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»Lapponia illustrata« (Upsala [* 2] 1701); »Ichthyologia biblica« (das. 1705-22) u. a. m.
»Lapponia illustrata« (Upsala [* 2] 1701); »Ichthyologia biblica« (das. 1705-22) u. a. m.
(spr. rühd), François, franz. Bildhauer, geb. zu Dijon, [* 3] war anfangs Schmied, bildete sich seit 1807 in Paris [* 4] auf der École des beaux-arts und bei Cartellier, war von 1815 bis 1827 zu Brüssel [* 5] mit dekorativen Arbeiten für königliche Schlösser beschäftigt und siedelte dann nach Paris über, wo seine künstlerische Thätigkeit erst ihren Aufschwung nahm. Seine hier ausgeführten Hauptwerke, in welchen die antike Überlieferung bereits von dem modernen Naturalismus durchdrungen wird, sind: Merkur, [* 6] den Flügelschuh befestigend (1827, im Louvre), neapolitanischer Fischerknabe (1831, Louvre), der Auszug der Freiwilligen von 1792 (1836, Relief am Triumphbogen zu Paris, ausgezeichnet durch die leidenschaftliche Bewegung der Gruppen), Ludwig XIII. als Knabe (1842), Grabfigur von G. Cavaignac (1847, auf dem Montmartre zu Paris), Christus am Kreuz [* 7] und die Jungfrau von Orléans (1852, beide im Louvre), die Auferstehung Napoleons (Fixin bei Dijon), Denkmal Neys (Paris), Hebe mit dem Adler [* 8] Jupiters und Amor als Besieger der Welt (Museum zu Dijon). Er starb in Paris.
Vgl. Rosenberg in Dohmes »Kunst und Künstler des 19. Jahrhunderts«; Bertrand, François Rude (Par. 1888).
bei Hunden, Füchsen und Wölfen das Männchen;
überhaupt ein großer Hund, besonders der Sauhetzer.
Der Rüdemann hat die Hetzhunde zu füttern und auf den Saujagden zu führen.
eine Anzahl beisammenstehender Stücke Hirsch-, Dam-, Reh- und Schwarzwild.
Andreas Gottlob, namhafter Theolog, geb. zu Kopenhagen, [* 9] lieferte 1825 eine dänische Übersetzung der Augsburgischen Konfession und der Apologie, der eine Übersetzung ausgewählter Schriften der Kirchenväter folgte (1826 u. 1827, 2 Bde.), gab mit Grundtvig eine »Theologisk Maanedskrift« (1825-28, 13 Bde.) heraus mit der Tendenz, die Neologie in allen Richtungen und bedeutenden Erscheinungen wissenschaftlich zu bekämpfen. Auch war er seit 1827 thätiger Mitarbeiter an der »Evangelischen Kirchenzeitung« und wurde darauf hin 1829 als Superintendent und Konsistorialrat nach Glauchau [* 10] in Sachsen [* 11] berufen, legte aber 1844 infolge der deutschkatholischen Wirren sein Amt nieder und kehrte nach Kopenhagen zurück.
Hier hielt er 1847-48 theologische Vorlesungen an der Universität, vertauschte aber 1848 diese Stellung mit dem Pfarramt zu Slagelse, wo er starb. Seit 1840 gab er mit Guericke in Halle [* 12] die »Zeitschrift für die gesamte lutherische Theologie und Kirche« heraus, die entschieden den streng lutherischen, antiunionistischen Standpunkt vertrat. Demselben Interesse waren auch seine zahlreichen Schriften gewidmet, wie: »Reformation, Luthertum und Union« (Leipz. 1839) und »Einleitung in die Augsburgische Konfession« (Dresd. 1841). Sein bedeutendstes Werk ist: »Hieron. Savonarola u. seine Zeit« (Hamb. 1835).
Schloßruine im preuß. Regierungsbezirk Merseburg, [* 13] Kreis [* 14] Naumburg, [* 15] in romantischer Lage auf einem Berg an der Saale (182 m ü. M.), dem Dorf und der Ruine Saaleck gegenüber, häufig besuchter Vergnügungsort. Daselbst ein weit sichtbares Denkmal zu Ehren der 1870/71 gefallenen Studenten (Korpsburschen). Die Burg wurde 1348 von den Naumburgern und 1450 im Bruderkrieg vom Kurfürsten Friedrich dem Sanftmütigen erobert und zerstört. Seit dem Dreißigjährigen Krieg ist sie Ruine. Gegenwärtig gehört sie zum Rittergut Kreipitsch. Dabei die Ruine Saaleck mit zwei Türmen, einst Besitz der Schenken von Vargula.
