»Hegel als deutscher Nationalphilosoph« (Leipz. 1870) heraus, worin er denselben als
»Vollender
Kants« feierte. In
Gemeinschaft mit F. W.
Schubert veranstaltete eine
Ausgabe der Werke
Kants (Leipz. 1838-40, 12 Bde.),
deren letzter seine »Geschichte der Kantschen
Philosophie« enthält. Seine
Schrift
»Goethe und seine Werke« (Königsb. 1847, 2. Aufl.
1856) hat
Anerkennung gefunden.
Kleinere Abhandlungen etc. erschienen gesammelt als
»Studien« (Berl. 1839-47, 5 Bde.)
und
»NeueStudien« (Leipz. 1875 bis 1878, 4 Bde.).
Unter dem
Titel: »Von
Magdeburg
[* 2] nach
Königsberg«
[* 3] (Berl. 1873) veröffentlichte Rosenkranz seine Selbstbiographie
bis zur Übersiedelung nach
Königsberg.
»Konfession der
Societät der Rosenkreuzer« (das. 1613) und »Chymische
HochzeitChristian Rosenkreutz« (1616), die indessen zum Teil satirisch gemeint sein mögen und vielleicht gar auf eine
Verspottung der theosophisch-alchimistischen Geheimthuerei jener Zeit hinausliefen. Der Verfasser nannte sich in diesen anonymen
Flugschriften einen
Ritter vom Rosenkreuz,weil er als
Anspielung auf seinen
Namen ein
Andreaskreuz mit vier
Rosen (den
Symbolen der Geheimhaltung) in seinem
Petschaft führte, woraus das
Wappen
[* 6] der spätern Rosenkreuzer
(Andreaskreuz und
Rose mit
der Umschrift:
»CruxChristiCorona
[* 7] Christianorum«) hervorgegangen ist.
In der letztgenannten
Schrift hatte er mit
Anspielung auf jenen selbstgewählten
Namen erzählt, ein deutscher
Edelmann,
Christian Rosenkreuz, habe 1378 das
Morgenland besucht und von den indischen
Weisen die Geheimnisse des philosophischen
Steins und
Lebenselixirs erlernt, worüber 1604 schriftliche Aufzeichnungen in seinem
Grab aufgefunden worden seien. An dieses
Märchen knüpften die spätern an. Die von
Andreä 1620 gestiftete Fraternitas christiana wollte infolge
der Wirren des Dreißigjährigen
Kriegs nicht gedeihen; dagegen bemächtigten sich bald
Schwärmer, mystische
Philosophen und
Alchimisten seiner
Idee, und es entstand 1622 im
Haag
[* 8] eine Rosenkreuzergesellschaft, welche ihre Verzweigungen in
Amsterdam,
[* 9] Nürnberg,
[* 10]
Hamburg,
[* 11]
Danzig
[* 12] u. a. O. hatte und sich bis nach
Italien,
[* 13] besonders nach
Mantua
[* 14] und
Venedig,
[* 15] ausbreitete.
Die Mitglieder dieser
Gesellschaft nannten sich wahre Rosenkreuzer und ihren
StifterChristianRose. Die neuen Rosenkreuzer, welche
1756-68 zuerst in Süddeutschland als
Inhaber eines höhern
Grades der
Freimaurerei auftauchten, bemühten sich, ihren
Orden
[* 16] als eine aus den frühern Rosenkreuzern hervorgegangen Verbrüderung darzustellen. Dabei nährten
sie denWahn, daß die eigentlichen
Mysterien des Freimaurerordens in einen
Nimbus von
Theosophie,
Magie und
Alchimie gehüllt wären, zu dessen
Enthüllung nur die tief Eingeweihten gelangen könnten. G. Schrepfer in
Leipzig
[* 17] benutzte ebenso wie
Cagliostro den in seiner
zu
Schwärmerei und Mystizismus neigenden Zeit verbreiteten
Glauben an einen mit außerordentlichen geheimen Kenntnissen ausgerüsteten
Rosenkreuzerbund, indem er sich als
Agent desselben ausgab, zu einträglichen Schwindeleien, und eine
Menge
deutscher Edelleute, wie der
Herzog von
Kurland,
[* 18] der
GrafBrühl, der sächsische
Minister v. Wurmb, der spätere preußische
MinisterWöllner u.
v. a., gingen auf diesen Köder in sein
Netz. Im schottischen Titusorden ist der
Ritter oder
Prinz vom Rosenkreuz
(le souverain prince
Rose-croix) der achtzehnte
Grad, eine Erinnerungsfeier des
Todes und der
Auferstehung Jesu
in katholisch-religiöser
Weise.
Vgl.
Buhle, Über den Ursprung und die vornehmsten
Schicksale der Rosenkreuzer und Freimaurer
(Göttingen
[* 19] 1804);
Nicolai, Bemerkungen über den Ursprung und die
Schicksale der Rosenkreuzer und Freimaurer (Berl. 1806);
großartiger, wiewohl seit
Jahren sehr zurückgegangener
Gletscher im
Berner Oberland, südlich von
Meiringen,
dringt aus den gewaltigen Firnlagern zwischen dem
Dossen-,
Well- und Rosenhorn hervor und liegt mit dem
Fußende 1524 m ü. M. In der
Nähe das Rosenlauibad (1330 m) mit einer alkalischen
Quelle.
[* 20]
2)
ErnstFriedrichKarl,
Orientalist, Sohn des vorigen, geb. zu Heßberg bei
Hildburghausen, studierte in
Leipzig, erhielt
hier 1795 eine außerordentliche und 1813 die ordentliche Professur der morgenländischen
Sprachen; starb Seine
Hauptwerke sind: die »Scholia in Vetus Testamentum« (Leipz. 1788-1835, 11
Tle. in 23 Bdn.),
aus welchem
umfangreichen Werk er einen
Auszug: »Scholia in Vetus Testamentum in compendium redacta« (das.
1828-36, 6 Bde.),
besorgte;
das »Handbuch der biblischen
Altertumskunde« (das. 1823-31, 4 Bde.)
u. »Analecta arabica« (das.
1825-28, 3 Bde.).