welche mit einem Ende höher gelegt werden als mit dem andern, so daß der Winkel gegen den Horizont etwa 24° beträgt, und
legt oben über die ganze Rostbreite einen Trog aus Eisenblech, dessen Hinterseite durch eine aufzuziehende Platte das in den
Trog geworfene Brennmaterial auf den Rost gleiten läßt. Solche Roste werden für Sägespäne und Lohe häufig
benutzt. Beim Langenschen Etagenrost liegen ebene, breite Platten aus Gußeisen ähnlich den Stufenreihen einer Stiege, und die
Kohle wird von rückwärts auf die Platten geworfen und dann vorgestoßen, wobei sie unter der Schicht glühender Kohle rauchfrei
brennen soll. Die schräg liegenden Roste entbehren der Feuerthür, so daß das Einströmen kalter Luft
bei jedesmaliger Beschickung vermieden wird; dagegen sind sie schwieriger in gleichmäßigem Gang zu halten und zu reinigen
als ebene Roste, kostspieliger in der Anlage und Erhaltung, nicht ökonomischer beim Betrieb, und überdies entziehen sie die
Feuerplatten des Dampfkessels der Beobachtung. - Im Bauwesen heißt ein künstliches Fundament aus Holz,
welches entweder zur Vergrößerung der tragenden Fläche des Baugrundes dient und aus einem Gerippe von Längs- und Querbalken
besteht (liegender oder Schwellrost), oder zur Übertragung der Gebäudelast durch unfeste auf feste Bodenschichten dient
und aus einer hinreichenden Zahl von eingerammten Langpfählen besteht (Pfahlrost). Bedingung seiner Dauer
ist die Verwendung dieser Hölzer nur unter dem niedrigsten Wasserstand, wo sie der Fäulnis nicht unterliegen. S. Grundbau (mit
Tafel).
1) Johann Christoph, Dichter des 18. Jahrh., geb. 7. April 1717 zu Leipzig, studierte daselbst die Rechte und unter
Gottsched, auf den er Lobgedichte schrieb, Philosophie und schöne Wissenschaften, schlug sich dann auf
die Seite der Gegner desselben und verfaßte aus Anlaß des Streits der Neuberin mit Gottsched ein satirisch-episches Gedicht:
»Das Vorspiel« (Dresd. 1742), in welchem jener arg persifliert wurde. Zwar bewirkte Gottsched die Konfiskation des Gedichts,
doch wurde es bald darauf von seinen schwedischen Gegnern (Bern
1743) neu aufgelegt. 1742 übernahm Rost die
Redaktion der »Spenerschen Zeitung« in Berlin, kehrte aber nach Jahresfrist nach Leipzig zurück und ward 1746 Sekretär und
Bibliothekar des Grafen Brühl in Dresden.
Als Weißes Operette »Der Teufel ist los« (1752) von Gottsched und dessen Anhängern heftig angegriffen wurde,
ließ Rost 1753 das »Schreiben des Teufels an Herrn G., Kunstrichter der Leipziger Bühne, in Knittelversen« drucken und traf Veranstaltung,
daß dasselbe dem gerade auf Reisen befindlichen Gottsched auf allen Poststationen überreicht ward. Seit 1760 zum Obersteuersekretär
in Dresden ernannt und schließlich der geistlichen Dichtung sich zuwendend, starb Rost 19. Juli 1765 daselbst.
Seine übrigen Werke sind: »Schäfererzählungen« (Berl. 1742),
in der Darstellung leicht und gefällig, aber an lüstern-sinnlichen
Schilderungen überreich;
das zur Hochzeitsfeier eines Freundes verfaßte Gedicht »Die schönste Nacht« (das. 1763),
eins der
berüchtigtsten Machwerke der erotischen Litteratur, welches jedoch ohne sein Wissen veröffentlicht wurde;
einige Schäferspiele,
darunter »Die gelernte Liebe«, das von Schönemann 1743 unter dem Titel: »Der versteckte Hammel« auf die
Leipziger Bühne gebracht und 14mal hintereinander aufgeführt wurde, und »Vermischte
Gedichte« (Leipz. 1769).
2) Valentin Christian Friedrich, Philolog, geb. 16. Okt. 1790 zu Friedrichroda im Herzogtum Gotha,
vorgebildet zu Gotha, studierte
seit 1810 in Jena, wurde 1814 Lehrer am Gymnasium in Gotha, 1841 Direktor desselben mit dem Titel Oberschulrat,
trat 1859 in den Ruhestand und starb 6. Aug. 1862 als Geheimer Oberschulrat. Seit 1842 war er auch Direktor der durch ihn mitbegründeten
Gothaischen Lebensversicherungsbank. Seine Verdienste erstrecken sich besonders auf die griechische Grammatik und Lexikographie.
