officinalisL. (gemeiner
Rosmarin,
Anthoskraut), ein 0,6-2 m hoher, sparrig-ästigerStrauch mit gegenständigen, zwei- bis
dreijährigen, linienförmigen, fast sitzenden, lederartigen, am
Rand stark zurückgerollten, oberseits grünen, runzeligen,
kahlen, unterseits weiß- oder graufilzigen Blättern und blaßblauen
Blüten mit weißer Längsbinde in achselständigen
Blütentrauben, wächst auf trocknen, felsigen Anhöhen in Südeuropa, Nordafrika und dem
Orient und wird
vielfach kultiviert.
Man benutzt das
Öl und daraus bereitete
Präparate zu
Einreibungen, reizenden
Verbänden etc., zu Firnissen
und
Pomaden, zur Vertilgung schädlicher
Insekten
[* 5] und besonders zur Denaturierung des
Olivenöls.
Rosmarin war schon bei den
Alten geschätzt. Die Griechen nannten ihn Libanotis, zählten ihn zu ihren Kranzpflanzen und benutzten ihn bei feierlichen
Gebräuchen; auch bei den
Römern war er als
Ros maris hochgeschätzt, und der
Gebrauch desselben pflanzte
sich später ins
Abendland fort.
Noch jetzt tragen Landleute bei Leichenbegängnissen Rosmarinzweige als
Schmuck, wie man anderseits
auch die
Braut mit
Rosmarin schmückt.
Karl d. Gr. beförderte den Anbau des
Krauts, und Arnoldus Villanovacus stellte bereits
das ätherische
Öl daraus dar.WilderRosmarin, s. v. w.
Sumpfporst
(Ledum palustre).
Als
Philosoph hat Rosmini-Serbati von
Cartesius und
Bonald, als Rechtsphilosoph insbesondere von K.L. v.
Haller Anregungen empfangen. Um
dem
Zweifel und Unglauben entgegenzuarbeiten, suchte er dem
Glauben eine vernünftige Begründung zu geben. Zu dem
Zweck wollte
er dem durch
Gioja und
Romagnosi in
Italien eingeführten und verbreiteten
Sensualismus und Empirismus einen im wesentlichen
an
Descartes sich anlehnenden
Idealismus entgegenstellen, welcher mit der
Lehre
[* 10] der
Kirche im
Einklang stehen
sollte.
Diese Unterwürfigkeit gegen die
Kirche sowie seine Hingebung an die
Person des
Papstes,
dem er ins
Exil nach
Gaeta gefolgt war,
vermochten aber nicht zu hindern, daß seine
Schrift
»Über die fünf
Wunden der
Kirche« auf Betreiben der
Jesuiten auf den
Index
gesetzt ward. Von seinen zahlreichen Werken (gesammelt
Mail. 1842-44, 17 Bde.;
»Opere postume«,
Turin
[* 11] 1859-74, 5 Bde.)
sind die wichtigsten: der »Nuovo saggio sull' origine delle idee«
(Mail. 1835, 3 Bde.; 6. Aufl.
1876),
wozu 1836 als 4.
Band
[* 12] seine Streitschrift gegen
Mamiani (»Il rinnovamento della filosofia in
Italia proposto dal C. F.
Mamiani della Rovere«) erschien, und die »Filosofia
del diritto« (das. 1844).
Sein
»PhilosophischesSystem« erschien in deutscher Übersetzung (Regensb. 1879).
(spr. rohni),Léon de, franz.
Orientalist und Ethnolog, geb. zu
Loß
(Nord), studierte
in
Paris Geschichte und
Sprachen des
Orients, erhielt 1863 die Professur des
Japanischen an der kaiserlichen
Bibliothek daselbst
und ist seit 1868
Professor des
Japanischen an der Spezialschule für orientalische
Sprachen. Er schrieb: »Introduction à l'étude
de la langue japonaise« (1857);
»Aperçu général des langues sémitiques et de leur histoire« (1858);
»L'interprétation des anciens textes
Mayas« (1875);
»Guide de la conversation japonaise«
(3. Aufl. 1883);
»Les peuples de l'Indo-Chine« (1874);
»Les peuples orientaux, connus des anciens
Chinois« (1882, preisgekrönt);
»Les populations danubiennes« (1882-85, mit
Atlas);
[* 14]
»Le
[* 15] pays des dix milles lacs«, Reisebilder aus
Finnland (1886),
und mehrere
Bände in der von ihm herausgegebenen »Bibliothèque ethnographie«
(über
Siam,
Rumänien,
[* 16]
Korea etc.).
Auch veröffentlichte er verschiedene japanische und chinesische Werke in französischer
Übersetzung und redigiert das
»Bulletin« der 1858 von ihm gegründeten
Gesellschaft für amerikanische und asiatische
Ethnographie.
[* 17]