(BotaurusSteph.),
Gattung aus der
Ordnung der
Storch- oder Reihervögel und derFamilie
der
Reiher
(Ardeidae),
Vögel
[* 19] mit gedrungenem Leib, langem, dickem
Hals, langem, schmalem, hohem
Schnabel, ohne verlängert Nackenfedern,
mit langen und spitzen Halsfedern, breiten
Flügeln, kurzem
Schwanz, mittellangen, fast bis auf die
Ferse herab befiedertem,
großzehigem
Fuß. Die gemeine Rohrdommel
(Wasserochse,
Kuh-,
Moosreiher,
Mooskrähe, B. stellaris Steph., s.
Tafel
»Watvögel
[* 20] II«) ist 72
cm lang, 126
cm breit, rostgelb, braun gefleckt und gestreift, am Vorderhals
mit drei Längsstreifen, am Oberkopf schwarz, am Hinterhals grauschwarz mit gelb; die
Schwingen sind schieferfarben, braun
gebändert, die Schwanzfedern rötlich rostgelb, braunschwarz bespritzt.
Das
Auge
[* 21] ist gelb, der Oberschnabel bräunlich, der Unterschnabel grünlich, der
Fuß hellgrün. Sie bewohnt
Süd- und Mitteleuropa und Nordasien, besonders
Holland und die
Tiefländer der
Donau und
Wolga, weilt bei uns von März bis
Oktober,
auch länger, zieht im
Winter höchstens bis Nordafrika und findet sich an schilfreichen
Seen,
Teichen und Brüchern, auch in
dichtem Weidengebüsch. Sie lebt einsam, zeigt sich listig, heimtückisch, gehässig und greift alle
andern
Tiere wütend an. Ihr
Gang
[* 22] und ihr
Flug ist langsam; nachts fliegt sie mit rabenartigem Krächzen, bei
Tage sieht man
sie nie in höhern Luftschichten, sie hält sich vielmehr im Röhricht verborgen und steht in den sonderbarsten
Stellungen,
meist mit eingezogenem
Hals; nachts jagt sie auf
Fische,
[* 23]
Frösche,
[* 24]
Schlangen,
[* 25] kleine
Vögel und
Säugetiere.
Zur Paarungszeit brüllt das Männchen sehr laut und bringt eigentümliche
Töne hervor, indem es viel
Wasser einsaugt und
mit
Gewalt wieder ausstößt. Die Rohrdommel nistet im
Rohr, auch auf dem
Wasser und legt Ende Mai 3-5 blaß grünlichbraune
Eier
[* 26] (s.
Tafel
»Eier II«),
welche das Weibchen in 21-23
Tagen ausbrütet. In Südeuropa wird sie des
Fleisches halber
eifrig gejagt.
[* 1] werden aus
Metall,
Holz,
[* 27]
Stein,
Thon,
Zement,
Glas,
[* 28]
Kautschuk hergestellt. Metallröhren fertigt man an durch
Gießen
[* 29] (gußeiserne Röhren),.
Ziehen,
Walzen,
Pressen oft in
Verbindung mit
Löten und
Schweißen, indem man dickwandige Röhren streckt
oder Metallschienen cylindrisch zusammenbiegt, an den Rändern verlötet oder verschweißt und egalisiert oder runde Blechplatten
durch immer enger werdende
Löcher drückt. Zum
Ziehen der Röhren dienen die Zieheisen (Ziehringe) und dieZiehbank
(Röhrenziehbank), welche einer Schleppzangenziehbank gleicht.
Dünnwandige Röhren verlangen, um gegen das
Eindrücken gesichert zu sein, wenigstens im Ziehloch, wo die Streckung und Egalisierung
stattfindet, eine feste Ausfüllung von der
Größe und Gestalt, daß im Ziehloch nur eine ringförmige Öffnung für die
Rohrwand frei bleibt. Diese Ausfüllung
(Dorn) erstreckt sich bei kurzen Röhren oft auf die ganze
Länge und
geht beim
Ziehen mit durch (langer
Dorn), oder sie ist
[* 1]
(Fig. 1 e) nur kurz, wird durch eine dünne, durch die ganze
Röhre gehende,
an den
Enden befestigte
Stangea b oder einen in derselben Art angeordneten
Draht
[* 30] an ihrer
Stelle erhalten,
und die
Röhre c c schiebt sich über dieselbe hinweg (kurzer
Dorn) durch das Ziehloch im Zieheisen d. Das
Durchziehen der Röhren geschieht
mittels der gewöhnlich horizontal, mitunter aber auch (behufs Raumersparung) vertikal angeordneten
Ziehbank.
