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Kerker verurteilt wurde, die in Szamos-Ujvár verbüßte, wo er starb.
Kerker verurteilt wurde, die in Szamos-Ujvár verbüßte, wo er starb.
Abkürzung für Real de plata (s. Real). ^[= # bisherige span. Rechnungsmünze, eine Silbermünze, 1/20 des Duro oder spanischen Silberpiasters, ...]
bei naturwissenschaftl. Namen Abkürzung für Friedr. Ad. Römer, [* 2] s. Röm.
Kreisstadt und Flußhafen im russ. Gouvernement Twer, an der Wolga und an der Eisenbahn Ostaschkowo-Rshew, hat 12 Kirchen, ein Progymnasium, eine Filiale der Staatsbank und (1885) 35,810 Einw., welche Schiffbau und bedeutende Hanfgarnspinnerei (etwa ½ Mill. Rubel) sowie starken Flußhandel treiben. Aus den niederwolgaischen Gouvernements sowie aus Orlow, Kaluga und Smolensk werden Salz [* 3] (¼ Mill. Rub.), Getreide, [* 4] Spiritus, [* 5] roher Hanf und Holz [* 6] eingeführt, dagegen für 1½ Mill. Rub. Hanf, Werg, Hanfgarne, Leinsaat, Getreide, Lumpen und Talg nach St. Petersburg [* 7] und Riga [* 8] ausgeführt. Die Stadt hatte einst ihre selbständigen Fürsten (seit 1225 und später), im 15. Jahrh. gehörte sie zu Litauen.
im Englischen Abkürzung für Right vor Titeln hoher Würdenträger;
Rt. Hon., Right Honorable, Prädikat der Grafen, Staatsminister, höchsten Richter, des Lord-Mayors von London; [* 9]
Abkürzung, s. Roth. ^[= # 1) Johannes Rudolf, Reisender, geb. 4. Sept. 1815 zu Nürnberg, Sohn des bayrischen Oberkonsistorial ...]
in der Chemie Zeichen für Ruthenium. ^[= eins der Platinmetalle, findet sich besonders in den an Osmium reichsten Körnern des Osmiumirid ...]
(spr. ru-ébben), Stadt in Denbighshire (Wales), an der Mündung des Llangollenthals gelegen, mit Kohlengruben und (1881) 15,194 Einw. Dabei Schloß Wynnstay mit großem Park.
Insel, s. Foveauxstraße. ^[= (spr. fowoh-), Meerenge, welche die Südinsel von Neuseeland von der Stewartinsel (Rakiura) ...]
s. Roatan. ^[= eine der Bai-Inseln (s. d.) im W. des Karibischen Meers, ist etwa 275 qkm (5 QM.) ...]
Getreidemaß, s. Ardeb. ^[= Getreidemaß in Ägypten, Abessinien und Syrien; in Alexandria à 24 . = 271 Lit.; in Kairo ...]
(ital., »geraubt«, Tempo rubato) nennt man die kleinen Beschleunigungen und Verlangsamungen der Melodie unter Beibehaltung desselben Tempos, welche ein ausdrucksvoller Vortrag fordert (vgl. Agoge);
die Verlängerungen einzelner Töne sind dann gleichsam geraubte Zeit, sie geschehen auf Kosten andrer, die entsprechend an Dauer verlieren.
Raffaele, s. Florio-Rubattino. ^[= große ital. Schiffsgesellschaft (offizieller Titel: Navigazione generale Italiana) mit dem ...]
Rubbio
(ital.), 1) ital. Gewicht, = 25 Libbre, letzteres à 326,763 g in Mailand, [* 10] à 317,658 g in Genua [* 11] und à 368,845 g in Turin; [* 12]
die dicke, fleischige Wurzel [* 14] mehrerer Pflanzen, die als Gemüse oder Viehfutter gebaut werden und verschiedenen Familien angehören. Zur Familie der Kruciferen [* 15] gehört außer der Kohlrübe die eigentliche oder weiße Rübe (Wasserrübe, Turnips), eine Abart des Rübenkohls, mit der gemeinen weißen Rübe und der Teltower (s. Raps). Den Chenopodiaceen gehören die rote Rübe und die Runkelrübe an, beide dickwurzelige Abarten vom gemeinen Mangold (s. Beta). Umbelliferen [* 16] sind die gelbe Rübe oder Mohrrübe (s. d.) und die Körbelrübe, die Wurzel des knolligen Kälberkropfes (Chaerophyllum bulbosum, s. Chaerophyllum).
Rotkehlchen. ^[= (Erythacus Cuv.), Gattung aus der Ordnung der Sperlingsvögel, der Familie der Drosseln (Turdidae ...]
die Einheit des russischen Geldwesens, welche zuerst 1321 erwähnt wird.