In ersterer Beziehung nennen wir: »Griechische Grammatik« (Götting. 1816, 7. Aufl. 1856),
in letzterer: »Griechisch-deutsches
Wörterbuch« (Gotha 1820; 4. Aufl., 7. Abdruck, Braunschw. 1870, 2 Bde.),
»Deutsch-griechisches Wörterbuch« (Götting. 1818; 10. Aufl. von Berger, 1874, 2 Bde.) sowie die Bearbeitungen von Duncans »Lexicon
Homerico-Pindaricum« (Leipz. 1831) und von Passows »Handwörterbuch der griechischen Sprache« (mit Palm
u. a., das. 1841-57, 2 Bde.).
Mit F. Jacobs gab Rost seit 1825 auch die »Bibliotheca graeca« heraus.
3) Alexander, dramat. Dichter, geb. 22. März 1816 zu Weimar, studierte seit 1836 in Jena Jurisprudenz, arbeitete dann an mehreren
weimarischen Justizämtern, entsagte aber 1848 dem Staatsdienst, um sich ganz der litterarischen Thätigkeit
zu widmen, und starb 15. Mai 1875 in Weimar. hat eine Reihe romantischer Volksdramen verfaßt, die sich zum Teil durch derb volkstümliche,
manchmal packende Behandlung auszeichnen und auf zahlreichen Bühnen Mitteldeutschlands mit Beifall aufgeführt wurden. Es
sind: »Ludwig der Eiserne«, »Kaiser Rudolf in Worms«, »Landgraf Friedrich mit der gebissenen Wange«, »Das Regiment
Madlo«, »Berthold Schwarz« (worin die Erfinder der Buchdruckerkunst und des Pulvers in Verbindung gebracht sind),
die Oper »Der
Held des Nordens« (gesammelt als »Dramatische Dichtungen«, Weim. 1867-68, 6 Tle.) und »Der ungläubige Thomas« (Leipz. 1875).
4) Reinhold, Orientalist, geb. 2. Febr. 1822 zu Eisenberg in Sachsen-Altenburg, studierte zu Jena, kam 1847 nach
England und erhielt drei Jahre nachher das Lehramt der orientalische Sprachen am St. Augustin's College in Canterbury, eine Stelle,
welche er auch nach seiner Übersiedelung nach London noch jetzt bekleidet. Die königliche Asiatische Gesellschaft ernannte
ihn 1863 zum Schriftführer, das Indische Amt 1869 zum Bibliothekar und wissenschaftlichen Berichterstatter
über alle wissenschaftlichen Fragen. Rost gab Wilsons »Essays on the religion of the Hindus etc.« (1861-65, 5 Bde.)
und Hodgsons »Miscellaneous writings on Indian subjects« (1880, 2 Bde.) heraus, veröffentlichte
»Miscellaneous papers relating to Indo-China« (1886, 2 Bde.)
und arbeitet an einem beschreibenden Katalog der sanskritischen Palmblättermanuskripte in der Büchersammlung
des Indischen Amtes.
technische Operation, bei welcher verschiedene Substanzen, namentlich Erze, bis auf eine Temperatur erhitzt werden,
bei der sie noch nicht schmelzen, wohl aber in ihrer Struktur verändert (aufgelockert) und der Einwirkung des Sauerstoffs
der Luft, des Wasserdampfes, fester Zuschläge etc. zugänglich
mehr
werden. Findet nur eine physikalische Einwirkung statt, so nennt man die Operation auch Glühen (Kalcinieren), während man
unter Rösten im engern Sinn immer ein Glühen mit chemischer Veränderung der Substanz versteht. Eine rein mechanische Wirkung bezweckt
man z. B. beim Mürbebrennen reiner Eisenglanze und Roteisensteine, beim Rösten des Magneteisensteins aber wird
gleichzeitig das Eisenoxydul in Oxyd verwandelt. Braun-, Gelb- und Raseneisensteine werden beim Rösten durch Wasserverlust gelockert,
aus Galmei und Spateisenstein wird die Kohlensäure ausgegeben, und das Eisenoxydul des letztern wird in Oxyd verwandelt.
Gold, Silber, Quecksilber können durch einen einfachen Röstprozeß aus ihren Erzen abgeschieden werden, meist aber dient das
Rösten als Vorbereitung schwefel-, arsen- und antimonhaltiger Erze für weitere Verarbeitung. Diese Erze liefern beim Rösten teils freie
Metalloxyde, teils Schwefel-, Arsen- und Antimonsäuresalze, und wenn man letztere einem reduzierend verflüchtigenden Rösten unterwirft,
so entweichen schweflige, arsenige und antimonige Säure, und es bleiben Metalloxyde zurück, aus welchen sich die Metalle
leichter abscheiden lassen als aus den Schwefel-, Antimon- und Arsenverbindungen.
