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Aquarien gehalten, wo sie mit ihrem vor der Mündung der Röhre entfalteten zarten Kiemenfächer einen anziehenden Anblick gewähren.
Aquarien gehalten, wo sie mit ihrem vor der Mündung der Röhre entfalteten zarten Kiemenfächer einen anziehenden Anblick gewähren.
(Solenoglypha), Unterordnung der Schlangen, [* 2] s. d. ^[= # (Ophidia Brongn., hierzu die Tafeln "Schlangen I und II"), Ordnung der Reptilien, ...]
s. Calamagrostis. ^[= Roth (Reith-, Rohr-, Federgras), Gattung aus der Familie der Gramineen, mehrjährige Gräser, ...]
(Leuciscus Gthr.), Gattung aus der Ordnung der Edelfische und der Familie der Karpfen (Cyprinoidei), gedrungen gebaute Fische [* 3] mit endständigem, schief nach aufwärts gestelltem Maul und einreihig stehenden Schlundzähnen. Die Plötze (Rotfeder, Rotauge, Furn, Schwall, Leuciscus rutilus L.), über 50 cm lang und 1,5 kg schwer, ändert je nach Aufenthalt und Nahrung Form und Färbung, meist auf dem Rücken blau- oder grünschwarz, an den Seiten heller, gegen den Bauch [* 4] silberglänzend; mit roten Bauch- und Afterflossen, gräulichweißen Brustflossen und grauen, rötlich angeflogenen Rücken- und Schwanzflossen, findet sich in ganz Mitteleuropa und Nordasien in Seen, Teichen, Flüssen und schwachsalzigen Meeren, lebt gesellig, nährt sich von Würmern, Insekten, [* 5] Fischrogen, kleinern Fischen und Wasserpflanzen, [* 6] welche sie zum Teil am Boden im Schlamm sucht, und laicht im Mai oder Juni in Flüssen an grasigen Plätzen. Die Vermehrung ist sehr stark, das Fleisch wird wenig geschätzt, der oft massenhaft gefangene Fisch aber doch weit versandt, gedörrt, auch als Futter für Schweine [* 7] und Edelfische benutzt. S. auch Aland.
s. v. w. Typha. ^[= L. (Teichkolben), Gattung der Typhaceen, Sumpfgewächse mit langen, grundständigen, ...]
s. v. w. Calamus. ^[= # L. (Rotang, Rottang), Gattung aus der Familie der Palmen, wuchernde, stachlige Sträucher oder ...]
Anlage zur Beförderung von Briefen, Karten und Telegrammen mittels Luftdrucks in unterirdischen Rohrsträngen. Im J. 1854 nahmen Cazalet und Clark ein Patent auf die Beförderung von Paketen durch Luftdruck: Ihre Einrichtung, von Rammel bedeutend verbessert, kam in London [* 8] 1862 zur Ausführung. Die Pneumatic Despatch Company baute eine etwa 600 m lange Linie zur Beförderung von Paketen und Briefsäcken und benutzte unterirdische weite gußeiserne Röhren, [* 9] auf deren unterer, fast ebener Fläche zwei Schienen lagen.
Die auf letztern laufenden Wagen schlossen sich an die Röhrenwandungen an, und ein Zentrifugalventilator konnte die Luft im Rohr verdünnen oder verdichten. Diese Versuchslinie bewährte sich nicht, und 1874 wurde der Betrieb eingestellt. Die pneumatische Post, die gegenwärtig in London, Manchester [* 10] und andern Städten Englands besteht, schließt sich den Einrichtungen an, die inzwischen in Berlin [* 11] und Paris [* 12] getroffen waren. In Berlin waren schon 1865 einige pneumatische Verbindungen hergestellt, durch welche Telegramme zwischen dem Haupttelegraphenamt, der Börse und einigen andern Stadttelegraphenstationen befördert wurden. In Paris wurde 1867 ein pneumatisches Röhrennetz zu gleichem Zweck angelegt.
Die erste für den öffentlichen Verkehr dienende und zur Beförderung von Briefen und Postkarten bestimmte Rohrpost wurde 1876 in Berlin mit 15 Stationen und einer Gesamtröhrenlänge von 26 km eröffnet. Bei der Berliner [* 13] Rohrpostanlage [* 14] bestehen die Röhren aus gezogenem Schmiedeeisen mit einem Durchmesser von 65 mm im Lichten. Sie besitzen einen genau kreisrunden Querschnitt und im Innern vollkommen glatte Oberfläche. Zur Verbindung der einzelnen Röhren dienen Flantschen, welche an beiden Rohrenden aufgeschraubt und verlötet sind; je zwei solcher Flantschen werden an den Stoßenden durch Schraubenbolzen zusammengepreßt und mittels eines dazwischenliegenden Kautschukringes gedichtet. Im allgemeinen liegen die Röhren in einer Tiefe von 1,25 m unter den Trottoirs.
