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für Kultus und Unterricht ernannt, 1873 aber Großpropst und Weihbischof zu Preßburg. [* 2] Er war auch Erzieher der Erzherzogin Valerie.
für Kultus und Unterricht ernannt, 1873 aber Großpropst und Weihbischof zu Preßburg. [* 2] Er war auch Erzieher der Erzherzogin Valerie.
(spr. -kallja), ital. Dorf, östlich bei Piacenza, am Nure.
Auf den Ronkalischen Feldern (wie man die Ebene bei Roncaglia nannte) hielten die deutschen Könige mehrere Reichstage ab, z. B. Otto III. 996, Heinrich V. 1110, Friedrich I. 1154 u. a.
s. Tertiärformation. ^[= (hierzu Tafeln "Tertiärformation I u. II"), in der Geologie Schichtenfolge, jünger ...] [* 3]
(spr. rontschennjo), Flecken in Südtirol, Bezirkshauptmannschaft Borgo, in schöner Lage im Valsugana, mit besuchtem Mineralbad und (1880) 2572 Einw.
Vgl. Goldwurm, Das Mineralbad Roncegno (Wien [* 4] 1885);
(spr. rondseswálljes, franz. Roncevaux, Val Carlos), Pyrenäenthal in der span. Provinz Navarra, zwischen Pamplona und St.-Jean Pied de Port, mit gleichnamigem Ort und alter Abtei.
Hierher verlegt die Sage den Überfall, welchen die Basken gegen die Nachhut Karls d. Gr. 778 ausführten (s. Rolandslied).
(spr. rontschiljone), Stadt in der ital. Provinz Rom, [* 6] Kreis [* 7] Viterbo, nahe bei dem Kratersee Lago di Vico gelegen, hat (1881) 5434 Einw., welche namentlich Eisenwaren verfertigen.
(im Altertum Bedesis), Fluß in Mittelitalien, entspringt in der Provinz Florenz, [* 8] fließt nordöstlich in die Provinz Forli und mündet, mit dem Montone vereint, südöstlich von Ravenna ins Adriatische Meer.
(zur Römerzeit Arunda), Bezirksstadt in der span. Provinz Malaga, [* 9] liegt in der Sierra de Ronda (Zweig des bätischen Gebirgssystems) auf einem auf drei Seiten von einer 70 m tiefen Schlucht (Tajo de Ronda) umgebenen Felsvorsprung am Fluß Guadiaro, über den zwei kühne Brücken [* 10] führen, hat ein Kastell, Fabrikation von Stahlwaren, Tuch und Hüten, eine große achttägige Messe und als Gemeinde (1878) 19,181 Einw. Die Umgegend erzeugt vortreffliches Obst, Öl und Wein sowie treffliche Pferde. [* 11] In der Nähe die Trümmer des alten Ancinipum ^[richtig: Acinipum/Acinipo]. Bei Ronda schlugen 1097 die Mauren den König Alfons VI. von Kastilien; dann war die Stadt die Hauptfeste der maurischen Könige von Granada, [* 12] bis sie ihnen 1485 entrissen wurde.
(spr. rongdásch), Rundschild, s. Schild. ^[= # Schutzwaffe gegen Hieb, Stich, Pfeil- und Spießwurf, kommt bereits in prähistorischer Zeit ...] [* 13]
Gebirgsgruppe in Norwegen [* 14] zwischen Gudbrandsdalen und Österdalen, südöstlich von der Snehätta, erhebt sich vom großen Hochplateau zu einer Höhe von 2187 m.
(franz., spr. rongde, »Runde«),
ein Offizier, von einigen Soldaten begleitet, der sich von der Wachsamkeit der Wachen in Festungen, Lagern und Garnisonsorten zu überzeugen hat. Wo viele Wachen sind, geht die erste oder Hauptronde vor Mitternacht, die zweite, die Visitierronde, nach Mitternacht. ist auch s. v. w. Rundschrift [* 15] (s. Schreibkunst). [* 16]
(franz., spr. rongdoh, Rondel, Ringelgedicht), eine dem Sonett verwandte lyrische Form französischen Ursprungs, besteht aus 13 zehn- und elfsilbigen iambischen Versen mit nur zwei Reimen, einem männlichen und einem weiblichen.
