(türk. Tekirdagh, das alte Rhädestos oder Bisanthe), Stadt im türk.
WilajetEdirne, am
Marmarameer, Sitz eines griechischen
Erzbischofs und eines Mutessarifs, hat viele
Moscheen, 7 christliche
Kirchen,
eine griechische
Schule, eine vorzügliche
Reede,
Bäder, lebhaften
Handel, Gemüse- und Weinbau und 18,600
Einw. (zur Hälfte Griechen).
(spr. -drīgeds),J.Barbosa,Botaniker, geb. in
Minas, widmete sich dem Kaufmannsstand, wandte
sich aber früh naturwissenschaftlichen
Studien zu und wurde dann
Sekretär
[* 6] der
Handelsschule und Zeichenlehrer
in
Minas, später Industrieller. Er lieferte seit 1868 eine »Iconographie des
orchidées du Brézil« in 14
Bänden mit 1000 kolorierten Tafeln, erhielt 1871 von der kaiserlichen
Regierung den Auftrag,
das
Thal
[* 7] des
Amazonas zu erforschen und die
»GeneraPalmarum« von
Martius zu ergänzen, und brachte drei Jahre mit der Erforschung
der
Flüsse
[* 8] Capim, Tapajos, Trombetas, Jamundá, Urubu und Jatapu zu, über welche er 1875 fünf
Berichte veröffentlichte.
»O primeiro idolo asmonico«,
»Las Lendas e as crenças indigenas«, »A dansa
e o canto selvicola«, »O Muizacitan«. Über seine
Verdienste um die
Wissenschaft gab H.
Giglioli die
Schrift »Lo estudio dell'
etnologia al Brazile« heraus.
Den
Whigs und
Tories gleich verhaßt, verlor er durch die
Koalition derselben bei den
Wahlen von 1837 seinen
Sitz im
Parlament, fand aber trotzdem im
Januar 1838 bei der Beratung des Regierungsantrags auf
Suspension der
Verfassung von
Niederkanada als
Agent der Kanadier vor beiden
Häusern des
ParlamentsGehör
[* 13] und ward 1841 von
Bath wieder
ins
Unterhaus gewählt. An
Cobdens Freihandelsbestrebungen beteiligte er sich eifrig. Dessenungeachtet trat er der liberalen
Regierung wiederholt entgegen, wie er auch in seiner »History of the Whig
ministry of 1830« (Lond. 1852, 2 Bde.)
die Whigverwaltung mit rücksichtsloser Strenge beurteilte und auch in den
Verhandlungen desParlaments
über den orientalischen
Krieg als entschiedener Gegner des
Ministeriums auftrat.
(spr. rūr,Ruhr), rechter Nebenfluß der
Maas, entspringt im preuß. Regierungsbezirk
Aachen
[* 18] am Botranche
auf dem
HohenVenn, 579 m ü. M., fließt anfangs in nordöstlicher, dann in nordwestlicher
Richtung durch Rheinpreußen, nimmt hier rechts die Urft, links die
Inde und
Wurm
[* 19] auf und mündet nach 208 km langem
Lauf bei
Roermonde in der niederländischen
ProvinzLimburg.
[* 20]
er 1839 in den Dienst der OstindischenKompanie, wurde 1841 Bibliothekar und 1846 Mitsekretär der Asiatic Society of Bengal,
in deren Journal er unter anderm eine Übersetzung des »Vedânta-Sârâ« (Abriß
der Wedântaphilosophie, 1845) veröffentlichte. Sein Hauptwerk ist die »Bibliotheca indica«, deren Herausgabe er bis
zu seinem Weggang aus Indien leitete. Er begann mit den beiden ersten Abschnitten (Adhyâyas) der »Samhitâ«
des Rigweda (mit Übersetzung und Kommentar, 1848),
wandte sich dann der heiligen Litteratur der sogen. Upanishad (»Vorträge«)
zu und gab eine Reihe derselben in Text und Übersetzung nebst Kommentar heraus. Inzwischen vollendete er 1851 noch die Ausgabe
des »Sâhitya-Darpana«, zu dem Ballantyne die Übersetzung lieferte (Kalkutta
[* 25] 1866),
und 1855 die von des
KönigsÇrî Harsha Schauspiel »Uttara-Naishadha-Caritra« (mit Kommentar). Außerdem gab er mit Montriou die Übersetzung eines
Teils des Gesetzbuchs des Yâjnavalkya heraus (Kalk. 1859). Im J. 1861 nach Braunschweig zurückgekehrt, starb er daselbst.
Eine deutsche Übersetzung von Kanadas »Lehrsprüchen der Vaiçeshika-Philosophie« enthält die »Zeitschrift
der Deutschen Morgenländischen Gesellschaft« (1867 u. 1868).