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SirJohn, brit. Seefahrer, geb. in
Schottland, trat 1786 in den Seedienst, zeichnete sich imKriege
gegen
Frankreich aus und schwang sich bis zum
Kommandeur auf. 1818 erhielt
er den Oberbefehl über eine zur
Entdeckung einer
nordwestlichen Durchfahrt ausgerüsteten Expedition, mit
Parry in einem zweiten
Schiff,
[* 7] kehrte aber schon in demselben Jahr,
ohne Besonderes erreicht zu haben, nach
England zurück. Durch
Parrys Erfolge bewogen, rüstete er 1829 eine
neue Expedition aus, wobei zum erstenmal ein
Dampfer Verwendung fand, brachte an der
Küste von
Boothia Felix zwei
Winter zu,
mußte dann sein
Schiff verlassen und noch einen dritten
Winter im
PrinceRegentInlet verbringen, ehe er 1833 auf einem im
Lancastersund
angetroffenen
Schiff nach
England zurückkehrte. Er berichtet über diese
Reise in »Narrative of a second
voyage in search of a
North-WestPassage« (Lond. 1834; deutsch, Berl. 1835-36, 3 Bde.).
Am segelte er zur Aufsuchung
Franklins ab, gelangte im
September nach dem Wellingtonkanal, überwinterte in der
Assistancebai, mußte aber im
September 1851 unverrichteterSache zurückkehren. Während seiner
Abwesenheit
war er zum
Konteradmiral avanciert. Er starb Roß schrieb noch: »A
treatise on navigation by steam« (2. Aufl., Lond. 1837) und
»Rear-AdmiralSirJohnFranklin« (das. 1855).
Mit den
SchiffenErebus und Terror gelangte er in drei
Vorstößen 1841 und 1842 bis zu 78° 4' südl.
Br., wo ihm das von einem 50 m
hohen Eiswall umgebene Victorialand entgegentrat und ihn noch 255 km vom magnetischen
Südpol entfernt
hielt. Die für
Botanik,
Zoologie,
Geologie,
[* 10]
Witterungskunde und Erdmagnetismus wertvollen
Resultate dieser
Reise sind niedergelegt
in der
»Voyage of discovery and research in the Southern and Antarctic Seas« (Lond. 1846, 2 Bde.;
deutsch, Leipz. 1847). Im J. 1848 erhielt Roß das
Kommando über die zu
Franklins Aufsuchung bestimmten
Schiffe
[* 11]
Entreprise und Investigator, überwinterte im Leopoldshafen, durchforschte im Frühjahr 1849 die nördlichen und westlichen
Gestade von
North-Somerset bis 72° 38' nördl.
Br., untersuchte dann auch den Wellingtonkanal und kehrte im
September d. J.
zurück, ohne seinen
Zweck erreicht zu haben. Er starb in
Aylesbury.
Nachdem er 1850 abermals Rom besucht hatte, ließ er sich 1851 in München
[* 26] nieder, wo er starb. Seine Bilder zeigen
Originalität und Poesie der Auffassung, Tiefe der Empfindung und technische Vollendung. Besonders gelungen sind seine Darstellungen
des nordischen Waldlebens.