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Textabdrücke des Catull (Leipz. 1854, 2. Aufl. 1860) und Tibull (das. 1854).
Textabdrücke des Catull (Leipz. 1854, 2. Aufl. 1860) und Tibull (das. 1854).
voralpiner Berg der Schwyzer Alpen, im Wildspitz 1583 m hoch, berüchtigt durch den Goldauer Bergsturz [* 2] vom (s. Goldau).
Dorf im preuß. Regierungsbezirk Oppeln, [* 3] Kreis [* 4] Beuthen, [* 5] hat Maschinenfabrikation, die Gasanstalt für Beuthen, Bergbau [* 6] auf Steinkohlen und Bleierz und (1885) 4933 meist kath. Einwohner.
die Kalmen der Wendekreise, entstehen durch Herabsenken des Äquatorialstroms, der dann mit dem Polarstrom sich aufstaut.
Diese Windstillen nehmen einen Gürtel [* 7] von 10-12 Breitengraden ein, rücken mit der Sonne [* 8] nach N. und S. und sind oft von langer Dauer.
Der Name soll von den Pferdetransporten herrühren, die hier oft so lange aufgehalten wurden, daß Futtermangel eintrat und die Tiere über Bord geworfen werden mußten.
Dorf im bayr. Regierungsbezirk Unterfranken, unfern Würzburg, [* 9] bildete nebst dem benachbarten Üttingen den Schauplatz eines blutigen Gefechts zwischen den Bayern [* 10] und zwei Divisionen der preußischen Mainarmee, welches mit dem Zurückweichen der Bayern auf Waldbüttelbrunn endete. Am Nachmittag entspann sich zwischen der preußischen Reiterei und der bayrischen Kavallerie das Gefecht bei den Hettstädter Höfen, welches mit dem Zurückweichen der Preußen [* 11] endete.
Flecken im sachsen-meining.
Kreis Meiningen, [* 12] hat eine evang. Kirche, 2 Schlösser nebst Park und (1885) 858 Einw. Südlich dabei der Nebelberg, wo ein heftiges Gefecht zwischen Preußen und Bayern stattfand, an das ein Denkmal auf dem Kirchhof erinnert. Roßdorf wird schon im 8. Jahrh. genannt und gehörte zur Grafschaft Henneberg.
(Rossigsein), die Äußerung des Geschlechtstriebs bei den Stuten.
(spr. roß), William Parsons, Graf von, Optiker und Astronom, geb. auf Schloß Birr bei Parsonstown, King's County in Irland, führte bis zum Tod seines Vaters (1841) den Titel Lord Oxmanstown. Nachdem er seine Studien in Dublin [* 13] und Oxford [* 14] absolviert hatte, saß er 1821-1824 im Unterhaus und ward später Lord-Lieutenant von King's County. 1826 errichtete er auf seinem Landsitz Parsonstown ein Observatorium und wandte seine besondere Aufmerksamkeit der Verbesserung der Teleskope zu. Nachdem er einen großen Objektivspiegel zu stande gebracht, stellte er (1844) mit einem Kostenaufwand von 12,000 Pfd. Sterl. ein Riesenteleskop her, das etwa die 500fache Kraft [* 15] des unbewaffneten Auges besitzt, und wies mittels desselben die Auflösbarkeit der Nebelflecke [* 16] in Sterne nach. Auch durch seine Bemühungen um Linderung des Elends der niedern Volksklassen in Irland hat er sich verdient gemacht. Er veröffentlichte »Letters on the state of Ireland« (Lond. 1847) und dann eine zweite, gegen Brights Ideen, welche ihm als kommunistische erschienen, gerichtete Schrift: »A few words on the relation of landlord and tenant in Ireland« (das. 1866). 1849 ward er zum Präsidenten der Royal Society in London [* 17] erwählt. Er starb in Monkstown. - Sein Sohn Lawrence Parsons, geb. läßt durch junge Astronomen das Gebiet der Nebelflecke etc. erforschen und ermittelte 1873 die Wärmestrahlung [* 18] des Mondes.
