welche mit einem Ende höher gelegt werden als mit dem andern, so daß der
Winkel
[* 2] gegen den
Horizont
[* 3] etwa 24° beträgt, und
legt
oben über die ganze Rostbreite einen
Trog aus
Eisenblech, dessen Hinterseite durch eine aufzuziehende
Platte das in den
Trog geworfene Brennmaterial auf den Rost gleiten läßt. Solche Roste werden für
Sägespäne und
Lohe häufig
benutzt.
Beim Langenschen Etagenrost liegen ebene, breite
Platten aus
Gußeisen ähnlich den Stufenreihen einer
Stiege, und die
Kohle wird von rückwärts auf die
Platten geworfen und dann vorgestoßen, wobei sie unter der
Schicht glühender
Kohle rauchfrei
brennen soll. Die schräg liegenden Roste entbehren der
Feuerthür, so daß das Einströmen kalter
Luft
bei jedesmaliger Beschickung vermieden wird; dagegen sind sie schwieriger in gleichmäßigem
Gang
[* 4] zu halten und zu reinigen
als ebene Roste, kostspieliger in der
Anlage und
Erhaltung, nicht ökonomischer beim Betrieb, und überdies entziehen sie die
Feuerplatten des
Dampfkessels der
Beobachtung. - Im Bauwesen heißt ein künstliches
Fundament aus
Holz,
[* 5] welches entweder zur Vergrößerung der tragenden
Fläche des
Baugrundes dient und aus einem
Gerippe von
Längs- und Querbalken
besteht (liegender oder Schwellrost), oder zur
Übertragung der Gebäudelast durch unfeste auf feste Bodenschichten dient
und aus einer hinreichenden Zahl von eingerammten Langpfählen besteht
(Pfahlrost).
[* 6]
Bedingung seiner Dauer
ist die Verwendung dieser
Hölzer nur unter dem niedrigsten Wasserstand, wo
sie derFäulnis nicht unterliegen. S.
Grundbau
[* 7] (mit
Tafel).
1)
JohannChristoph, Dichter des 18. Jahrh., geb. zu
Leipzig,
[* 8] studierte daselbst die
Rechte und unter
Gottsched, auf den er Lobgedichte schrieb,
Philosophie und
schöne Wissenschaften, schlug sich dann auf
die Seite der Gegner desselben und verfaßte aus
Anlaß des Streits der Neuberin mit
Gottsched ein satirisch-episches Gedicht:
»Das
Vorspiel«
(Dresd. 1742), in welchem jener arg persifliert wurde. Zwar bewirkte
Gottsched die
Konfiskation des Gedichts,
doch wurde es bald darauf von seinen schwedischen Gegnern (Bern
[* 9] 1743) neu aufgelegt. 1742 übernahm Rost die
Redaktion der »Spenerschen
Zeitung« in
Berlin,
[* 10] kehrte aber nach Jahresfrist nach
Leipzig zurück und ward 1746
Sekretär
[* 11] und
Bibliothekar des
GrafenBrühl in
Dresden.
[* 12]
Als
Weißes
[* 13]
Operette »Der
Teufel ist los« (1752) von
Gottsched und dessen Anhängern heftig angegriffen wurde,
ließ Rost 1753 das »Schreiben des
Teufels an
Herrn G., Kunstrichter der
LeipzigerBühne, in
Knittelversen« drucken und traf Veranstaltung,
daß dasselbe dem gerade auf
Reisen befindlichen
Gottsched auf allen Poststationen überreicht ward. Seit 1760 zum Obersteuersekretär
in
Dresden ernannt und schließlich der geistlichen
Dichtung sich zuwendend, starb Rost daselbst.
Seine übrigen Werke sind: »Schäfererzählungen« (Berl. 1742),
in der
Darstellung leicht und gefällig, aber an lüstern-sinnlichen
Schilderungen überreich;
das zur Hochzeitsfeier eines
Freundes verfaßte Gedicht »Die schönste
Nacht« (das. 1763),
eins der
berüchtigtsten Machwerke der erotischen Litteratur, welches jedoch ohne sein
Wissen veröffentlicht wurde;
einige
Schäferspiele,
darunter »Die gelernte
Liebe«, das von
Schönemann 1743 unter dem
Titel: »Der versteckte
Hammel« auf die
LeipzigerBühne gebracht und 14mal hintereinander aufgeführt wurde, und »Vermischte
Gedichte« (Leipz. 1769).