Vgl. Lepsius, Die Ruinen der Rudelsburg (Naumb. 1824);
Corssen, Die Rudelsburg (2. Aufl., das. 1869);
Salvisberg, Die Rudelsburg (Stuttg. 1879, mit Zeichnungen).
Flecken im preuß. Regierungsbezirk Liegnitz, [* 16] Kreis Bolkenhain, am Bober, hat eine evangelische und eine kath. Kirche, ein Schloß, Bleicherei, Holzschleiferei, Fabrikation von Schwefelsäure, [* 17] Farbe, Dungmitteln, eine große Ölmühle, eine Ziegelei und (1885) 1414 meist evang. Einwohner.
Ruden,
eine preuß., zur Provinz Pommern [* 18] gehörige Insel, am Ausfluß [* 19] der Peene, Lotsenstation mit 30 Einw., ward erst 1309 durch einen Sturm von Rügen getrennt.
(engl. Oar, franz. Aviron und Rame), das von Menschen gehandhabte Werkzeug zur Bewegung von Booten und kleinen Fahrzeugen, eine runde Stange, meist aus Eschenholz, oben verdünnt, unten (Blatt) [* 20] schaufelartig verbreitert. Auf ein Drittel seiner Länge vom Griff ist es gegen das Durchscheuern mittels Holz- oder Lederbesatzes verstärkt, da es an diesem Punkt auf dem Dullbord (der Bootswand) aufruht. Auf letzterm wird es gegen Vor- und Rückwärtsrutschen durch Dullen oder Einschnitte im Dullbord (Runzeln) gesichert. In der Seemannssprache ist Ruder s. v. w. Steuerruder, während das gewöhnliche Ruder Riem heißt (s. Rudersport). [* 21] In der Jägersprache versteht man unter Ruder die Füße der Schwimmvögel. [* 22]
(Ruderfüßler), Vögel, [* 23] s. v. w. Pelikane, ^[= # (Kropfgans, Beutelgans, Pelecanus L.), Gattung aus der Ordnung der Ruderfüßler und der Familie ...] s. Schwimmvögel.
(Copepoda), ungemein formenreiche Ordnung niederer Krebstiere [* 24] (Entomostraca). Die normalen, d. h. nicht durch Schmarotzertum mehr oder weniger entstellten, Ruderfüßer sind kleine Tiere (bis zur Größe von etwa 1,2 cm) mit meist schlankem, wohlgegliedertem Leib und zahlreichen Gliedmaßenpaaren. Kopf und erstes Brustsegment sind gewöhnlich verschmolzen und tragen außer den zwei Paar Fühlern und vier Paar Mundgliedmaßen (Kiefern und Kieferfüßen) noch das erste Paar Ruderfüße.
Dann folgen drei bis vier freie Brustringe mit ebenso vielen Ruderfußpaaren und darauf die fünf Ringe des Hinterleibes ohne Gliedmaßen. Von innern Organen ist stets ein Gehirn [* 25] und ein Bauchstrang sowie ein unpaares, mitten im Kopf gelegenes Auge [* 26] vorhanden; letzteres ist meist aus dreien zusammengesetzt, tritt jedoch bei denjenigen Arten, die außerdem zwei große seitliche Augen besitzen, stark zurück. Der Darmkanal ist meist sehr einfach gebaut und verläuft geradlinig vom Mund zum After; ersterer liegt auf der Bauchseite in der Mitte des Kopfes, letzterer hinten.
