Tourn.,
Gattung aus der
Familie der
Rubiaceen, meist steile
Kräuter, bisweilen
Halbsträucher, in der
Regel rauh-
oder stachelhaarig mit scharfen, wirtelständigen, lanzettlichen oder verkehrt-eiförmigen Blättern, kleinen
Blüten in end-
oder achselständigen
Trugdolden und zweiknopfig-kugeligen, zwei- oder einsamigen, nicht abspringenden
Beeren. Etwa 30 weitverteilte
Arten. Rubia tinctorumL.
(Färberröte, s. Tafel
»Farbepflanzen«),
[* 2]
Staude mit 60-90
cm hohen, krautartigen,
vierkantigen, stachelhaarigen
Stengeln, zu 4-6 stehenden, fast sitzenden, lanzettförmigen Blättern, gelben
Blüten und zwei-
oder einknopfigen, zuerst grünen, dann tiefschwarzen, kahlen und glänzenden
Beeren, wächst im Gebiet des
Mittelmeers
[* 3] und
wird wegen der
Wurzel,
[* 4] welche roten
Farbstoff enthält
(Krapp), früher auch offizinell war, kultiviert.
Rubia peregrinaL., in Westasien, liefert den levantischen
Krapp, wird aber auch in der
Provence kultiviert.
dikotyle
Familie aus derOrdnung der
Aggregaten, meistens
Sträucher und
Bäume mit gegenständigen
oder durch die
Ausbildung der
Nebenblätter scheinbar quirlständigen Blättern. Die
Blüten sind meist vollständig und regelmäßig
und stehen in
Trugdolden,
Rispen oder
Köpfchen. Der
Kelch bildet um den obern
Rand des unterständigen
Fruchtknotens entweder
nur einen abgestutzten, ganzen, oder einen zwei- bis sechsspaltigen oder gezahnten, stehen bleibenden
oder abfallenden
Saum.
Die
Blumenkrone steht auf dem
Kelch, ist trichter- oder präsentierteller- oder glocken- oder radförmig, vier- bis sechsspaltig,
mit gleichen oder etwas ungleichen, in der
Knospe meist klappig liegenden Zipfeln. Die
Staubgefäße
[* 8] stehen auf der Blumenkronröhre
in gleicher Anzahl und abwechselnd mit den
Abschnitten derselben. Der unterständige
Fruchtknoten besteht
aus zwei oder mehr Fruchtblättern, hat ebensoviel
Fächer
[* 9] und ist auf dem
Scheitel mit einem mehr oder minder ausgebildeten,
fleischigen Diskus gekrönt und mit einem einfachen, in eine zwei- oder mehrspaltige
Narbe endigenden
Griffel versehen.
Die anatropen oder amphitropen
Samenknospen befinden sich entweder einzeln oder in großer Anzahl in jedem
Fach im
Innenwinkel, oder sind hängend oder aufsteigend. Die
Frucht ist eine zweiknopfige Spaltfrucht mit einsamigen
Teilfrüchtchen,
häufiger eine
Kapsel,
Beere oder
Steinbeere mit ein- oder vielsamigen
Fächern. Die
Samen
[* 10] sind auf dem
Rücken konvex oder zusammengedrückt
und dann oft häutig berandet. Sie enthalten meist ein dichtes, fleischiges oder knorpelartiges
Endosperm
und einen geraden oder gekrümmten, in der
Achse oder im
Grunde des
Endosperms liegenden
Keimling.
Die Rubiaceen zerfallen in drei Unterfamilien: Stellaten, mit blattartigen
Nebenblättern, daher scheinbar quirlständigen Blättern
und einsamigen Fruchtfächern, zu denen alle einheimischen
Gattungen gehören;
Obwohl eine päpstliche
Bulle von 1756 den jetzigen Luso für den alten Rubico erklärte, so ergibt sich doch aus den
Distanzen
der
Tabula Peutingeriana, daß es vielmehr der nur wenig nördlicher fließende Rugone ist.
Viele
Quellen, wie die von
Dürkheim,
[* 14]
Ebensee,
Aussee,
Nauheim etc., enthalten Rubidium. Zur Gewinnung des Rubidiums fällt man das Gemisch
von Alkalimetallchloriden, welches man aus einem der genannten Naturprodukte dargestellt hat, mit
Platinchlorid,
benutzt die verschiedene Löslichkeit der Doppelverbindungen zur Trennung derselben, zersetzt das abgeschiedene Rubidiumsalz,
stellt aus dem Rubidiumchlorid kohlensaures Rubidiumoxyd dar und scheidet hieraus das
Metall ab, wie das
Kalium aus kohlensaurem
Kali.
Das ist silberweiß, glänzend, spez. Gew. 1,52, Atomgew.
85,2; es ist bei -10° noch weich wie
Wachs, schmilzt bei 38,5,° verwandelt sich noch unter der Glühhitze
in einen grünlichblauen
Dampf,
[* 15] oxydiert sich an der
Luft mit großer Lebhaftigkeit, zersetzt das
Wasser und entzündet den
dabei sich entwickelnden
Wasserstoff, wie das
Kalium, welchem es auch in seinen übrigen chemischen
Eigenschaften und in seinen
Verbindungen sehr ähnlich ist, so daß es unter
Steinöl aufbewahrt werden muß. Rubidiumhydroxyd RbOH
gleicht durchaus dem
Kaliumhydroxyd, Rubidiumchlorid RbCl bildet farblose, leicht lösliche
Kristalle.
[* 16]
Kohlensaures Rubidiumoxyd
Rb2CO3 bildet farblose, zerfließliche, wasserhaltige, in
Wasser leicht, in
Alkohol sehr schwer lösliche
Kristalle. Rubidium wurde 1860 von
Bunsen durch die
Spektralanalyse
[* 17] entdeckt, welche noch 0,0002mg Chlorrubidium
nachzuweisen gestattet.