Stadt im preuß. Regierungsbezirk Königsberg, [* 19] Kreis Rößel (Landratsamt in Bischofsburg), am Zainfluß, hat eine evangelische und eine schöne kath. Kirche, ein altes Schloß, ein Gymnasium, eine Taubstummenanstalt, ein Amtsgericht, Fabrikation von Webkämmen und landwirtschaftlichen Maschinen, Eisengießerei, [* 20] eine Wasser- und eine Dampfmahlmühle und (1885) 3571 meist kath. Einwohner.
Cosimo, ital. Maler, geb. 1439 zu Florenz, [* 21] war Schüler des Neri di Bicci daselbst, bildete sich unter dem Einfluß des Benozzo Gozzoli und malte Altarbilder und Fresken in realistischem Charakter.
Seine Hauptwerke sind Maria in der Herrlichkeit mit Heiligen (Berliner [* 22] Museum) und die Krönung Mariä (Santa Maria Maddalena dei Pazzi zu Florenz).
Er starb in Florenz.
1) Bernardo, ital. Architekt und Bildhauer, geb. 1409, war thätig zu Florenz und besonders in Pienza, wo er für Papst Pius II. eine Kirche, eine Bischofswohnung und drei Paläste im Stil der Frührenaissance ausführte. Auch Grabdenkmäler für Kirchen hat er geschaffen. Er starb 1464.
2) Antonio, Bruder und Schüler des vorigen, Architekt und Bildhauer, geb. 1427, war meist in Florenz thätig und hat ebenfalls vorzugsweise marmorne Grabmäler von reichem Aufbau und Skulpturenschmuck geschaffen. Seine Hauptwerke sind: das Grabmal des Kardinals Johann von Portugal [* 23] (Florenz, San Miniato), Altar [* 24] der Kapelle Piccolomini (Montoliveto bei Neapel), [* 25] heil. Sebastian (Empoli). Er starb nach 1478.
im Schachspiel s. v. w. Springerzug;
danach eine Art Rätsel, wobei ein Gedicht, Spruch etc. nach seinen einzelnen Wörtern oder Silben oder sogar Buchstaben in der Weise des Springerzugs über die 64 Felder eines Schachbretts verteilt ist.
Berg auf der Südseite des Taunus, nördlich von Eppstein, 516 m ü. M., hat auf seinem aussichtsreichen Gipfel eine mächtige Felsengruppe, das Teufelsschloß, und eine Schutzhütte.
1) Gabriele, ital. Dichter und Gelehrter, geb. zu Vasto im Neapolitanischen, kam 1804 nach Neapel, wo er die zuerst ergriffene Malerkunst mit der Poesie vertauschte und eine Stellung als Konservator am königlichen Museum erhielt. Die Revolution von 1820 fand in ihm ihren Tyrtäos; seine herrliche Hymne auf den großen Tag des 9. Juli (»Sei pur bella con gli astri sul crine«) wurde vom ganzen süditalienischen Volk gesungen. Nach eingetretener Reaktion verbarg er sich auf einem englischen Schiff [* 26] in der Verkleidung eines englischen Leutnants.
Die Erfahrungen der Epoche entflammten seine geharnischte Muse zu originellen Gesängen von außerordentlicher Energie. 1822 ging er nach Malta, 1824 nach London, wo er seinen bleibenden Wohnsitz aufschlug und einen großen Kommentar zu Dantes »Divina Commedia« (1826-27, 2 Bde.) schrieb. Sein hauptsächlichstes Bemühen, die papstfeindlichen und reformatorischen Tendenzen Dantes nachzuweisen und die Bestrebungen des Jungen Italien [* 27] mit den Grundgedanken des großen Florentiners zu identifizieren, fand damals jedoch lebhaften Widerspruch, der ihm die Fortsetzung des Kommentars verleidete. Zu seiner Rechtfertigung schrieb er noch: »Sullo spirito antipapale« (1830). Er wurde 1831 zum Professor der italienischen Sprache [* 28] und Litteratur am King's College ernannt und veröffentlichte in der Folge noch, außer Gedichten: »Il mistero dell' amore platonico svelato« (1840, 3 Bde.) und »La Beatrice di Dante« (1852, 3 Bde.). Daß er bei aller Heftigkeit, mit welcher er die weltliche Herrschaft des Papstes angriff, ein mildes, ja religiöses Gemüt besaß, zeigen seine Dichtungen: »Iddio e ¶
l'uomo, salterio« und »L'arpa evangelica«. Er starb in London. Eine Gesamtausgabe seiner vielfach gedruckten Gedichte besorgte Carducci (»Poesie di Gabr. Rossetti«, Flor. 1861). In der Reihe der großen politischen Dichter Italiens [* 30] steht Rossetti als der dritte neben Giusti und Berchet; poetisch ihnen nicht völlig ebenbürtig, übertrifft er sie an Kühnheit und Klarheit des politischen Programms, worin es begründet sein mag, daß das heutige Italien wieder auf ihn zurückkommt.