Der Silberrubel à 10 Griwen oder 100 Kopeken enthält 18 g feines Silber = 3,24 Mk. Man prägt Stücke zu 1, ½ und ¼ in Gold [* 17] Halbimperialen zu 5 und Imperialdukaten zu 3 Rubel. Die Goldmünzen werden um 3 Proz. höher als die Silberkurantmünze (Nennwert) angenommen, der Halbimperial zu 5 Rubel 15 Kopeken Silber.
Dorf im Herzogtum Braunschweig, [* 18] Kreis [* 19] Blankenburg, in einem romantischen Thal [* 20] im Harz, an der Bode und der Eisenbahn Blankenburg-Tanne, 393 m ü. M., hat eine Eisenhütte mit Hochofenanlage, Eisengießerei, [* 21] eine Holzverkohlungsanstalt mit Fabrikation essigsaurer Produkte, Kalk-, Marmor- und Porphyrbrüche, Kalköfen, eine Pulverfabrik und (1885) 701 Einw. Dabei die Baumanns- und Bielshöhle und die 1887 entdeckte Hermannshöhle mit schönen Tropfsteingebilden und Knochen [* 22] vorweltlicher Tiere.
s. Glimmer. ^[= (Mica, Katzengold und Katzensilber), Gruppe von Mineralien aus der Ordnung der Silikate, wichtige ...]
s. Turmalin. ^[= (Schörl), Mineral aus der Ordnung der Silikate (Turmalingruppe), kristallisiert rhomboedrisch, ...]
(hebr., »sehet ein Sohn!«, 1. Mos. 29, 23),. ältester Sohn Jakobs und der Lea, Ahnherr des Stammes Ruben, der nach der Einnahme Kanaans den südlichsten Teil des Ostjordanlandes zum Wohnsitz erhielt.
Christian, Maler, geb. 1805 zu Trier, [* 23] bildete sich seit 1823 in Düsseldorf [* 24] unter Cornelius, seit 1826 in München, [* 25] wo er an den Kartons zu den neuen Glasfenstern des Regensburger Doms und der Auer Kirche mit arbeitete. 1836 ward er mit den Kompositionen zur Ausschmückung des Schlosses Hohenschwangau beauftragt. Hierauf widmete er sich auch der Genremalerei in Öl. 1841 ward er als Direktor an die Akademie zu Prag [* 26] berufen, wo er das Belvedere mit Wandgemälden schmückte. Auch malte er für den Fürsten Salm einen Prachtsaal aus und lieferte für die Kirche in Turnau drei Altarbilder. Von 1852 bis 1872 war er Direktor der Akademie zu Wien, [* 27] wo er starb. Rubens Werke sind mit warmem Gefühl und streng ausgeprägter Individualität durchgeführt, doch lag seine Bedeutung vornehmlich in seiner Lehrthätigkeit. - Von seinen Söhnen hat sich der älteste, Franz, geb. 1845, ebenfalls der Malerei gewidmet. Er hat sich an den Venezianern gebildet und malt historische Genrebilder von glänzendem Kolorit.
(pers.), gitterartiges Gewebe, [* 28] mit welchem die persischen Frauen das Gesicht [* 29] verhüllen.
s. Centaurea. ^[= L. (Flockenblume), artenreiche Gattung aus der Familie der Kompositen, ausdauernde, sehr selten ...]
s. Pektinkörper. ^[= (Gallertkörper), aus Kohlenstoff, Wasserstoff und Sauerstoff bestehende Substanzen, welche ...]
(Rübenhebepflug), Gerät zum Ernten der Zuckerrüben. In ähnlicher Anordnung wie ein Untergrundpflug bewirkt dasselbe das Ausnehmen der Rübenwurzeln mittels gekrümmter Schare, welche die Rüben so weit lockern, daß diese mit der Hand [* 30] leicht herausgezogen werden können.
Die vorzüglichsten Rübenheber fertigt Rud. Sack in Plagwitz-Leipzig.
s. Brassica. ^[= L. (Kohl), Gattung aus der Familie der Kruciferen, ein- oder mehrjährige, meist aufrechte und ...]
s. Zucker. ^[= (Zuckerstoffe), in der Chemie eine Gruppe von Kohlehydraten, süß schmeckende, in Wasser leicht, ...] [* 31]
s. Musmaschine. ^[= Maschine zum Zerteilen der Futterrüben zu einer breiartigen Masse, dem ...]
Varietät von Brassica Rapa. ^[= # gesättigte Sole des Elton (s. d.).]
