mittelwald ist sie dagegen wohl geeignet, den Waldertrag zu heben. Sie schlägt lebhaft vom
Stock aus, treibt auch
Wurzelbrut
und ist deshalb auch im
Niederwald wohl verwendbar.
Zur
Aussaat sammelt man den Rüstersamen Anfang Juni, wo er die
Reife erlangt hat, und säet ihn sofort
auf tief umgegrabenes, glatt geharktes Land im
Saatkamp aus (pro
Ar etwa 1,5 kg). Der
Same wird nicht mit
Erde bedeckt, sondern
nur schwach übersiebt und stark angegossen. Freisaaten im
Wald empfehlen sich nicht.
Will man die in Laubholzverjüngungsschläge
oder Mittelwaldschläge einbringen, so verpflanzt man sie im 3.-5. Jahr aus dem
Saatkamp; sie verträgt
das
Verpflanzen bis zur Heisterstärke leicht.
Auch durch
Absenker
(Ableger) läßt sie sich leicht verjüngen, ein
Verfahren, welches besonders in
Holland angewendet wird.
Man biegt die einjährigen
Stockausschläge (im
Herbst) vorsichtig nieder, legt sie in Rinnen von etwa 0,25 m Tiefe, füllt
die Rinnen unten mit Komposterde,
oben mit dem ausgehobenen
Boden zu und tritt sie fest an. Die Zweigspitzen
läßt man 1,3 m hoch frei hervorstehen und richtet sie möglichst gerade in die
Höhe.
Schon im darauf folgenden
Herbst können
die
Absenker, welche sich bis dahin gut bewurzelt haben, vom Mutterstamm getrennt und verpflanzt werden.
Gewöhnlich werden sie hierbei gestummelt (über dem Wurzelknoten schräg abgeschnitten), damit sie einen geraden und schlanken
Stamm treiben.
(bäurisches Werk, Bossenwerk,Bossage,
Opus rusticum),
Mauerwerk aus
Quadern mit bearbeiteten
Lager- und
Stoßfugen,
deren Stirnflächen (sichtbare
Flächen) nicht oder nur roh bearbeitet sind, wurde zuerst von den
Römern zu Bauteilen, welche
einen derben, kräftigen
Eindruck machen sollen, wie zu
Sockeln und Unterbauten überhaupt verwandt. Erst
in der spätrömischen und Renaissancezeit versah man die Außenflächen der
Quader mit einem Kantenschlag
a (s. Figur), während
man den mittlern Teil nur spitzte oder körnelte;
ja, man ging allmählich zu einer förmlichen Profilierung (b) des Randes
der einzelnen
Quader über und verwandte dieselben nicht nur zur Bekleidung ganzer
Geschosse,
[* 19] sondern auch
von
Pilastern und
Säulen.
[* 20] Zu Anfang der Renaissanceperiode hat besonders
Brunellesco diese Mauerverkleidung an mehreren
Palästen
zu
Florenz
[* 21] in der Absicht angewandt, denselben den kastellartigen
Charakter des
Mittelalters zu wahren.
Später ist man sogar
zur Herstellung künstlicher, sogen.
Bossenquadern oder
Buckelsteine durch
Bewurf übergegangen, wobei
man um
die Quaderkanten die verschiedensten
Profile zog.
Nach dem
Krieg nach Zürich
zurückgekehrt, ward er 1870 Oberst, lebte jedoch ausschließlich litterarischen
Arbeiten und starb durch
eigne
Hand
[* 28] Der fruchtbarste Militärschriftsteller des 19. Jahrh., schrieb er: »Geschichte des
griechischen Kriegswesens« (mit
Köchly,
Aarau
[* 29] 1852; Suppl. 1854-55);
Die Werke der letzten Jahre, die den Ereignissen unmittelbar
folgten, sind nicht frei von Irrtümern und von Gehässigkeiten namentlich gegen Deutschland, sonst zeigt
Rüstow überall eine seltene Schärfe des Urteils und die Gabe klarer Darstellung.
2) Alexander, Bruder des vorigen, geb. war 1866 Abteilungskommandeur im 3. preuß.
Feldartillerieregiment, kämpfte bei Gitschin und Königgrätz,
[* 38] starb schwerverwundet in Horzitz.
Er schrieb: »Der Küstenkrieg« (Berl. 1849).