»Deutsch-griechisches
Wörterbuch«
(Götting. 1818; 10. Aufl. von
Berger, 1874, 2 Bde.) sowie die Bearbeitungen von
Duncans »Lexicon
Homerico-Pindaricum« (Leipz. 1831) und von
Passows»Handwörterbuch der griechischen
Sprache«
[* 16] (mit
Palm
u. a., das. 1841-57, 2 Bde.).
Mit F.
Jacobs gab Rost seit 1825 auch die »Bibliotheca graeca« heraus.
3)
Alexander, dramat. Dichter, geb. zu
Weimar,
[* 17] studierte seit 1836 in
JenaJurisprudenz, arbeitete dann an mehreren
weimarischen Justizämtern, entsagte aber 1848 dem
Staatsdienst, um sich ganz der litterarischen Thätigkeit
zu widmen, und starb in
Weimar. hat eine
Reihe romantischer Volksdramen verfaßt, die sich zum Teil durch derb volkstümliche,
manchmal packende Behandlung auszeichnen und auf zahlreichen
Bühnen Mitteldeutschlands mit Beifall aufgeführt wurden. Es
sind: »Ludwig der
Eiserne«,
»KaiserRudolf inWorms«,
[* 18]
»LandgrafFriedrich mit der gebissenen
Wange«, »Das
Regiment
Madlo«,
»BertholdSchwarz« (worin die Erfinder der
Buchdruckerkunst und des
Pulvers in
Verbindung gebracht sind),
die
Oper »Der
Held des
Nordens« (gesammelt als »Dramatische
Dichtungen«, Weim. 1867-68, 6
Tle.) und »Der ungläubigeThomas« (Leipz. 1875).
Rebent.
(Gitterrost), Pilzgattung, s.
Rostpilze^[= (Uredineae), Familie der Pilze aus der Ordnung der Basidiomyceten, Schmarotzer, deren Mycelium ...] 3).
technische
Operation, bei welcher verschiedene
Substanzen, namentlich
Erze, bis auf eine
Temperatur erhitzt werden,
bei der sie noch nicht schmelzen, wohl aber in ihrer
Struktur verändert (aufgelockert) und der Einwirkung des
Sauerstoffs
der
Luft, des Wasserdampfes, fester
Zuschläge etc. zugänglich
¶
mehr
werden. Findet nur eine physikalische Einwirkung statt, so nennt man die Operation auch Glühen (Kalcinieren), während man
unter Rösten im engern Sinn immer ein Glühen mit chemischer Veränderung der Substanz versteht. Eine rein mechanische Wirkung bezweckt
man z. B. beim Mürbebrennen reiner Eisenglanze und Roteisensteine, beim Rösten des Magneteisensteins aber wird
gleichzeitig das Eisenoxydul in Oxydverwandelt.Braun-, Gelb- und Raseneisensteine werden beim Rösten durch Wasserverlust gelockert,
aus Galmei und Spateisenstein wird die Kohlensäure ausgegeben, und das Eisenoxydul des letztern wird in Oxyd verwandelt.
Gold,
[* 24] Silber, Quecksilber können durch einen einfachen Röstprozeß aus ihren Erzen abgeschieden werden, meist aber dient das
Rösten als Vorbereitung schwefel-, arsen- und antimonhaltiger Erze für weitere Verarbeitung. Diese Erze liefern beim Rösten teils freie
Metalloxyde, teils Schwefel-, Arsen- und Antimonsäuresalze, und wenn man letztere einem reduzierend verflüchtigenden Rösten unterwirft,
so entweichen schweflige, arsenige und antimonige Säure, und es bleiben Metalloxyde zurück, aus welchen sich die Metalle
leichter abscheiden lassen als aus den Schwefel-, Antimon- und Arsenverbindungen.
