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Titel
Rumänien
[* 1] (hierzu Karte »Rumänien
, Bulgarien, Serbien etc.«),
Königreich an der untern Donau, aus der Walachei (s. d.)
und Moldau (s. d.), den sogen. Donaufürstentümern, auf dem linken Donauufer, welche 1859-78 als Fürstentum Rumänien
unter türkischer
Oberhoheit standen, und der Dobrudscha auf dem rechten Donauufer bestehend, liegt zwischen 43° 38' bis 48° 50' nördl.
Br. und 22° 40'-29° 30' östl. L. v. Gr. und grenzt
im N. an das Königreich Ungarn
[* 3] und die Bukowina, im O. an Rußland u. das Schwarze Meer, im S. an Bulgarien, im W.
an Serbien.
[Physische Beschaffenheit.]
Die Moldau ist von einer von N. nach S. zwischen Sereth und Pruth ziehenden Parallelkette der Karpathen und von mehreren von NW. nach SO. gerichteten, zwischen den Flüssen Moldowa, Bistritza, Trotusch, Putna gelegenen Ausläufern des Hochgebirges erfüllt. Im N. der Walachei ziehen die Transsylvanischen Alpen (mit Bucsecs, 2519 m, Negoi, 2543 m, u. a.), deren Hauptkamm die Grenze gegen Siebenbürgen folgt, von O. nach W. und verzweigen sich dann in Ketten, welche eine südliche Richtung nehmen, um längs des mächtigen Donaustroms die fruchtbare Ebene zu bilden (tief gehende schwarze Erde in den Distrikten Romanatzi, Teleorman, Jalomitza mit der ausgedehnten Ebene von Baragan, Braila).
Betrachtet man von der Donau aus die Walachei, so türmt sie sich amphitheatralisch von der Ebene zum Hügelland, dem Sitz der Weinberge, und zum Hochgebirge auf. Die wichtigsten Pässe, welche aus der Walachei nach Siebenbürgen führen, sind von W. nach O. der Vulkanpaß (850 m), Roteturmpaß (360 m), Törzburger Paß [* 4] (240 m) und der Tömöspaß (1051 m), welchen die Eisenbahn Kronstadt-Predeal-Plojesti überschreitet; aus Siebenbürgen führt unter andern nach der Moldau der Ojtoczpaß (846 m). Der Hauptkamm des Gebirges im W. an der Donau ist durch kristallinischen Schiefer, nach O. zu abwechselnd durch Kalkstein-Sandstein und Konglomeratformationen gebildet. Die Ebene gehört tertiärer, das Donauthal quaternärer Bildung an. Mammutknochen werden in der walachischen Ebene, dieselben wie Dinotheriumknochen in der erwähnten Parallelkette der Karpathen in der Moldau gefunden. Vom Eisernen Thor bis unterhalb Silistria bildet die Donau die Südgrenze gegen Bulgarien; ihr nördliches Ufer ist flach und mit Sümpfen und Seen, den Überbleibseln früherer Strombetten, bedeckt. Ihr strömen aus der ¶