Von den einzelnen Rohrpostämtern ausgehend, sind die Stränge bis auf ca. 50 m Entfernung mit einigem Gefälle verlegt; an den tiefsten Punkten befinden sich gußeiserne Behälter zur Ansammlung des Kondensationswassers. Mit jedem Rohrstrang ist ein Telegraphenkabel zur elektrischen Verbindung der Rohrpostämter untereinander eingelegt. Die Briefe, Karten oder Telegramme werden zum Transport in cylindrische Kapseln [* 15] aus getriebenem Stahlblech von nahezu dem lichten Rohrdurchmesser gelegt und diese zu 10-20 in einem Zug vereinigt.
Als letzte Kapsel wird ein Dichtungskolben mit Ledermanschette verwendet. Nachdem dieses ganze System in die Rohrleitung eingefügt ist, wird durch Öffnen eines Hahns der Druck der komprimierten Luft auf die Sendung wirksam gemacht, während gleichzeitig auf der Empfangsstation das Ausströmen der in der Rohrleitung enthaltenen Luft durch Öffnen eines andern Hahns gestattet wird. In besondern Fällen bedient man sich des Aussaugens der Luft von der Empfangsstation aus, wobei dann an der Abgangsstation der Luftzutritt gestattet werden muß. Die Geschwindigkeit der Bewegung beträgt ca. 1000 m in der Minute. Auf den Maschinenstationen wird die zum Betrieb erforderliche verdichtete und ver-
[* 1] ^[Abb.: Rohrpostapparat.] ¶
dünnte Luft erzeugt und in eisernen Behältern aufgespeichert. Die [* 16] Figur gibt das Bild eines einfachen Rohrpostapparats für Ämter mit Luftbehältern; bei Rohrpostapparaten ohne Luftwechselhahn für Ämter ohne Luftbehälter fehlen der Hahn a [* 17] u. die Röhren o u. p. Die Hähne a b d sind Dreiwegehähne, von welchen der Anlaßhahn d mittels einer einfachen Kurbel, [* 18] der Hauptbeförderungshahn b und der Luftwechselhahn a dagegen mittels Schraube ohne Ende und Wellenrades gedreht werden.
Steht die Kurbel oder der Scheibenkranz des Wellenrades nach oben, so sind die sämtlichen am Hahn zusammentreffenden Rohrleitungen abgesperrt; durch Umlegen der Hähne nach rechts oder links können je zwei dieser Röhren untereinander in Verbindung gebracht werden. Es treffen zusammen:
1) am Hauptbeförderungshahn b das bei m vom Hauptrohr sich abzweigende weite Rohr mit dem in die atmosphärische Luft mündenden offenen Rohr q und dem zum Luftwechselhahn, bez. den Luftbehältern führenden Rohr s; 2) am Luftwechselhahn a das Rohr s mit den Zuleitungsrohren p und o zu den Behältern für verdichtete und verdünnte Luft; endlich 3) am Anlaßhahn d das aus dem Hauptrohr in der Nähe der Empfangskammer k sich abzweigende enge Rohr mit einer in die freie Luft ausmündenden Fortsetzung desselben und einem kurzen Verbindungsstück zu dem Rohr s. Das Hauptrohr läßt sich am Punkt f1 mittels einer Absperrscheibe, welche durch die Scheibenstange f regiert wird, verschließen.
Die angenommenen Züge werden nach Öffnung der aus der Zeichnung ersichtlichen Verschlußklappe der Empfangskammer k entleert, die abzusendenden dagegen durch Einlagen der Büchsen und des Treibers in die für gewöhnlich mit der Einlegeklappe h verschlossene Öffnung des Hauptrohrs verladen. Bei Apparaten, welche nur zum Absenden bestimmt sind, bleibt die Empfangskammer mittels der Druckklappe g beständig abgesperrt. Auf jeder Empfangskammer ist ein mit dem Hauptrohr in Verbindung gesetztes Manometer [* 19] montiert.