Das chlorierend verflüchtigende Rösten unter Zusatz von Kochsalz (Chlornatrium) bezweckt die Bildung von Chlormetallen, welche dann
auf nassem Weg z. B. durch Lösungen von unterschwefligsaurem Natron, Kochsalz oder durch salzsäurehaltiges Wasser aus dem Röstgut
ausgezogen werden, wenn man letzteres nicht nach der Verflüchtigung schädlicher Stoffe auf trocknem
Weg weiter verarbeiten kann. Zum Rösten von Erzen in Bruchstücken dienen Haufen, Stadel oder Schachtofen.
[* 25]
Bei der Haufenröstung von Kupfererzen wird z. B. auf einer Holzunterlage das Erz inLagen übereinander gestürzt und zwar
die gröbsten Stücke nach unten und immer kleinere nach oben hin. Dann steckt man die Holzunterlage von der
Seite her oder durch einen zentralen Schacht in Brand und läßt es rasch wegbrennen. Hierbei entzünden sich die aus den untern
Erzlagen entweichenden Schwefeldämpfe und erzeugen Wärme
[* 26] genug, um die Zersetzung allmählich durch den ganzen Hausen fortzupflanzen.
Dabei entstehen aber große Verluste an Zeit und Wärme, das Produkt wird ungleichartig, und die aus dem
Haufen entweichende schweflige Säure verwüstet die Umgegend. Bei der Stadelröstung werden die auf Holz gebetteten Erze mit
Mauern umgeben, in denen Zuglöcher angebracht sind, so daß man die Röstung mehr beherrscht und die Wärme in den einzelnen
Stadeln besser ausnutzt. Viel vorteilhafter sind aber die Schachtröstöfen, die sehr verschieden
konstruiert werden u. bei großer Wärmeersparnis auch eine Benutzung der entweichenden schwefligen
Säure gestatten.
Hierher gehören die Kilns, welche namentlich auch zum Rösten von Schwefelkies bei der Schwefelsäurefabrikation Verwendung finden.
Auch Flammofen werden häufig zum Rösten benutzt, und wenn das Röstgut mit den Feuerungsgasen
nicht in Berührung kommen soll, so wendet man Muffelöfen an. Da es beim Rösten wesentlich auf eine Einwirkung der Luft ankommt,
so empfiehlt es sich, die Erze fleißig umzurühren. Dieser Aufwand an Handarbeit wird aber durch mechanische Röstöfen vermieden.
Zu diesen gehören die Telleröfen, bei denen sich der kreisrunde Herd um eine vertikale Achse dreht und
das auf demselben befindliche Erz durch einen Rechen umgerührt und zugleich durch einen langsam sich hin und her bewegenden
Pflug
[* 27] zerrieben wird.
Andre mechanische Röstöfen besitzen rotierende Trommeln, wie z. B. der Brücknersche Röstofen. Eine sehr
vollkommene Röstung
für Schliche gestattet der Hasenclever-HelbigscheOfen, in welchem das Erz in einem schrägen Kanal
[* 28] herabrutscht,
unter dessen Sohle die Feuerungsgase abziehen. Aus dem untern Ende des Kanals gelangt das Erz in eine Muffel, es wird in dieser
allmählich vorwärts geschaufelt und fällt schließlich durch eine Öffnung auf den Herd eines Flammofens, in welchem
man es der Feuerbrücke entgegen bewegt.
Die aus dem Kanal und der Muffel entweichende schweflige Säure wird in die Bleikammern der Schwefelsäurefabrik geleitet. Die
in diesem Ofen zur Anwendung gekommene Staubstrommethode wurde zuerst in Gerstenhöfers Röstofen praktisch durchgeführt.
Dieser Ofen besteht aus einem Schacht, in welchem dreieckige Träger
[* 29] aus Thon derartig angebracht sind, daß
von oben in den Schacht eingeführtes Erz nur sehr langsam herabfällt. In dem vorher glühend gemachten Ofen entzündet sich
der fast stets schwebend erhaltene Schlich an dem aufsteigenden Luftstrom und gelangt sehr vollkommen abgeröstet auf der
Ofensohle an, während die entwickelte schweflige Säure zu weiterer Benutzung abgeleitet werden kann.
Schliche werden übrigens auch häufig mit Thon, Vitriolmutterlauge etc. angeknetet und zu Batzen geformt, die man nach dem
Trocknen wie Bruchstücke von Erzen behandelt.