Peter Paul, niederländ. Maler, das Haupt der belgischen Malerschule, geb. zu Siegen, [* 32] wo sein Vater, der adliger Schöppe in Antwerpen [* 33] gewesen, wegen Ehebruchs mit der Gemahlin des Prinzen Wilhelm von Oranien gefangen gehalten wurde. Nach des Vaters Tod 1587 zog die Witwe mit ihren Kindern nach Antwerpen zurück, und Rubens fungierte einige Zeit als Page, widmete sich aber seit 1592 der Kunst und hatte nacheinander Tobias Verhaegt, van Noort und namentlich Otto van Veen zu Lehrern. 1598 wurde er in die Malergilde zu Antwerpen aufgenommen. Im Mai 1600 ging er nach Italien [* 34] und verweilte zunächst in Venedig, [* 35] um daselbst Tizian, Veronese u. a. zu studieren. Hier wurde der Herzog Vincenzo Gonzaga von Mantua [* 36] auf ihn aufmerksam gemacht, der ihn als Hofmaler nach Mantua berief. Die Kunstschätze des Herzogs, die Fresken Giulio Romanos, die Arbeiten Mantegnas in Mantua boten ihm die reichste Anregung. Nach längerm Aufenthalt ¶
in Rom begab sich Rubens 1603 als Überbringer kostbarer Geschenke des Herzogs an den spanischen Hof [* 38] nach Madrid. [* 39] 1604 zurückgekehrt, malte er ein Triptychon mit der heiligen Dreifaltigkeit für die Jesuitenkirche in Mantua. 1605 ging er nach Rom, wo er ein Altarbild für Santa Maria in Vallicella (Madonna mit sechs Heiligen) zu malen begann (1608 vollendet). 1607 besuchte er mit dem Herzog Genua, wo er die Marchesa Spinola malte, und Mailand. Die Nachricht von der Krankheit seiner Mutter rief ihn im Herbst 1608 nach Antwerpen zurück; und die Trauer über ihren Tod sowie die Versprechungen des Erzherzogs Albert, des Statthalters der Niederlande, [* 40] der ihn zu seinem Hofmaler ernannte, hielten ihn dort fest. Im J. 1609 vermählte er sich mit Isabella Brant, und 1611 gründete er sich ein eignes prächtiges Heim, in dem er seine reichen Sammlungen unterbrachte.
Sein Atelier füllte sich bald mit Schülern. Die ersten Bilder dieser Periode sind: die Anbetung der Könige (1610, Museum zu Madrid), der Altar [* 41] des heil. Ildefonso (Wien), ein Werk von wunderbarer Feinheit der Ausführung und zartem Dufte der Farbe (damals begonnen, aber erst nach 1630 vollendet) und das berühmte Bild in der Pinakothek zu München, welches ihn und seine Frau vorstellt, in einer Laube sitzend. Welche Meisterschaft Rubens damals schon in dramatisch bewegten Darstellungen entfalten konnte, zeigen die Kreuzaufrichtung von 1610 und die Kreuzabnahme von 1611 (beide in der Kathedrale zu Antwerpen), in welchen noch am meisten die Erinnerungen an Michelangelo und Caravaggio nachklingen.
Von Jahr zu Jahr mehrte sich der Ruhm Rubens' wie sein Reichtum, seine Ehren und die Zahl seiner Schüler. 1622 rief ihn Maria de' Medici nach Paris, [* 42] um ihren dort erbauten Luxembourgpalast mit Darstellungen der merkwürdigsten Begebenheiten ihres eignen Lebens zu schmücken. Rubens entwarf die Skizzen (Münchener Pinakothek) und ließ danach von seinen Schülern die Gemälde ausführen, die er überging und 1625 selbst nach Paris brachte (jetzt im Louvre). Nachdem Rubens schon seit 1623 als diplomatischer Agent in den Diensten der Erzherzogin Isabella zum Zweck von Friedensunterhandlungen thätig gewesen, sandte ihn 1628 die Erzherzogin in gleicher Absicht nach Spanien. [* 43] Rubens gewann das Vertrauen des Königs, wurde Sekretär [* 44] des Geheimen Rats und führte während seines Aufenthalts in Madrid mehrere Werke aus.
Von Madrid wurde er unmittelbar 1629 nach London gesandt, um mit dem König wegen des Friedens zu verhandeln, und diesen Vorbesprechungen wurde es verdankt, daß der Friede 1630 unterzeichnet wurde. Der König von England schlug ihn zum Ritter. Auch in London war er als Maler thätig. In der Folge ward er noch zu mehreren Staatsgeschäften gebraucht, die ihm jedoch geringere Ehren einbrachten. Nach dem Tod seiner ersten Gattin (1626) vermählte er sich 1630 mit der schönen Helene Fourment, welche ihm häufig als Modell diente.