2) Dante Gabriel, engl. Maler und Dichter, Sohn des vorigen, geb. zu London, bildete sich zum Maler aus und schloß sich der Künstlergruppe an, die seit 1848 unter dem Namen der Präraffaeliten auftrat. Seine Bilder, sowohl in Öl als in Wasserfarben, sind von überaus zarter Empfindung und ganz im Geist und der Manier der genannten Schule gehalten. Die bedeutendsten derselben sind: die heilige Jungfrau vor der Geburt des Heilands (1849), die Vermählung des heil. Georg, Dantes Traum vom Tode der Beatrice, Venus Versicordia u. a. Auch Illustrationen zu englischen Dichtern (z. B. zu Tennyson) hat er geliefert. Er starb in Birchington bei Margate. Als Dichter gehört Rossetti der neuern Dichterschule an, welche man die »fleischliche« genannt hat (vgl. Swinburne). Er veröffentlichte: »The early Italian poets«, englische Übersetzungen der altitalienischen Dichter von Ciullo d'Alcamo an bis Dante (1861; neue Ausgabe u. d. T.: »Dante and his circle«, 1873) und 2 Bände Gedichte: »Poems« (1870, neue Ausg. 1881) und »Ballads and sonnets« (1881),
welche infolge ihrer Formschönheit, ihrer kräftigen und melodiösen Sprache und der Tiefe und Zartheit der Empfindung, die sie bekundeten, sehr günstig aufgenommen wurden. Seine »Collected works« wurden von seinem Bruder (1887, 2 Bde.) herausgegeben.
Vgl. Sharpe, D. G. Rossetti (1882); Caine, Recollections on D. G. Rossetti (1882); Knight, Life of D. G. Rossetti (1887). -
Seine Schwester Maria Francesca (geb. 1827 zu London, gest. 1876) schrieb: »A shadow of Dante« (1871, neue Aufl. 1884).
3) William Michael, engl. Kritiker, geb. zu London, Bruder des vorigen, dessen ganze Richtung er teilte, wurde 1845 bei der Steuerbehörde angestellt. Er hat für die »Saturday Review« und viele andre Zeitschriften geschrieben, auch selbständig herausgegeben: »Dante's comedy: the Hell« (1865);
»Criticism on Swinburne's poems and ballads« (1866),
für den damals noch sehr scharf beurteilten Dichter eintretend;
»Fine art, chiefly contemporary« (1867);
»Lives of famous poets« (1878).
Für die Early English Text Society schrieb er: »Éarly Italian courtesy books« (1869). hat auch die Gedichte des exzentrischen Poeten und Malers Blake herausgegeben mit ausführlicher Denkschrift (1868),
sich besonders eingehend mit Shelley beschäftigt (Ausgabe der Werke 1870, 2 Bde.; vermehrte Ausg. 1878, 3 Bde.) und selbst ein längeres Gedicht geschrieben: »Mrs. Holmers Grey« (1869).
4) Christiana Georgina, Schwester der vorigen, ebenfalls Schriftstellerin, geb. 1830, veröffentlichte Gedichte und Erzählungen (zum Teil mit Illustrationen ihres Bruders),
wie: »Goblin Market« (1862),
»The princeps progress« (1866),
»Common place book, and other short stories« (1870),
»Singsong« (1872),
»Speaking likenesses« (1874),
»Annus Domini« (1874),
»A pageant etc.« (1881),
»Letter and spirit« (1883) u. a. Eine vollständige Ausgabe ihrer »Poems« erschien 1878.