Der männliche Reim kehrt entweder achtmal und der weibliche fünfmal, oder der männliche siebenmal und der weibliche sechsmal oder auch bez. acht- und fünfmal wieder.
Die ersten Worte, gewöhnlich die ganze Hälfte des ersten Verses, kehren nach dem 8. und nach dem 13. Vers als Refrain wieder.
(franz., Rundell), in ältern Festungen ein runder, starker Turm [* 17] zur Seitenbestreichung der Mauern, später, wie der Wall selbst, in Erde ausgeführt und mit Mauerwerk bekleidet, woraus das Bastion (s. d.) hervorging;
in der Gartenkunst ein großes, rundes Blumenbeet auf freien Plätzen.
(Rondache), s. Schild. ^[= # Schutzwaffe gegen Hieb, Stich, Pfeil- und Spießwurf, kommt bereits in prähistorischer Zeit ...]
bei Befestigungsanlagen schmaler Weg auf der Kontreskarpe, auf der Berme [* 18] zwischen Wall und Graben, öfters durch eine niedrige Mauer gegen außen gedeckt, zum Verkehr für den Wachtdienst, auch als Verteidigungsstellung für Infanterie eingerichtet. Vgl. Festung. [* 19]
(ital.), eine Form der Instrumentalmusik mit einem Hauptthema, das mehrere Male wiederkehrt, und verschiedenen Nebenthemen, die jenem gegenübertreten.
Das Rondo tritt entweder als allein stehendes Stück auf oder als Schlußsatz der Sonate und des Konzerts. Es hat stets einen heitern Charakter und verlangt einen fein pointierten Vortrag, der gelegentlich spitze und plumpe Töne, schnell wechselnde Kontraste der Dynamik wie des Tempos etc. liebt und wohl gar als Rondovortrag besonders unterschieden wird.
(spr. -daut), Stadt im nordamerikan. Staat New York, an der Mündung des Delaware und Hudsonkanals in den Hudsonfluß, dicht bei Kingston, hat große Zementfabriken und (1880) 10,124 Einw.
Johannes, der Hauptstifter der deutsch-katholischen Kirche, geb. zu Bischofswalde in Schlesien, [* 20] wurde 1840 Kaplan zu Grottkau. Wegen eines in den »Sächsischen Vaterlandsblättern« erschienenen Artikels im Januar 1843 suspendiert, übernahm er zu Laurahütte in Oberschlesien den Unterricht der Kinder dortiger Beamten. Die Aufstellung des heiligen Rockes zu Trier [* 21] im Oktober 1844 veranlaßte ihn, einen vom datierten offenen Brief an den Bischof Arnoldi zu Trier in den »Sächsischen Vaterlandsblättern« (15. Okt.) zu veröffentlichen, welcher ungemeines Aufsehen machte. Hierauf wurde er 4. Dez. förmlich degradiert und exkommuniziert. Um so rüstiger arbeitete er fortan durch Schriften sowie Rundreisen durch die namhaften katholischen Städte auf die Stiftung einer deutsch-katholischen Kirche hin, ähnlich der christkatholischen, welche gleichzeitig Czerski (s. d.) in Schneidemühl [* 22] gründete.
Als nach der Februarrevolution von 1848 das Interesse an den kirchlichen Bewegungen vor den politischen zurücktrat, wandte sich auch Ronge der Politik zu und unterzeichnete nach der Wahl des Reichsverwesers Johann im Namen der Demokratie einen erfolglosen Protest. 1849 ging er nach London, [* 23] kehrte aber infolge der Amnestie im März 1861 nach Breslau [* 24] zurück und wurde Geistlicher der dortigen Gemeinde. Im Oktober 1863 gründete er zu Frankfurt [* 25] a. M., wohin er übergesiedelt war, den Religiösen Reformverein, lebte seit 1873 in Darmstadt [* 26] und starb in Wien. S. Deutschkatholiken.