Das chlorierend verflüchtigende Rösten unter Zusatz von Kochsalz (Chlornatrium) bezweckt die Bildung von Chlormetallen, welche dann
auf nassem Weg z. B. durch Lösungen von unterschwefligsaurem Natron, Kochsalz oder durch salzsäurehaltiges Wasser aus dem Röstgut
ausgezogen werden, wenn man letzteres nicht nach der Verflüchtigung schädlicher Stoffe auf trocknem
Weg weiter verarbeiten kann. Zum Rösten von Erzen in Bruchstücken dienen Haufen, Stadel oder Schachtofen.
Bei der Haufenröstung von Kupfererzen wird z. B. auf einer Holzunterlage das Erz in Lagen übereinander gestürzt und zwar
die gröbsten Stücke nach unten und immer kleinere nach oben hin. Dann steckt man die Holzunterlage von der
Seite her oder durch einen zentralen Schacht in Brand und läßt es rasch wegbrennen. Hierbei entzünden sich die aus den untern
Erzlagen entweichenden Schwefeldämpfe und erzeugen Wärme genug, um die Zersetzung allmählich durch den ganzen Hausen fortzupflanzen.
Dabei entstehen aber große Verluste an Zeit und Wärme, das Produkt wird ungleichartig, und die aus dem
Haufen entweichende schweflige Säure verwüstet die Umgegend. Bei der Stadelröstung werden die auf Holz gebetteten Erze mit
Mauern umgeben, in denen Zuglöcher angebracht sind, so daß man die Röstung mehr beherrscht und die Wärme in den einzelnen
Stadeln besser ausnutzt. Viel vorteilhafter sind aber die Schachtröstöfen, die sehr verschieden
konstruiert werden u. bei großer Wärmeersparnis auch eine Benutzung der entweichenden schwefligen
Säure gestatten.
Hierher gehören die Kilns, welche namentlich auch zum Rösten von Schwefelkies bei der Schwefelsäurefabrikation Verwendung finden.
Auch Flammofen werden häufig zum Rösten benutzt, und wenn das Röstgut mit den Feuerungsgasen
nicht in Berührung kommen soll, so wendet man Muffelöfen an. Da es beim Rösten wesentlich auf eine Einwirkung der Luft ankommt,
so empfiehlt es sich, die Erze fleißig umzurühren. Dieser Aufwand an Handarbeit wird aber durch mechanische Röstöfen vermieden.
Zu diesen gehören die Telleröfen, bei denen sich der kreisrunde Herd um eine vertikale Achse dreht und
das auf demselben befindliche Erz durch einen Rechen umgerührt und zugleich durch einen langsam sich hin und her bewegenden
Pflug zerrieben wird.
Andre mechanische Röstöfen besitzen rotierende Trommeln, wie z. B. der Brücknersche Röstofen. Eine sehr
vollkommene Röstung
für Schliche gestattet der Hasenclever-Helbigsche Ofen, in welchem das Erz in einem schrägen Kanal herabrutscht,
unter dessen Sohle die Feuerungsgase abziehen. Aus dem untern Ende des Kanals gelangt das Erz in eine Muffel, es wird in dieser
allmählich vorwärts geschaufelt und fällt schließlich durch eine Öffnung auf den Herd eines Flammofens, in welchem
man es der Feuerbrücke entgegen bewegt.
Die aus dem Kanal und der Muffel entweichende schweflige Säure wird in die Bleikammern der Schwefelsäurefabrik geleitet. Die
in diesem Ofen zur Anwendung gekommene Staubstrommethode wurde zuerst in Gerstenhöfers Röstofen praktisch durchgeführt.
Dieser Ofen besteht aus einem Schacht, in welchem dreieckige Träger aus Thon derartig angebracht sind, daß
von oben in den Schacht eingeführtes Erz nur sehr langsam herabfällt. In dem vorher glühend gemachten Ofen entzündet sich
der fast stets schwebend erhaltene Schlich an dem aufsteigenden Luftstrom und gelangt sehr vollkommen abgeröstet auf der
Ofensohle an, während die entwickelte schweflige Säure zu weiterer Benutzung abgeleitet werden kann.
Schliche werden übrigens auch häufig mit Thon, Vitriolmutterlauge etc. angeknetet und zu Batzen geformt, die man nach dem
Trocknen wie Bruchstücke von Erzen behandelt.
Vgl. Plattner, Die metallurgischen Röstprozesse (Freiberg 1856).
In der Kochkunst bezeichnet Rösten: Fleisch oder Fisch, auch Früchte bei lebhaftem Feuer sehr rasch braten.