Den langen
Dorn hängt man durch einen
Haken unmittelbar an die
Kette der
Ziehbank und kann somit die
Zange
[* 31] ersparen.
Beim kurzen
Dorn läßt man die Ziehzange einen kurzen Eisendorn umfassen, den
man in das Ende c der
Röhre eintreibt
oder einschraubt. Das
Walzen der Röhren stimmt mit dem
Walzen massiver
Stäbe zwischen Kaliberwalzen überein, nur muß auch hier
das
Rohr durch eine feste Ausfüllung gegen das
Knicken geschützt werden.
Soll die Öffnung des
Rohrs unverändert
bleiben, so benutzt man immer einen meist kurzen
Dorn.
Soll die Rohröffnung sich um das
Verhältnis der Streckung
vermindern, so füllt man das Rohr mit einer Masse aus, die sich mitstreckt und nachher beseitigt wird. Zur Beschleunigung der
Streckung, namentlich wenn die Metalle heiß gewalzt werden, können mehrere Walzen hintereinander mit abnehmenden Kalibern
angebracht werden, wobei es zweckmäßig ist, die Walzenachsen abwechselnd horizontal und vertikal anzuordnen. Die kurzen
Dorne sitzen dann auf einer gemeinschaftlichen Stange. Zum Röhrenpressen, welches in ausgedehntem Maß fast nur fürBlei- und
Zinnröhren angewendet wird, dient ein stehender, nicht weiter Preßcylinder
[* 32]
(Fig. 2), dessen Deckel
in der Mitte einen Preßring von einem Durchmesser gleich dem äußern Durchmesser des zu erzeugenden Rohrs e besitzt, und
dessen Kolben c durch eine hydraulische Presse A mit Wasserdruckrohr f bewegt wird und einen Dorn d trägt, welcher in den Preßring
hineinreicht und den lichten Raum des Rohrs ausspart.
Das Metall wird durch den Trichter b in den Cylinder d gegossen und entweder nach dem vollständigen Erkalten oder bei
gelinder Erwärmung des Preßcylinders durch ein denselben bei a umgebendes Kohlenfeuer zwischen Preßring und Dorn ausgepreßt
(Kalt- und Heißpressen). Diese Vorrichtung braucht wenig Raum, aber selbst beim Warmpressen viel Kraft.
[* 33] Sie gestattet zugleich
das Pressen von massivem Draht, wenn der Dorn d aus dem Kolben herausgeschraubt wird. Die erzeugten Röhren sind
sehr dicht und können von beliebiger Länge erzeugt werden, weil man einerseits Metall nachfüllen, anderseits das aus dem
Ziehring tretende Rohr sogleich aufhaspeln kann. Gehämmerte Röhren sind sehr dicht, aber in ihrer Herstellung kostspielig. Hauptsächlich
werden runde Kupfer- u. Messingröhren (selten Stahlröhren) durch Hämmern erzeugt, indem man kurze, gegossene
Hohlcylinder über einem kurzen Dorn unter einem Schnellhammer (s. Hammer,
[* 34] S. 57) mit runden Gesenken unter fortwährendem Drehen
erst gehörig ausstreckt und dann sofort glatt schlägt.
Durch das Prägen erhält man immer nur kurze Röhren, z. B. Patronenhülsen. Man schiebt
dabei eine kreisrunde Platte vermittelst eines Stempels durch eine Unterlage hindurch und erzeugt so zunächst
eine fingerhutartige Schale, welche durch eine Anzahl immer kleiner werdender Öffnungen allmählich gestreckt und röhrenartig
ausgebildet wird. Die wichtigsten Arten der Metallröhren sind: Schmiedeeisenröhren, zu Wasser-, Dampf- u. Gasleitungen, zu
Heizröhren, zu Möbeln und Bauzwecken dienend, werden ausschließlich durch Ziehen u. Walzen hergestellt.
Die Blechstreifen werden mit Hilfe besonderer Zangen (Krokodil) erst U-förmig gebogen, dann durch Zieheisen
(sogen. Tiegel) oder Walzen kreisförmig geschlossen, zur Schweißhitze gebracht u. entweder in ein unmittelbar
vor dem Ofen stehendes Ziehloch (gewöhnlich durch die zwei Backen einer starken Zange gebildet) oder in ein Kaliberwalzwerk
geführt. Die Ränder der Schiene werden entweder stumpf oder lappenförmig geschweißt. Im letztern Fall
werden die Schienen vor dem Rollen
[* 35] zwischen zwei auf einer Platte befestigte Stähle (durch die Ziehbank) gezogen, welche die
Ränder zuschärfen.
