Der Rest der
Grafschaft besteht aus rauhem, fast nur zur Schafzucht geeignetem Gebirgsland, mit tiefen
Thälern und zahlreichen
Seen, welches nach W., wo die fjordartigen
LochsBroom,
Ewe, Gair und Torridon tief in die
Küste eindringen,
steil abfällt. Die höchsten
Berge sind der
Ben Vaish oder Wyvis (1036 m), dicht beim
CromartyFirth,
Ben Dearig (1082
m) und
der Sleugach oder Slioch (1219 m) im Innern des
Landes. Der größte Bergsee ist
LochMaree, und die bedeutendsten
Flüsse
[* 6] sind der Oykill und
Canon.
Unter den zahlreichen
Wasserfällen ist der von Glomach (107 m hoch) der berühmteste. An der Westküste herrschen
Gneis und
kambrischer
Schiefer, im Innern silurische
Schiefer, im O.
alter roter Sandstein vor;
Eisen
[* 7] kommt vor, wird aber nicht
ausgebeutet. Von der gesamten Oberfläche sind nur 5 Proz. unter dem
Pflug
[* 8]
(Hafer,
[* 9]
Weizen,
Rüben). Waldungen sind erst in neuerer
Zeit mit Erfolg angepflanzt worden. An Vieh zählte man 1887: 293,000
Schafe,
[* 10] 43,501
Rinder.
[* 11] Die
Fischerei
[* 12] ist höchst ergiebig.
Die
Industrie beschränkt sich auf Handstuhlweberei und Strickerei. Die Einwohner sprechen noch großenteils
(77 Proz.) keltisch und sind bei aller
Armut höchst gastfrei. Nur in
BlackIsle, wo
Jakob VI. englisch sprechende
Kolonisten
ansiedelte, und in der Hauptstadt
Dingwall wird fast ausschließlich englisch gesprochen.
(Feurrost), ein aus parallel nebeneinander liegenden Eisenstäben gebildetes horizontal oder
schräg liegendes Gitterwerk, auf welchem man die aschenreichen
Brennmaterialien verbrennt. Der Rost soll eine vollkommene
Verbrennung
herbeiführen und muß deshalb hinreichend groß sein, um die
Brennstoffe in nicht zu dicker
Schicht aufnehmen zu können.
Bei backenden
Steinkohlen rechnet man z. B. 1 qm für je 60 kg, die in einer
Stunde verbrannt werden sollen.
Die
Stimme der Rostspalten wird in der
Regel für
Steinkohlen zu ⅓, für
Holz
[* 16] und
Torf zu ⅕-1/7 der ganzen Rostfläche genommen.
Sollen die
Steinkohlen aber nicht unverbrannt durch den Rost fallen, so dürfen die einzelnen
Spalten nicht breiter als 5-10
mm
sein, und die
Stäbe erhalten daher eine
Breite
[* 17] von 15-30
mm. Diese
Breite reicht für die längsten gußeisernen
Roststäbe (bis zu 1½
m) aus, kürzere
Stäbe macht man etwa 20
mm breit und läßt dann 6-8
mm Zwischenraum; enger aber darf
man die
Stäbe für
Steinkohlen, die nicht ganz rein sind oder noch
Schlacken erzeugen, nicht legen. In
allen
Fällen ist es besser, möglichst schmale Roststäbe zu nehmen.
Gewöhnlich benutzt man gußeiserne Roststäbe und gibt ihnen bei überall gleicher
Breite in der Mitte eine größere
Höhe,
so daß die untere
Linie in einer
Kurve verläuft. Der obern
Fläche gibt man bisweilen eineHohlkehle oder
rundliche
Furche, in welcher sich etwas
Asche sammelt, die als schlechter Wärmeleiter den
Stab
[* 18]
vor der zu starken Einwirkung
der brennenden
Kohlen schützt. Wo gußeiserne Roste nicht anwendbar sind, macht man die
Stäbe aus Schmiedeeisen und gibt
ihnen quadratische Querschnittform von 25-35
mm Seite.
Man legt sie flach ein und gibt ihnen auf je 0,6m eine Unterstützung. Für
Lokomotiven und
Dampfschiffe
werden Roststäbe gewalzt, deren
Querschnitt dem der gußeisernen gleicht. Damit sich die
Stäbe nicht krumm ziehen, muß man
sie täglich wenden; auch ist es notwendig, sie lose auf die
Träger
[* 19] zu legen, weil sie sich beim Erhitzen
stärker ausdehnen als das
Mauerwerk und sich mithin verbiegen, wenn sie keinen Spielraum haben. Bei Schüttelrosten können
die untereinander durch eine
Zahnstange verbundenen
Stäbe pendelartig hin und her bewegt werden, so daß Krusten und
Schlacken
zerquetscht hindurchfallen. Auch rotierende Roste sind angewandt worden; da sich aber die
Bewegungsmechanismen infolge ungleichmäßiger
Erhitzung ungleich ausdehnen, so erfordern sie häufige Reparaturen und werden dadurch kostspielig. Die Schwierigkeit der
Bedienung großer Rostflächen und der
Wunsch nach billiger und rauchfreier
Feuerung führten zur
Konstruktion schiefer und
treppenförmiger Roste. Man benutzt zu denselben gewöhnliche Roststäbe,
¶
mehr
welche mit einem Ende höher gelegt werden als mit dem andern, so daß der Winkel
[* 21] gegen den Horizont
[* 22] etwa 24° beträgt, und
legt oben über die ganze Rostbreite einen Trog aus Eisenblech, dessen Hinterseite durch eine aufzuziehende Platte das in den
Trog geworfene Brennmaterial auf den Rost gleiten läßt. Solche Roste werden für Sägespäne und Lohe häufig
benutzt. Beim Langenschen Etagenrost liegen ebene, breite Platten aus Gußeisen ähnlich den Stufenreihen einer Stiege, und die
Kohle wird von rückwärts auf die Platten geworfen und dann vorgestoßen, wobei sie unter der Schicht glühender Kohle rauchfrei
brennen soll. Die schräg liegenden Roste entbehren der Feuerthür, so daß das Einströmen kalter Luft
bei jedesmaliger Beschickung vermieden wird; dagegen sind sie schwieriger in gleichmäßigem Gang
[* 23] zu halten und zu reinigen
als ebene Roste, kostspieliger in der Anlage und Erhaltung, nicht ökonomischer beim Betrieb, und überdies entziehen sie die
Feuerplatten des Dampfkessels der Beobachtung. - Im Bauwesen heißt ein künstliches Fundament aus Holz,
welches entweder zur Vergrößerung der tragenden Fläche des Baugrundes dient und aus einem Gerippe von Längs- und Querbalken
besteht (liegender oder Schwellrost), oder zur Übertragung der Gebäudelast durch unfeste auf feste Bodenschichten dient
und aus einer hinreichenden Zahl von eingerammten Langpfählen besteht (Pfahlrost).
