Vortreffliche
Reiter,
wurden sie nachmals durch ihre Raubzüge den römischen
Donauprovinzen so gefährlich, daß sich
Hadrian durch
Zahlung eines
jährlichen
Tributs mit ihnen abfand. In noch späterer Zeit finden wir sie dagegen als römische
Hilfstruppen.
(spr. rŏajē-kollár),PierrePaul, franz. Gelehrter und Staatsmann, geb. zu
Sompuis in der
Champagne,
Advokat beim
PariserParlament, wurde 1789 nach der Erstürmung der
Bastille zum
Mitglied der Munizipalität der Hauptstadt gewählt und hier später zum
Sekretär
[* 9] ernannt. Seine energische
Opposition gegen
die
Anarchie erwarb ihm den glühendsten
Haß der
Jakobiner. Nach der
Flucht des
Königs schied er aus der Munizipalität, und
nach dem
Sturz des
Throns floh er nach Sompuis, wo er sich verborgen hielt.
Als Deputierter des
DepartementsMarne trat er im Mai 1797 in den
Rat der Fünfhundert, wurde aber infolge des
Staatsstreichs
vom 18.
Fructidor aus demselben wieder ausgeschlossen. Seit 1810
Professor der
Philosophie an der Faculté des lettres, übte
er bedeutenden Einfluß auf die Neugestaltung der französischen
Philosophie, indem er die doktrinäre
Schule begründete. 1814 ernannte der König den treuen, aufrichtigen
Royalisten zum
Staatsrat und Generaldirektor des
Buchhandels.
Bei den Kammerwahlen von 1828 ward er von sieben Wahlkollegien zugleich gewählt und zum Kammerpräsidenten ernannt. Nachdem
er vergeblich in
Gemeinschaft mit
Martignac eine
Versöhnung der
Regierung mit der
Kammer versucht hatte, überreichte er im März 1830
Karl
X. die berühmte
Adresse der 221
Deputierten und trug dadurch zum
Ausbruch der
Julirevolution bei. Doch lag
der
Sturz der ältern
Bourbonen durchaus nicht in seinem
Plan. Bei der neuen
Ordnung der
Dinge zog er sich deshalb zurück. Er
starb auf seiner Besitzung Châteauvieux bei St.-Aignan (Loir-et-Cher).
Vgl. seine
Biographie von
Philippe (Par.
1857) und namentlich
Barante, La vie politique de Royer-Collard (3. Aufl., das.
1878, 2 Bde.). -
(tschech. Rozmitál, spr. -rosch-,Rosenthal), Stadt in der böhm. Bezirkshauptmannschaft
Blatna, mit
Schloß
des
PragerErzbischofs, Eisenwerk, Bierbrauerei und (1880) 2696 Einw.
(spr. rosch-),Stadt in der mähr. Bezirkshauptmannschaft
Walachisch-Meseritsch, im
Thal
[* 14] der unternBetschwa, am
Fuß des Radhost gelegen, hat ein Bezirksgericht,
Flachsbau, Baumwollwarenerzeugung,
Brauerei,
Viehzucht
[* 15] nebst Käsebereitung und (1880) 3007 Einw. ist zugleich
ein beliebter klimatischer
Kurort (mit Molkenheilanstalt), der jährlich von
ca. 1200 Kurgästen besucht wird.
(spr. rōscha),Sándor (spr. schāndor), ungar.
Räuberhauptmann, geb. 1813 zu
Szegedin,
[* 16] setzte schon in jüngern
Jahren als Räuberanführer das
Handwerk
seines
Vaters und Großvaters fort, war großmütig gegen
Arme, unerbittlich gegen
Reiche und wurde der
Held einer langen
Reihe
im
Druck veröffentlichter Räubergeschichten. Während der
Revolution verwendete ihn
Kossuth als
Führer eines
Freikorps gegen
die
Serben und schickte ihn als
Kundschafter nach
Komorn. 1856 verhaftet, wurde er nach dreijährigem
Prozeß
zum
Tode, dann aber zu lebenslänglichem Kerker verurteilt und nach
Kufstein gebracht. Nach acht
Jahren amnestiert, begann er
das frühere
Leben wieder; ja, verwegener als je, überfiel er 1868 mit seinen Genossen einen Eisenbahnzug.
Endlich gelang
es dem königlichen
KommissarGrafen Gedeon Ráday, den
Räuber in die
SzegedinerFestung
[* 17] zu locken, worauf
er 1872 mit seiner
Bande zu lebenslänglichem
¶
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Kerker verurteilt wurde, die in Szamos-Ujvár verbüßte, wo er starb.