Felder, s. Roncaglia. ^[= (spr. -kallja), ital. Dorf, östlich bei Piacenza, am Nure. Auf den Ronkalischen Feldern (wie ...]
Hafenstadt auf der dän. Insel Bornholm, mit (1880) 6471 Einw., hat eine Realschule und bedeutende Terrakotte- und Fayencefabrikation.
Schiffbau und Handel sind in den letzten Jahren zurückgegangen;
doch zählte die Handelsflotte 1886: 73 Schiffe [* 27] von 7032 Registertons.
Der Hafen, 1855 bis 1856 bedeutend erweitert, hat eine Tiefe von ca. 6 m. ist Sitz eines deutschen Konsuls.
Ludwig Moritz Peter von, ausgezeichneter Publizist, geb. zu Glückstadt, studierte seit 1822 in Bonn [* 28] und Berlin, [* 29] trat 1825 als Auskultator in den preußischen Justizdienst und ¶
ward 1828 Kammergerichtsassessor in Berlin. Noch in demselben Jahr zum Land- und Stadtrichter in Münsterberg [* 31] ernannt, ward er 1832 als Land- und Stadtgerichtsdirektor nach Hirschberg, [* 32] 1836 als Oberlandesgerichtsrat nach Breslau versetzt. 1841 wurde er als Hilfsarbeiter an das Berliner [* 33] Kammergericht berufen, 1842 Kammergerichtsrat, sodann Rat bei dem kurmärkischen Pupillenkollegium, 1859 Appellationsgerichts-Vizepräsident in Glogau. [* 34] Er war 1849 bis 1853 wiederholt Mitglied der damaligen Ersten Kammer sowie 1858-61 des Abgeordnetenhauses, wo er zur Partei der Altliberalen gehörte. 1868 auf seinen Antrag mit Pension entlassen, widmet er sich seitdem in Berlin schriftstellerischen Arbeiten und politischer Thätigkeit als Abgeordneter und Mitglied des deutschen Reichstags.
Die beiden großen Kommentariensammlungen, die er mit andern herausgab: »Ergänzungen und Erläuterungen der preußischen Rechtsbücher« (Bresl. 1837-51, 5 Tle. und 5 Supplementbände; 7. Ausg., Berl. 1884 ff., 4 Bde.) und »Die Verfassung und Verwaltung des preußischen Staats« (Bresl. 1840-56, 9 Tle.),
sind noch jetzt von unschätzbarem Wert für die Praxis. Seine beiden publizistischen Hauptwerke sind: »Das Staatsrecht der preußischen Monarchie« (Leipz. 1856-63, 2 Bde.; 4. Aufl. 1881-84, 4 Bde.) und »Das Verfassungsrecht des Deutschen Reichs« (das. 1872),
neubearbeitet unter dem Titel: »Das Staatsrecht des Deutschen Reichs« (das. 1876-77, 2 Bde.). Außerdem nennen wir von ihm: »Die Verfassungsurkunde für den preußischen Staat vom 31. Jan. 1850« (Berl. 1850, 3. Aufl. 1859);
»Das Gesetz über die Presse [* 35] vom 12. Mai 1851« (Bresl. 1851);
»Verfassung des Deutschen Reichs« (5. Aufl., Berl. 1886);
»Das allgemeine Berggesetz für die preußischen Staaten« (das. 1887).
Mit seinem Bruder Friedrich Ludwig von Rönne (geb. 1797 zu Glückstadt, gest. in Berlin) besorgte er die zweite Auflage von E. F. Kleins »System des preußischen Zivilrechts« (Halle [* 36] 1835-36, 2 Bde.).