In den spätern Jahren seines Wirkens entwarf er, da sich die Aufträge zu sehr häuften, fast nur noch die Skizzen selbst; die Ausführung mußte er seinen Schülern überlassen, und nur einzelnes, besonders die Hauptteile, überging er bisweilen. Bei Übernahme von Arbeiten wurde häufig ausgemacht, von welchen Schülern er sich helfen lassen dürfe. Rubens lebte jetzt bald in der Stadt, bald auf seinem Landsitz Steen bei Mecheln. [* 45] Seit 1635 malte er meist Staffeleibilder von feinerer Ausführung. Er starb nach längerm Leiden [* 46] an der Gicht in Antwerpen.
Die Stelle, wo seine Gebeine in der St. Jakobskirche zu Antwerpen ruhen, bezeichnet ein vortreffliches Werk seiner Hand, die Madonna mit dem Kind und mehreren Heiligen darstellend. Der Erlös aus dem Verkauf seines Nachlasses belief sich auf 1,010,000 Gulden. 1840 wurde Rubens zu Antwerpen eine von Geefs modellierte Bronzestatue gesetzt und 1877 sein 300jähriger Geburtstag in Antwerpen und Siegen feierlich begangen. Rubens' Hauptstreben ging auf höchste Lebendigkeit der Darstellung und auf das höchste Maß von koloristischer Wirkung.
Die erloschene religiöse Begeisterung suchte Rubens, ohne sich jedoch in den Dienst einer fanatischen kirchlichen Richtung zu stellen, dadurch wieder anzufachen, daß er selbst Gegenstände, deren Natur eine ruhige Darstellung erforderte, in lebhaft bewegter Weise auffaßte. Seine Werke tragen mehr als die jedes andern Malers das Gepräge des ursprünglichen, frischesten, lebendigsten Ergusses der Phantasie. Wie Rembrandt der Maler des Helldunkels, so ist Rubens der Maler des Lichts und der Farbenglut.
Seine Kunst umfaßte den gesamten Kreis des Darstellbaren. Hinsichtlich des Reichtums seiner Erfindungen sind ihm von den größten Malern unter den neuern nur Raffael und Albrecht Dürer zu vergleichen. Seine Gestalten, besonders die weiblichen, leiden bisweilen unter einem Übermaß von Fleischesfülle und Muskelreichtum; aber dieser üppige Reichtum bildet einen Bestandteil seiner über menschliches Maß hinaus gesteigerter mit Michelangelo verwandten Formensprache.
Seine Freude an der sinnlichen Erscheinung bildet einen scharfen Gegensatz zu der weltentrückten Frömmigkeit der Andachtsbilder der ältern Schule; aber die sinnliche Glut seiner Farbe und das berauschende Fortissimo seiner religiösen Kompositionen kamen den katholischen Reformbestrebungen, die in erster Linie durch die Jesuiten vertreten wurden, sehr entgegen, weshalb ihn auch die Jesuiten 1620 mit der Ausschmückung ihrer Kirche in Antwerpen betrauten und er bis an sein Lebensende der bevorzugte Kirchenmaler der katholischen Welt blieb.
Die gleiche Kraft [* 47] leidenschaftlicher Darstellung widmete er aber auch mythologischen Gegenständen. In der Darstellung des Nackten, in der wunderbaren Leuchtkraft der Fleischfarbe ist er unübertroffen. Er war der erste, der nicht nur ausgekleidete Modelle nachbildete, sondern Gestalten schuf, welche, wie die der Griechen und Römer, an Nacktheit gewöhnt waren. hat etwa 1500 Bilder hinterlassen, von denen freilich ein großer Teil von Schülerhänden ausgeführt und nur von ihm übergangen worden ist.
Neben den bereits genannten religiösen Bildern ist das jetzt im Belvedere zu Wien befindliche Bild des heil. Ignaz von Loyola, der den Teufel austreibt, als eins derjenigen Werke auszuzeichnen, woraus die eigentümliche Größe von Rubens besonders hervorleuchtet. Am herrlichsten kommt diese letztere aber zur Entfaltung in solchen Bildern, die eine dramatische Behandlung erfordern, wie die Bilder: der Sturz der rebellischen Engel, der Sturz der Verdammten, das große und kleine Jüngste Gericht, das apokalyptische Weib, die Niederlage Sanheribs und der bethlehemitische Kindermord (sämtlich in der Münchener Pinakothek). Von andern biblischen Darstellungen sind zu nennen: das Urteil Salomos, Simson und Delila, Christus und die bußfertigen Sünder, Lot mit Frau und Töchtern von zwei Engeln aus Sodom geleitet (bei Mr. Butler zu London), zahlreiche Darstellungen der Anbetung der Könige und der Himmelfahrt Mariä (letztere zu Antwerpen, Brüssel, [* 48] Düsseldorf, Wien), die Kreuzigung Petri (Peterskirche zu Köln), [* 49] die Kreuzigung Christi (coup de lance, Antwerpen), ¶