Das geschweißte Rohr passiert zum Strecken u. Egalisieren noch eine Anzahl Zieheisen oder Walzen und wird dann durch Rollen
unter schweren Platten auf Richtplatten gerade gerichtet. Große Röhren werden nach Art der Dampfkessel
[* 36]
durch
Zusammennieten oder Schweißen der gerollten Bleche erzeugt. Stahlröhren werden wie Schmiedeeisenröhren verfertigt, mitunter
jedoch auch durch Pressen aus einem gegossenen, glühenden Hohlcylinder hergestellt. Kupferröhren werden teils aus Blech zusammengelötet
und durch das Zieheisen über einen Dorn gezogen, teils aus gegossenen Hohlcylindern gewalzt, gezogen
oder gehämmert.
Kurze Röhren ohne Lötfuge hat man auch erzeugt, indem man einen Kern aus leicht schmelzbarem Metall (z. B. Blei)
[* 37] von der Gestalt
und Größe der Röhrenhöhlung auf galvanischem Weg mit Kupfer
[* 38] überzog und dann den Kern durch Ausschmelzen entfernte. Dünnwandige
Messingröhren werden durch Löten gerollter Bleche erzeugt und durch Ziehen egalisiert. Dickwandige Messingröhren
stellt man durch Gießen eines Hohlcylinders und Auswalzen oder Ziehen desselben her. Muntz in England hat aus schmiedbarem
Messing Siederöhren für Lokomotiven gewalzt.
Blei- und Zinnröhren werden fast nur noch mit der oben beschriebenen Röhrenpresse gepreßt, selten gezogen. Verzinnte Bleiröhren
erhält man, wenn man einen hohlen Bleicylinder um einen Dorn mit sehr heißem Zinn ausgießt und dann
auspreßt. Sehr enge Röhrchen aus Silber, Gold,
[* 39] Tombak, Messing, wie sie z. B. zum Verfertigen von Scharnieren an Uhren,
[* 40] Dosen
etc. gebraucht werden, macht man aus Blechstreifen, die man nach entsprechenden Zufeilen über
einem mit Wachs bestrichenen Stahldraht zusammenklopft und dann durch einige Löcher zieht, worauf man
schließlich den Draht entfernt.
BeimGießen der hat man einen zweiteiligen Formkasten, in welchem mit Hilfe eines Modells oder durch Ausdrehen mit einer Schablone
die äußere Form der Röhre und zwei Auflagen in der Verlängerung
[* 41] der Röhre für den Kern in Sand geformt
werden. Der Kern ist nach beiden Seiten etwas verlängert und wird mit diesen Verlängerungen in die Kernlager gelegt. Zum
Einformen der hat man auch besondere Röhrenformmaschinen. BeimGießen steht die Form gewöhnlich vertikal.
Zur Darstellung von Asphaltröhren zieht man endloses Papier von einer Breite,
[* 42] welche gleich der Länge der
Röhre ist, durch geschmolzenen Asphalt und windet es auf einen Cylinder, dessen Durchmesser gleich der lichten Weite der zu
erzeugenden Röhre ist, unter dem Druck eines zweiten Cylinders, bis die erforderliche Dicke erreicht ist. Das Rohr wird dann
vom Kern herabgezogen, inwendig mit unauflöslichem, wasserdichtem Firnis und in der Regel auswendig mit
einem mit Kies vermischten Asphaltlack überzogen.
Derartige Röhren sind leicht, billig und gegen chemische und mechanische Einflüsse sehr dauerhaft. Man verfertigt
auch künstliche Steinröhren durch Gießen eines schmelzbaren Asphaltmörtels und benutzt dieselben als Wasserdurchlässe
bei Eisenbahn- und Chausseebauten. Thonröhren werden aus gewöhnlichem Thon, Steingut- oder Porzellanthon
gefertigt. Thonröhren für die Drainage
[* 43] (Drainröhren) werden durch Pressen geformt, indem die Thonmasse durch Öffnungen gedrückt
wird, welche einer Röhre entsprechen (s. Mauersteine,
[* 44] S. 353). Auch Wasserleitungsröhren werden gepreßt und hierbei mittels
einer einfachen Vorrichtung mit Muffen versehen. Häufig werden Thon- und Zementröhren gegossen, letztere auch
direkt im Boden. Die Thonröhren besserer Sorten werden