er 1839 in den
Dienst der
OstindischenKompanie, wurde 1841 Bibliothekar und 1846 Mitsekretär der Asiatic Society of
Bengal,
in deren
Journal er unter anderm eine Übersetzung des »Vedânta-Sârâ« (Abriß
der Wedântaphilosophie, 1845) veröffentlichte.
Sein Hauptwerk ist die »Bibliotheca indica«, deren Herausgabe er bis
zu seinem Weggang aus
Indien leitete. Er begann mit den beiden ersten
Abschnitten (Adhyâyas) der »Samhitâ«
des
Rigweda (mit Übersetzung und
Kommentar, 1848),
wandte sich dann der heiligen Litteratur der sogen. Upanishad
(»Vorträge«)
zu und gab eine
Reihe derselben in
Text und Übersetzung nebst
Kommentar heraus. Inzwischen vollendete er 1851 noch die
Ausgabe
des »Sâhitya-Darpana«, zu dem
Ballantyne die Übersetzung lieferte
(Kalkutta
[* 2] 1866),
und 1855 die von des
KönigsÇrî Harsha
Schauspiel »Uttara-Naishadha-Caritra« (mit
Kommentar). Außerdem gab er mit Montriou die Übersetzung eines
Teils des
Gesetzbuchs des Yâjnavalkya heraus
(Kalk. 1859). Im J. 1861 nach
Braunschweig
[* 3] zurückgekehrt, starb er daselbst.
Eine deutsche Übersetzung von
Kanadas »Lehrsprüchen der Vaiçeshika-Philosophie« enthält die
»Zeitschrift
der
Deutschen Morgenländischen
Gesellschaft« (1867 u. 1868).
(Roermonde, spr. rūr-), Stadt in der niederländ.
ProvinzLimburg,
[* 4] an der Mündung der
Roer in die
Maas,
Knotenpunkt der niederländischen Staatsbahnlinie
Maastricht-Venloo und
der belgischen
Linie Lierre-Vlodrop, Sitz eines katholischen
Bischofs und eines Bezirksgerichts, hat eine
schöne katholische
Kathedrale (aus dem 13. Jahrh.), die St. Christoffelkirche mit schön geschnitzten
Predigt- und
Beichtstühlen
und guten Gemälden, einen Justizpalast, ein Ursulinerinnenkloster, ein bischöfliches
Kollegium,
Seminar, eine
höhere Bürgerschule,
bedeutende Fabrikation von
Woll- und Baumwollzeug,
Papier, feinen Bildhauerarbeiten etc.,
Färbereien,
Ackerbau, lebhaften
Handel
und
Schiffahrt und (1888) 11,778 Einw. Die Stadt
ist mit ihrer Vorstadt St.
Jakob durch eine
Brücke
[* 5] verbunden. Als
Festung
[* 6] wurde Roermond mehrmals eingenommen, so 1637 durch die
Spanier, 1792 durch die
Franzosen. Jetzt sind die ehemaligen Festungswerke in
Promenaden verwandelt.
In dem Zeitraum von 1850 bis 1860 besuchte auch wiederholt Deutschland und fand hier eine doppelt freundliche
Aufnahme, da er auch die deutsche Sprache vollständig beherrschte. Selbst nachdem er infolge eines Jagdunglücks den Arm verloren,
konnte er noch glänzende Triumphe auf der Bühne erringen, bis endlich der Verlust seiner Stimme ihn nötigte, der Sängerlaufbahn
zu entsagen. Er nahm zunächst ein Engagement als Schauspieler an dem Theater
[* 32] der PorteSt.-Martin an, wo
er 1868 in einem Drama von GeorgeSand auftrat; da jedoch dieser Versuch unglücklich ausfiel, so übernahm er noch in demselben
Jahr die durch Revials Rücktritt frei gewordene Stelle eines Gesanglehrers am Konservatorium, welche er bis zu seinem Tod,
innehatte. Roger verband mit seiner künstlerischen eine beachtenswert wissenschaftliche Bildung; in seinem »Carnet d'un ténor«,
Erinnerungen an seine Reise mit JennyLind (Par. 1880),
erscheint er
als geistreiche Erzähler und gewandter Stilist; von seinen
übrigen litterarischen Arbeiten ist eine treffliche Textesübersetzung der Haydnschen »Jahreszeiten«
[* 33] zu erwähnen.