Kiemen fehlen überall, so daß die Atmung durch die gesamte Haut [* 27] oder auch durch den Darm, [* 28] welcher rhythmisch Wasser einnimmt und auspumpt, bewirkt werden muß. Ein wirkliches Herz ist nur selten vorhanden, dagegen wird die Blutflüssigkeit durch Bewegungen des Darms oder sonstige Einrichtungen in Zirkulation erhalten. Die Geschlechter sind stets getrennt; das Männchen zeichnet sich meist durch besondere Greiforgane an dem ersten oder zweiten Fühler- oder fünften Beinpaar aus, die bei der Begattung dienen müssen. Der Same wird in einem besondern Behälter, dem Spermatophor, dem Weibchen nahe der Geschlechtsöffnung angeheftet, so daß die austretenden Eier [* 29] sogleich befruchtet werden können. Diese werden dann meist in einem oder zwei Eiersäckchen vom Weibchen am Hinterleib getragen. Die Jungen schlüpfen stets als sogen. ¶
Nauplius (s. d.) mit nur drei Gliedmaßenpaaren aus und machen zum Teil sehr erhebliche Umwandlungen durch. Diese führen entweder unter Vergrößerung des Körpers, Zunahme der Beinpaare etc. zu den eben beschriebenen, also den normalen, Formen oder, indem die Ausbildung einen andern Weg einschlägt, oft zu ganz abenteuerlichen Gestalten. Die Schmarotzer unter den Ruderfüßern nämlich entfernen sich von der geschilderten Norm um so mehr, je mehr sie das freie Leben und mit ihm die Bewegung aufgeben.
Manche leben nur zeitweilig parasitisch, d. h. sie klammern sich an andre Tiere an und saugen ihr Blut oder leben von ihrem Schleim etc. Alsdann sind meist nur die Mundteile zu einem Stech- und Saugrüssel umgestaltet. Wo sich dagegen ein an das stete Schmarotzerleben gewöhnt hat, da ist auch der ganze Körper um- und zwar rückgebildet. Wegen mangelnder Bewegung werden die Beine zu Stummeln oder schwinden ganz; der After kann, weil nur flüssige Nahrung aufgenommen wird, fehlen; Nervensystem und Sinnesorgane, häufig auch das Auge, gehen fast ganz ein, und so wird in den extremen Fällen das gesamte Tier zu einem wurmförmigen Schlauch ohne Gliederung und Glieder; [* 31] nur Darm und Geschlechtsorgane bleiben voll bestehen.
Diese sogen. rückschreitende Metamorphose betrifft vielfach nur die ältern Weibchen; die aus den Eiern ausschlüpfenden Jungen leben nämlich eine Zeitlang frei und begatten sich auch noch, worauf dann das Weibchen sich ein Wohntier sucht und auf ihm die weitern Verwandlungen durchmacht. Doch bilden sich auch die Männchen, namentlich wenn sie als Schmarotzer auf dem viel größern Weibchen leben, oft sehr stark zurück. In der Gattung Pennella, die auf Fischen und Waltieren wohnt und mit dem Kopf in deren Haut steckt, gibt es Arten von etwa 30 cm Länge und von so seltsamer Gestalt, daß man sie nur an ihren Embryonen als zu den Ruderfüßern gehörig erkannt hat.
Sehr viele Ruderfüßer hausen an den Kiemen, in den Nasenlöchern, im Schädel etc. von Fischen, andre auf oder in Weichtieren, Krebsen etc. und sind manchmal dort geradezu festgewachsen. Alle aber haben beim Ausschlüpfen aus dem Ei noch [* 32] die gleiche Form des Nauplius wie auch die frei lebenden und schwimmen eine Zeitlang umher. Die ungemein zahlreichen Ruderfüßer teilt man in drei große Unterordnungen:
1) echte frei lebende Ruderfüßer, mit Kaumund (Gnathostomata);
2) echte parasitische Ruderfüßer, mit Saugmund (Siphonostomata), und 3) unechte Ruderfüßer, nämlich die Karpfenläuse (Argulidae, s. Tafel »Krebstiere«),
die in einzelnen Punkten nicht unwesentlich von den übrigen abweichen. Die Freilebenden und Parasiten sind durch Übergangsformen, die nur gelegentlich schmarotzen, verbunden. Hierher gehört unter andern die Gattung Sapphirina, bei der das Männchen mit dem prächtigsten Farbenschiller ausgestattet ist und frei im Meer lebt, während das Weibchen sich in Salpen aufhält. Von den Freilebenden ist ein sehr gemeiner Bewohner unsrer süßen Wasser die Gattung Cyclops oder Hüpferling (s. Tafel »Krebstiere«).