Soll mittels des Rohrpostapparats ein Zug mit verdichteter Luft abgesandt werden, so werden zunächst nach Öffnung der Einlegeklappe h die Büchsen und der Treiber verladen. Darauf wird, vorausgesetzt, daß der nötige Druck vorhanden ist, was am Manometer j erkannt werden kann, die Einlegeklappe geschlossen und mittels des Anlaßhahns verdichtete Luft hinter den Zug geführt, welche denselben über die Abzweigkammer hinaus bis in das Hauptrohr treibt. Hierauf ist der Hauptbeförderungshahn b so zu stellen, daß die Verbindung von dem Behälter für verdichtete Luft über den Luftwechselhahn und den Hauptbeförderungshahn hinweg nach dem Hauptrohr hergestellt wird, so daß die jetzt beim in die Rohrleitung tretende verdichtete Luft den Zug zum nächsten Rohrpostamt treibt.
Das Empfangen dieses Zugs in einem Rohrpostapparat ohne Luftwechselhahn würde in folgender Weise vor sich gehen. Während der Bewegung des Zugs ist der Hauptbeförderungshahn b des Empfangsapparats so gestellt, daß die vor dem Zug hergetriebene Luft durch die Abzweigkammern u. das offene Rohr q entweichen kann. Ist der Zug in der Nähe des Amtes angekommen, was an dem veränderten Geräusch der ausströmenden Luft erkannt werden kann, so schließt man den Hauptbeförderungshahn u. stellt dafür mittels des Anlaßhahns d eine Verbindung der Rohrleitung mit der äußern Luft her, so daß die hinter dem Zug befindliche verdichtete Luft genötigt ist, jenen in die Empfangskammer zu treiben.
Ist der Zug eingelaufen, so wird der Anlaßhahn nieder geschlossen und gleichzeitig durch Hinunterstoßen der Scheibenstange f die Rohrleitung abgesperrt, worauf die Empfangskammer geöffnet und der Zug entleert werden kann. Demnächst ist durch passende Stellung des Hauptbeförderungshahns die Abzweigkammer mit der äußern Luft in Verbindung zu bringen, damit die in der Rohrleitung befindliche verdichtete Luft einen Ausweg findet, und die Absperrscheibe wieder hoch zu ziehen.
Soll mittels des zuletzt beschriebenen Apparats ein Zug mit verdünnter Luft zurückgesandt werden, so ist es zunächst erforderlich, die mit dem Vakuumbehälter in Verbindung gebrachte Rohrleitung vor der Empfangskammer abzuschließen, damit die Einlegeklappe geöffnet und der Zug verladen werden kann. Dies wird erreicht, indem man die Absperrscheibe mittels der Scheibenstange f herunterstößt. Dann läßt man mittels des Anlaßhahns Luft in die Empfangskammer einströmen, öffnet die Einlegeklappe und verladet den Zug. Darauf wird die Einlegeklappe wieder geschlossen u. mittels des Anlaßhahns eine kurze Verbindung mit der Rohrleitung hergestellt, um die Luft in der Empfangskammer zu verdünnen und dadurch den Zug im Rohr vorläufig festzuhalten, dann die Scheibenstange aufgezogen und nun zunächst mittels des Anlaßhahns und, sobald der Zug die Abzweigkammer passiert hat, mittels des Hauptbeförderungshahns Luft in die Rohrleitung gelassen, welche den Zug infolge der vor ihm bestehenden Luftverdünnung zum nächsten Amte treibt.
Hier wird bei der Annäherung des Zugs der Hauptbeförderungshahn geschlossen und dafür mittels des Anlaßhahns eine Verbindung zwischen dem Vakuumbehälter und der Empfangskammer hergestellt, wodurch der Zug in letztere eingesaugt wird. Ist derselbe eingelaufen, so muß, um das Öffnen der Empfangskammer zu ermöglichen, durch Umlegen des Anlaßhahns zunächst Luft eingelassen werden; darauf wird der Hauptbeförderungshahn in seine Normalstellung zurückgebracht.
Sowohl Abgang als Ankunft der Züge werden in allen Fällen dem korrespondierenden Amte durch telegraphische Signale angezeigt. Die Berliner Anlage zählte 1887: 31 Ämter mit 8 Maschinenstationen und 53 km Rohrlänge. Zur Beförderung gelangten jährlich rund 2,800,000 Sendungen. In Paris hatte das Röhrennetz 1887 bereits eine Ausdehnung [* 20] von 140 km, und es waren durch dasselbe die in der Stadt vorhandenen 92 Telegraphenanstalten untereinander verbunden.
Vgl. Wiebe, Die Rohrpostanlage zu Berlin (das. 1877) und verschiedene Veröffentlichungen im »Archiv für Post und Telegraphie« (Berl. 1876 u. ff.).