[* 24] Bedingung seiner Dauer
ist die Verwendung dieser Hölzer nur unter dem niedrigsten Wasserstand, wo sie derFäulnis nicht unterliegen. S. Grundbau
[* 25] (mit
Tafel).
1) JohannChristoph, Dichter des 18. Jahrh., geb. zu Leipzig, studierte daselbst die Rechte und unter
Gottsched, auf den er Lobgedichte schrieb, Philosophie und schöne Wissenschaften, schlug sich dann auf
die Seite der Gegner desselben und verfaßte aus Anlaß des Streits der Neuberin mit Gottsched ein satirisch-episches Gedicht:
»Das Vorspiel« (Dresd. 1742), in welchem jener arg persifliert wurde. Zwar bewirkte Gottsched die Konfiskation des Gedichts,
doch wurde es bald darauf von seinen schwedischen Gegnern (Bern
[* 26] 1743) neu aufgelegt. 1742 übernahm Rost die
Redaktion der »Spenerschen Zeitung« in Berlin,
[* 27] kehrte aber nach Jahresfrist nach Leipzig zurück und ward 1746 Sekretär
[* 28] und
Bibliothekar des GrafenBrühl in Dresden.
[* 29]
Als Weißes
[* 30] Operette »Der Teufel ist los« (1752) von Gottsched und dessen Anhängern heftig angegriffen wurde,
ließ Rost 1753 das »Schreiben des Teufels an Herrn G., Kunstrichter der LeipzigerBühne, in Knittelversen« drucken und traf Veranstaltung,
daß dasselbe dem gerade auf Reisen befindlichen Gottsched auf allen Poststationen überreicht ward. Seit 1760 zum Obersteuersekretär
in Dresden ernannt und schließlich der geistlichen Dichtung sich zuwendend, starb Rost daselbst.
Seine übrigen Werke sind: »Schäfererzählungen« (Berl. 1742),
in der Darstellung leicht und gefällig, aber an lüstern-sinnlichen
Schilderungen überreich;
das zur Hochzeitsfeier eines Freundes verfaßte Gedicht »Die schönste Nacht« (das. 1763),
eins der
berüchtigtsten Machwerke der erotischen Litteratur, welches jedoch ohne sein Wissen veröffentlicht wurde;
einige Schäferspiele,
darunter »Die gelernte Liebe«, das von Schönemann 1743 unter dem Titel: »Der versteckte Hammel« auf die
LeipzigerBühne gebracht und 14mal hintereinander aufgeführt wurde, und »Vermischte
Gedichte« (Leipz. 1769).
»Deutsch-griechisches Wörterbuch« (Götting. 1818; 10. Aufl. von Berger, 1874, 2 Bde.) sowie die Bearbeitungen von Duncans »Lexicon
Homerico-Pindaricum« (Leipz. 1831) und von Passows »Handwörterbuch der griechischen Sprache«
[* 33] (mit Palm
u. a., das. 1841-57, 2 Bde.).
Mit F. Jacobs gab Rost seit 1825 auch die »Bibliotheca graeca« heraus.
3) Alexander, dramat. Dichter, geb. zu Weimar,
[* 34] studierte seit 1836 in JenaJurisprudenz, arbeitete dann an mehreren
weimarischen Justizämtern, entsagte aber 1848 dem Staatsdienst, um sich ganz der litterarischen Thätigkeit
zu widmen, und starb in Weimar. hat eine Reihe romantischer Volksdramen verfaßt, die sich zum Teil durch derb volkstümliche,
manchmal packende Behandlung auszeichnen und auf zahlreichen Bühnen Mitteldeutschlands mit Beifall aufgeführt wurden. Es
sind: »Ludwig der Eiserne«, »KaiserRudolf in Worms«,
[* 35] »LandgrafFriedrich mit der gebissenen Wange«, »Das Regiment
Madlo«, »BertholdSchwarz« (worin die Erfinder der Buchdruckerkunst und des Pulvers in Verbindung gebracht sind),
die Oper »Der
Held des Nordens« (gesammelt als »Dramatische Dichtungen«, Weim. 1867-68, 6 Tle.) und »Der ungläubigeThomas« (Leipz. 1875).